■ Schwere Vorwürfe gegen Regime: „Ärzte ohne Grenzen“ verlassen Nord-Korea
Hongkong/Bonn (epd) – Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat ihre Arbeit in Nord-Korea abgebrochen und schwere Vorwürfe gegen die kommunistische Regierung erhoben. Die Führung in Pjöngjang weigere sich, die akute Not der Bevölkerung einzugestehen und humanitäre Hilfe zu akzeptieren, kritisierte die Organisation in Hongkong und Bonn. Statt dessen fordere die Regierung strukturelle Hilfe für den Wiederaufbau der einheimischen Pharmaindustrie.
Trotz großer Notlagen bei Ernährung, Gesundheit und Hygiene sei die humanitäre Hilfe stark eingeschränkt worden, Projekte könnten nicht mehr verantwortungsvoll betrieben werden, hieß es. Die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Arbeit seien abgebrochen worden. Nach einer Phase der relativen Öffnung hätten sich die Prioritäten in dem Land offenbar verändert, erklärte der Generaldirektor der „Ärzte“, Eric Goemaere. Diese Politik werde Tausende von Menschenleben kosten.
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