■ Als Reaktion auf Bereicherungsvorwürfe: Allianz will an sieben Holocaust-Opfer zahlen
München (taz/AFP) – Die Allianz-Versicherung wird an sieben Holocaust-Opfer oder deren Nachkommen nachträglich Lebensversicherungen auszahlen. In rund hundert weiteren Fällen prüft das Unternehmen laut einem jetzt veröffentlichten Zwischenbericht noch, ob Ansprüche aus alten Versicherungen bestehen. Bei der Allianz waren in den vergangenen Monaten etwa 800 Nachfragen zu 1.800 Versicherungspolicen eingegangen.
Ausgangspunkt der Nachforschungen war eine Klage von Holocaust-Überlebenden gegen die Allianz, sich am Vermögen ermordeter Juden bereichert zu haben. Daraufhin hatte das Unternehmen Telefon-Hotlines eingerichtet und amerikanische Wirtschaftsprüfer mit der Auswertung der Akten beauftragt.
Bei 1.600 Versicherungen bestehen dem Bericht zufolge keine Ansprüche. In 30 Fällen sind Leistungen bereits in den 50er Jahren ausgezahlt worden. Ansprüche in 59 Fällen wurden im Rahmen der Wiedergutmachung der Bundesrepublik berücksichtigt.
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