■ Staatspräsidenten, Päpste etc.:: Alle gegen Madonna
Vatikanstadt (epd) – Im Vatikan ist die Entscheidung von Madonna, ihre neugeborene Tochter Lourdes Maria zu nennen, scharf kritisiert worden. Die Namenswahl sei „provozierend, entweihend, abergläubisch und heidnisch“, kommentierte der Theologe der Vatikanzeitung Osservatore Romano, Pater Gino Concetti, gestern in der römischen Zeitung La Repubblica.
Es sei nicht gerade tugendhaft, daß die italo-amerikanische Sängerin Louise Veronica Ciccone für sich selbst und ihre Tochter Namen gewählt habe, die für Symbole des römisch-katholischen Glaubens stünden. Das Auftreten von Ciccone stehe nämlich im krassen Gegensatz zu den Lehren der Kirche, so Concetti. „Vielleicht nennt sie ihr nächstes Kind ja Fatima“, spöttelte der Kirchenmann ironisch.
Buenos Aires (dpa/taz) – Dem argentinischen Präsidenten Carlos Menem ist der Name von Madonnas Tochter dagegen herzlich egal. Er ist vielmehr beleidigt wegen ihres Tagebuchs, in dem sie sich über seine kleinen Füße und sein gefärbtes schwarzes Haar amüsiert. „In Argentinien gibt es Tausende von Frauen, die attraktiver sind und besser aussehen als Madonna“, konterte Menem vorgestern in Buenos Aires. Der Staatschef hatte Madonna Anfang des Jahres anläßlich der Dreharbeiten zum Film „Evita“ getroffen. Madonna hatte während ihres Aufenthalts in Argentienien ein Tagebuch geschrieben, das sie nun der US-Zeitschrift Vanity Fair anvertraut hat. Darin heißt es weiter, daß die Augen Menems „jeden Zentimeter meines Körpers abtasteten und mich fast durchbohrten. Seine Blicke ließen nicht von mir.“
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