Kai Krokowski empfiehlt : Aida
Der ägyptische Kommandant Radames erobert Nubien und verschleppt Prinzessin Aida. Fasziniert von ihrem mutigen Auftreten rettet er sie vor dem Tod und schenkt sie seiner Verlobten Amneris, der Tochter des ägyptischen Pharaos. Auch Amneris ist von Aida beeindruckt und macht sie zu ihrer Vertrauten. Als sich allerdings Radames und Aida ineinander verlieben, überschlagen sich die Ereignisse. Elton Johns Musical-Adaption des „Aida“-Stoffs von Giuseppe Verdi ist sowohl dramaturgisch als auch musikalisch und optisch perfekt durchkonzipiert. Die Story wird von den drei Hauptdarstellern getragen, allen voran Ana-Milva Gomesin in der Rolle der starken Aida. Bettina Mönch stellt die Pharaonentochter so überspitzt dar, dass es ein Vergnügen ist, ihr zuzusehen. Der dritte im Bunde, Radames-Darsteller Bernhard Forcher, der den Schwerpunkt auf die Charakterentwicklung legt und sich vom arroganten Heerführer glaubhaft zum selbstlosen Helden wandelt. Musikalisch wartet „Aida“ mit allem auf, was man sich unter afrikanischen Klängen vorstellt: Soul, Gospel, Reggae oder Jazz – alles wird von Elton John in eingängigen Musical-Pop arrangiert. Ein großes Lob auch an die Tontechniker des Bremer Hauses: Bei Aida war die Aussteuerung von Gesang und Orchester zum ersten Mal optimal, so dass die Gesangsparts gut zu verstehen waren. Die Inszenierung überzeugt durch Schlichtheit und Stilisierung; die Regie arbeitet viel mit Licht und erlaubt sich angenehmerweise etliche moderne und zeitlose Elemente, vor allem bei den bunten Kostümen. Die beste Musical-Inszenierung, die ich bislang im Bremer Musical-Theater gesehen habe.
Freitag, 20, Samstag, 15 & 20, Sonntag, 14.30 & 19 Uhr, Musical TheaterFotohinweis: KAI KROKOWSKI ist freier Redakteur und Musical-Liebhabe