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KommentarAgonie

■ Warum der Containerschiffbau an der Küste zum Sterben verurteilt ist

Das Rettungsboot säuft ab. Die IG Metall schickt die Werftarbeiter noch einmal vors Tor und tut Stärke dort kund, wo keine Stärke ist. Die Subventionen, nach denen die Gewerkschaft verlangt, sind nur noch das, was man lebensverlängernde Maßnahmen nennt. Wer auf Containerschiffbau setzt, hat in Europa keine Chance mehr. Da nützen auch Demonstrationen nichts.

Die Europäische Kommission ist fest entschlossen, die staatlichen Beihilfen abzubauen. Schiffbau, Bergbau, Landwirtschaft – von den drei Branchen, die am Subventionstropf hängen, haben die Werften die schwächs-te Lobby und die stärkste Konkurrenz. Also wird hier der Hahn als erstes abgedreht.

Eigentlich sind es nur noch die Deutschen, die in Europa ein Interesse am Erhalt des Schiffbaus haben. Fast 200.000 Jobs rund um Hafen und Zulieferbetriebe stehen schließlich bundesweit auf dem Spiel. Die anderen in der EU zucken nur die Achseln: Werften, na und? Hauptsache, unsere Bauern überleben. Dafür einen Handelskrieg mit Asien riskieren? Auf keinen Fall.

Vielleicht gelingt es auf Druck der Bundesregierung noch einmal, die Zahlungen der Beihilfen noch einmal über den Jahreswechsel hin zu verlängern. Dann wird der Todeskampf eben um zwei Jahre verschoben oder um drei. Die Gewerkschaften werden noch ein paar Zugeständnisse mehr gegenüber den Unternehmen machen, die Zahl der Mitarbeiter wird noch ein bisschen abnehmen, und am Ende stehen doch alle mit leeren Händen da. Der Containerschiffbau an der Küste ist am Ende. Peter Ahrens

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