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AfD und Linkspartei in BrandenburgGauland steht auf Wagenknecht

Die Euroskepsis verbindet die beiden Parteien: Alexander Gauland, AfD-Vize und Spitzenkandidat in Brandenburg, kann sich eine Kooperation mit der Linken vorstellen.

AfD-Vize Gauland: Ohne Brille kann er sich sogar eine Zusammenarbeit mit Sarah Wagenknecht vorstellen Bild: dpa

BERLIN afp | Der Spitzenkandidat der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) für die Landtagswahl in Brandenburg, Alexander Gauland, hat sich offen für eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei gezeigt. Zwar seien die Schnittmengen mit der Linken naturgemäß sehr gering, sagte Gauland, der auch Bundes-Vize seiner Partei ist, am Dienstag der Online-Ausgabe des Handelsblatts.

Aber es gibt Vertreter wie Frau Wagenknecht, die mit ihrer Haltung zur Euro-Rettungspolitik und ihrer Kritik an den Großbanken gut zur AfD passen.“ Sahra Wagenknecht, Vize-Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, gilt als Eurokritikerin. „Für eine Koalition reicht das natürlich nicht, aber es reicht aus, um über eine mögliche punktuelle Zusammenarbeit zu reden“, sagte Gauland.

Die Frage, mit wem die AfD kooperiere, sei generell an die Euro-Rettungspolitik geknüpft. Mit der CDU könne eine Zusammenarbeit nur möglich sein, wenn sie „bei diesem Thema nachgibt“, sagte Gauland. Die Spitze der Bundes-CDU schließt eine Zusammenarbeit mit der AfD allerdings aus.

Die AfD war bei der Landtagswahl in Sachsen Ende August erstmals in ein Parlament eingezogen. Auch bei den Wahlen in Thüringen und Brandenburg am kommenden Sonntag hat die Partei gute Chancen, in die Landtage einzuziehen.

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8 Kommentare

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  • Die AfD hat bis jetzt versucht mit der CDU, SPD und mit der Linkspartei zu kooperieren/koalieren. Das zeigt, dass die AfD unbedingt an die Macht will, ohne auf deren Wähler Rücksicht zu nehmen.

     

    Wenn etwas die AfD mit den anderen Parteien verbindet, dann ist das einfach das "Werbungskonzept" des eigenen Wahlprogramms. Es wird dabei versucht, so viele Bevölkerungsgruppen zu erreichen, wie es nur möglich ist. Dabei sind mehrere Wahlthemen doppeldeutig. Z.B. meint die AfD, dass die Asylpolitik klare Regeln braucht. Wenn jemand die AfD nicht gut genug kennt, dann kann man nicht einschätzen, wofür die AfD steht. In diesem Fall für die Verbesserung oder Verschärfung der Asylpolitik.

  • 5G
    577 (Profil gelöscht)

    Eine Zusammenarbeit wäre zumindest mal einen Versuch wert, es hätte für beide den Vorteil, sich von den Altparteien, die so lange auf einen herabgesehen haben, unabhängig zu werden, daher würde ich eine solche Kooperation begrüßen.

    Klar gibt es inhaltlich große Unterschiede, die AfD will freien Markt, die Linke eher Staatseingriffe, aber das muß auf Landesebene keine so große Rolle spielen.

    Leider ist die AfD für die Linke sowas wie der leibhaftige Gottseibeiuns und viele AfDler haben auch nicht so den Bock auf die Linke, vor allem nach den üblen Attacken der Antifa nicht mehr.

    Schade, so bleiben CDU und SPD wie einbetoniert an der Macht.

  • So ziemlich jeder steht auf Wagenknecht ... viele eben nur nicht auf ihre Thesen.

  • Gauland kann labern, was er will. Ich denke, jeder kennt die Antwort von Frau Wagenknecht.

  • D
    D.J.

    Es ist immer wieder amüsant zu sehen, welch konservative Positionen Linkenwähler im Osten oft vertreten. Z.B. in der Ausländerpolitik. Die Linke wird nicht wegen, sondern trotz ihres Programms gewählt. Abgesehen von der Sozialpolitik. Darum auch der nicht seltene Smitch von bzw. zu rechten Parteien, zuweilen noch viel rechteren.

    • D
      D.J.
      @D.J.:

      > Switch

  • Komisch - ich habe den gegenteiligen Eindruck.

    Bei etlichen wichtigen Themen vertreten Linke und AfD im Grunde sehr ähnliche Positionen:

     

    - Bei "Eurorettung" und "Bankenrettung" wollen sie die Verursacher und nicht die Bürger zur Kasse bitten (das ist der entscheidende Punkt, nicht, ob der Euro behalten wird oder nicht)

    - Im Verhältnis zu Russland setzen beide auf Kooperation statt Konfrontation

     

    Generell scheinen beide Parteien an Lösungen für Probleme statt am Aussitzen und Verschieben von Problemen interessiert zu sein, was keine schlechte Voraussetzung der Zusammenarbeit ist.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @XXX:

      Die Deutschtümmelei der AfD macht sie der Linken so ähnlich wie ein Braunbär dem Koalabär. Schnittmengen gibt es immer, KO-Kriterien sind entscheidend.