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Archiv-Artikel

Äthiopien: USA finden Mörder

Von D.J.

ATLANTA ap/taz ■ Ein Äthiopier, der 1977/78 an der Gewaltkampagne „Roter Terror“ des damaligen äthiopischen Militärregimes gegen politische Gegner beteiligt war, ist in Atlanta verhaftet worden. Der 54-jährige Kelbessa Negewo, der seit 1988 in den USA lebt, war 2002 in Abwesenheit von einem äthiopischen Gericht als früherer Chef einer Foltereinheit wegen Folter und 13fachem Mord zu lebenslanger Haft verurteilt worden. 1993 hatte ihn ein US-Bezirksgericht bereits zu 1,5 Millionen Dollar Wiedergutmachungszahlungen wegen Folter an drei Frauen verurteilt. Dieses Geld konnte Negewo, der als Kofferträger in einem Hotel arbeitet, nicht zahlen. Eine der drei Frauen erkannte ihn jetzt in diesem Hotel und erwirkte seine Festnahme. Ihm droht nun die Auslieferung. Erschwert wird das dadurch, dass Negewo in den USA Asyl und später die US-Staatsbürgerschaft erhielt. D.J.