piwik no script img

Aktuelle StundeDas AfD-Thema war zu heikel

Eigentlich sollte in der Aktuellen Stunde über ein Thema gesprochen werden, das die AfD vorgeschlagen hatte: „Keine weiteren Flüchtlingsheime in Berlin – Nachverdichtung am Pan­kower Schlosspark stoppen.“ Es ist üblich, dass auch die Opposition ein paar Aktuelle Stunden im Jahr mit ihren Themen bespielen darf. Aber ausgerechnet dieses?

Eine Pressemitteilung des Berliner Bündnisses Nachhaltige Stadtentwicklung und der BI Grüner Kiez Pankow am Mittwochabend könnte dafür gesorgt haben, dass SPD- und CDU-Fraktion am Donnerstagmorgen umschwenkten und doch lieber über die A 100 reden wollten. Die Initiativen informierten darüber, dass die AfD im Fall Schlossparkkiez einen Protest missbraucht, der sich nicht ­gegen ein Flüchtlingsheim, sondern die Bebauuung überhaupt richtet, weil sie dringend benötigte Grünflächen, Bäume und einen Spielplatz zerstören würde.

Gesobau und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hätten „zu einer solchen Instrumentalisierung eingeladen“, so die Initiativen, indem sie das vom Bezirk abgelehnte Bauprojekt zum Flüchtlingswohnheim umdeklarierten, um es rea­lisieren zu können. Eine solche Debatte war der Koali­tion offenbar zu heikel. Die Sachlage bleibt: Stadtentwicklungssenator Gaebler (SPD) soll später im Flur Mitgliedern der BI zugerufen haben: „Wir ziehen das durch!“ (sum)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen