: Akte zu, Arbeit erledigt
Betr.: „Kevin nicht allein – weitere Kinder betroffen“, taz bremen vom 17. 1.
Herr Kaufmann war als Amtsvormund für 300 Kinder zuständig. So pervers es klingen mag: 299 davon leben noch – aber wie und wo? Die bisherige Reaktion auf den „Fall Kevin“ war, Sozialarbeiterinnen loszuschicken, und 100 Kinder vorwiegend aus Randgruppen einzusammeln. Bremen ist aber allemal ein Land, in dem es auffällig viele Kinder in Pflegefamilien gibt, und mit der sozialen Situation ist das angesichts etwa der im Bundesvergleich sehr hohen Kaufkraft in der Stadt nicht zu erklären. Entsprechend ist es absehbar, dass im Jugendamt oft der einfachste Weg gewählt wird: Kinder raus aus den Familien – Akte zu, Arbeit erledigt. Matthias Eller, Bremen