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Archiv-Artikel

All die Bösen auf unserer Festplatte

betr.: „PC-Fahndung in Kritik“, taz vom 7. 2. 07

Ich kann nicht aus dem Haus gehen, ohne gesehen zu werden. Nicht die Späher und Spammer sind schuld, sondern wir selbst. Wir kabeln unseren Privatrechner an ein offenes Netz und wundern uns, dass all die Bösen auf unsere feste Platte wollen. Wundern uns, das Firewall, Antivirenprogramme, Gesetze und Moral nicht automatisch unsere Privatsphäre vom Öffentlichen trennen. Das geht nicht automatisch, und es wird auch nicht über Gesetze gehen. Ich stelle zwei Vorschläge zur Diskussion:

1. Auf Hardware-Ebene wird der PC in ein Internetterminal und einen Privatrechner getrennt. Wie viel wir an Verbindung zwischen beiden zulassen, ist dann unsere Sache. Wir übernehmen wieder selbst die Verantwortung über die Grenzen unserer Privatsphäre.

2. Alle Sendungen im Netz müssen auf einen Absender zurückzuführen sein. Dann ist Schluss mit Kinderpornografie und Spam-Mails.Wir übernehmen die Verantwortung für das, was wir schreiben. Die Freiheit, die die Anonymität im Netz bietet, gefährdet die Freiheit des Netzes selbst. Ich weiß, dass die Probleme damit nicht aufhören. Nur sind diese beiden Punkte unerlässlich, um überhaupt eine moralische und gesetzliche Grundlage zu schaffen.

PETER WILMANNS, Solingen