Afghanistan: Nato verstärkt Präsenz
In Afghanistan sollen noch mehr Soldaten stationiert werden. Sechs Kinder bei Selbstmordanschlag getötet.
Brüssel/Kabul dpa Die Nato erhöht ihre Militärpräsenz in Afghanistan und will zugleich mehr tun, um die Zahl der zivilen Opfer von Kampfhandlungen zu senken. Das beschlossen die Verteidigungsminister der 26 Nato-Staaten gestern in Brüssel. Nato-Sprecher James Appathurai sagte gestern in Brüssel, die Koordination zwischen der von der Nato geführten Schutztruppe Isaf, der von den USA geleiteten Anti-Terror-Operation "Enduring Freedom" (OEF) und der afghanischen Armee solle verbessert werden. Die Nato-Minister warfen den radikalislamischen Taliban vor, die Zivilbevölkerung absichtlich als "Schutzschild" zu benutzen.
Die Stärke der von insgesamt 37 Nationen gestellten Isaf wuchs nach Nato-Angaben von gut 36.000 auf nunmehr "etwa 40.000" Soldaten. Drei Staaten hätten eine Erhöhung ihrer Kontingente um jeweils mehrere hundert Soldaten mitgeteilt. Nähere Angaben darüber, welche Staaten ihr Engagement in Afghanistan verstärkten, machte Appathurai nicht. Sieben Länder kündigten die Entsendung von Ausbildern für die afghanischen Streitkräfte an. Damit soll die Zahl der Ausbildungsteams von derzeit 20 erhöht werden.
Unterdessen sind bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der Internationalen Schutztruppe Isaf in der südafghanischen Provinz Urusgan mindestens sechs Kinder getötet worden. Ein Polizeisprecher sagte gestern, die Kinder im Alter zwischen sechs und 16 Jahren seien ums Leben gekommen, als der Selbstmordattentäter sich mit seinem Geländewagen in die Luft gesprengt habe. Er sei in der Provinzhauptstadt Tarin Kowt direkt auf den Konvoi zugefahren.
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