Al-Dschasira übernimmt US-Kabelsender: Al und Al machen News
Der arabische Nachrichtensender übernimmt den US-Kanal Current. Der Mitgründer des Kabelprogramms, Ex-Vizepräsident Gore, dürfte daran gut verdienen.
SAN FRANCISCO afp | Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira hat den angeschlagenen US-Kabelsender Current gekauft. Der Kauf des Senders, der von dem früheren US-Vizepräsidenten Al Gore mitgegründet und bis zuletzt mitgeführt wurde, wurde am Mittwoch zunächst von Current bekannt gegeben und später von Al-Dschasira bestätigt. Die Übernahme von Current, der nach eigenen Angaben zuletzt 60 Millionen US-Bürger erreichte, fällt mit dem eines neuen Al-Dschasira-Nachrichtensenders in den USA zusammen.
Wie Al-Dschasira mitteilte, soll der neue Sender seinen Sitz in New York haben und Inlands- und Auslandsnachrichten bringen. Zusätzlich zu den bestehenden Redaktionen in New York, Washington, Los Angeles, Miami und Chicago sollten weitere Büros in wichtigen Städten eröffnet werden.
Damit solle die Mitarbeiterzahl in den USA auf mehr als 300 steigen. Die Übernahme von Current und der Start des neuen Senders wird Al-Dschasira in direkte Konkurrenz mit CNN und anderen US-Sendern bringen.
Al-Dschasira erklärte, die Entscheidung zum Aufbau des neuen Senders sei teilweise motiviert durch die starke Nutzung seines Internetangebots in den USA. Wieviel der katarische Staatssender für die Übernahme zahlt, wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Das Wirtschaftsmagazin Forbes berichtete jedoch, es könnten rund 400 Millionen Dollar (300 Millionen Euro) geflossen sein, wovon rund 100 Millionen an Gore gehen könnten. Der Current-Chef Joel Hyatt schrieb in einer Email an die Mitarbeiter, er und Gore würden als Berater für den neuen Sender arbeiten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!