: Ärztliche Selektion nach Atomkrieg
London (dpa) - Bei einem Atomkrieg in Großbritannien sollen die Ärzte vorrangig jungen Verletzten mit guten Überlebenschancen zur Hilfe kommen. Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten Report des britischen Ärzteverbandes hervor, der versucht, Richtlinien für die Selektion der Patienten für den Katastrophenfall aufzustellen. Im Fall eines Atomkriegs rechnet der Report für Großbritannien mit bis zu 28 Mio. Toten und sechs Mio. Schwerverletzten. Die Zahl der überlebenden Ärzte werde in keiner Weise genügen, um alle ausreichend zu versorgen. In diesem ethischen Dilemma müsse es das Hauptkriterium sein, sich auf diejenigen Verletzten mit den besten Überlebenschancen zu konzentrieren. Chirurgische Eingriffe, abgesehen von der Versorgung kleinerer Wunden, sollten in den Tagen und Wochen nach einem Atomangriff nicht stattfinden. Wegen ihrer geringen Überlebenschancen sollte diese Therapie auch nicht bei Personen über 60 Jahren angewendet werden.
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