: Afrika braucht Santa Rasta
JOHANNESBURG dpa/taz ■ In Afrika macht man sich große Sorgen um die Glaubwürdigkeit des Weihnachtsmannes. Südafrikanische Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass die klassische Darstellung des Nikolaus mit Rauschebart und Winterkleidung für die unter tropischer Hitze stöhnenden Afrikaner unglaubwürdig ist. Nach einer Studie der Universität Kapstadt würden zum Beispiel die Rentiere, die den Schlitten durch den Schnee zögen, von vielen schwarzen Kindern als Furcht einflößende „Pferde mit Hörnern“ identifiziert. „Der Weihnachtsmann und Afrika – das läuft nicht. Für unsere Kinder sollte man einen Weihnachtsmann mit Rasta-Locken erwägen“, meint der Soziologe Otto Nyumalo. Ob der neue Kifferkirchenfürst Santa Rasta dann Ganja statt Weihrauch verwendet, ist noch fraglich. Sicher ist allerdings – zumindest im Weihnachtsverkehr – der Einsatz von Zebras statt Rentieren. Der Schlitten sollte dann allerdings durch einen Einbaum auf Rädern ersetzt werden. Und der Weihnachtsmann kommt auch nicht wie üblich durch den Kamin in den Kral, sondern landet gleich im gut befeuerten Wasserkessel. In dem auch schon ein netter weißer Herr vor sich hin köchelt: Knecht Ruprecht – neuerdings ganz in beigefarbener Kleidung, mit Tropenhelm und einer Peitsche statt Rute in der Hand. Alles so glaubwürdig wie möglich.
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