Alternative zum Hochsommer: Skifahren in Afrika

Afriski in den Bergen von Lesotho ist Afrikas einziges Wintersportgebiet südlich der Sahara. Nicht nur Südafrikaner sind begeistert.

Mehrere Menschen, die auf Schlitten einen schneebedeckten Hang herunterrodeln

Ohne Ski machts auch Spaß: Auf der Piste von Afriski Foto: Jerome Delay / ap

BUTHA-BUTHE ap | Während weite Teile Europas von Hitze, Dürre und Waldbränden geplagt werden, freuen sich Menschen im winterlichen Süden Afrikas über ein besonderes Skivergnügen. Lesotho, inmitten von Südafrika gelegen, ist das einzige Land der Erde, das in Gänze in über 1000 Metern Höhe liegt und hat damit etwas Seltenes zu bieten: das einzige in Betrieb befindliche Skigebiet Afrikas südlich des Äquators – Afriski, in den Maluti-Bergen in 3000 Metern Höhe.

„Ich habe noch nie im Leben Schnee gesehen“, sagt Kafi Mojapelo, die zu einem kurzen Skiurlaub aus Südafrika angereist ist. „Das ist ein tolles Erlebnis.“ Bafana Nadida aus dem Township Soweto in Johannesburg hat zum ersten Mal Skistiefel an den Füßen. Er will Skiunterricht nehmen, Fotos machen und einfach den Schnee genießen.

Hope Ramokotjo kommt aus Lesotho und hat sich das Skifahren und Snowboarden selbst beigebracht. Seit zwölf Jahren arbeitet er als Skilehrer. Mit breiten Lächeln und ruhiger Stimme nimmt er Anfängern die Angst. „Drückt die Fersen nach außen. Verzieht die Schultern nicht“, gibt er seiner Klasse mit unsicheren Skifahr-Neulingen nützliche Hinweise. „Na also! Sehr schön!“

Im Juli wurde in Afriskis Kapoko Snow Park der jährliche Snowboard- und Skiwettbewerb Winter Whip Slopestyle ausgetragen. Sekholo Ramonotsi, ein 13-Jähriger aus der Stadt Butha-Buthe in Lesotho, der regelmäßig in Afriski übt, siegte bei den Junioren. „Ich würde wirklich gerne mal in Europa skifahren“, sagt er.

Der in London geborene Meka Lebohang Ejindu sagt, er habe mehr als zehn Jahre lang Skifahren und Snowboarding in Österreich unterrichtet. Das sei seine erste Saison in der südlichen Hemisphäre. Er hat in Lesotho familiäre Wurzeln. Es sei herzerfrischend, dass es solche Wettbewerbe im südlichen Afrika gebe, sagt er.

Im Sky Restaurant und Gondel-Café von Afriski beginnt um 10 Uhr die Happy Hour. Die Skifahrer und Snowboarder führen ihre Wintersportmode vor und machen zu House-Musik Party, ein Bier in der Hand. Manche sagen, dies hier sei die höchstgelegene Bar Afrikas. Diesen Titel beansprucht auch die Sani Mountain Lodge, 130 Kilometer weiter östlich gelegen an der Grenze von Lesotho und Südafrika.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.