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Ägypten und der GesichtsschleierNiqab oder nicht Niqab?

Ägypten streitet über den Niqab, den Gesichtsschleier: Ist er eine "islamische Pflicht"? In den letzten Jahren hatte die Zahl der Niqab-Trägerinnen überall im Land zugenommen.

Baden im Mittelmeer. Rechts im Bild eine Frau mit Niqab. Bild: ap

Es war niemand geringerer als der oberste Scheich der Islamischen Al-Azhar Universität in der ägyptischen Hauptstadt Kairo, einer der höchsten Rechtsautoritäten des sunnitischen Islam, der den Stein ins Rollen brachte. Scheich Muhammad Tantawi forderte vergangene Woche eine Schülerin in einer der Azhar-Schulen auf, ihren Niqab - den vollen Gesichtsschleier - abzunehmen. Diese Art von Bedeckung sei eine Tradition und stelle für gläubige Muslime keine islamische Pflicht dar, erklärte er.

Erwartungsgemäß löste die Aufforderung des Scheichs, den Niqab abzunehmen, heftige Reaktionen aus - vor allem bei der islamistischen Opposition im Land. "Wenn Tantawi an einen Ort gehen will, an dem er keine Frauen mit Gesichtsschleier antrifft, sollte er ein Bauchtanz-Institut besuchen", antwortete Hamdy Hassan, Vizefraktionschef der Muslimbrüder im ägyptischen Parlament.

Keiner habe das Recht, ein Mädchen aufzufordern, etwas abzunehmen, das islamisch sanktioniert sei, außer um aus Gründen der Sicherheit ihre Identität festzustellen, sagt Scheich Ali Abu Al-Hassan, der ehemalige Chef des Fatwa-Rates des Institutes für Islamische Studien in Kairo.

Die Diskussion schlug Wellen bis ins islamisch konservative wahabitische Saudi Arabien. "Tantawi muss seine Entscheidung revidieren, da der Niqab eine islamische Pflicht darstellt", meint Muhammad El-Nodscheimi, Professor am Institut für islamische Gerichtsbarkeit.

Andere Scheichs unterstützten Tantawi. "Die meisten Scheichs stimmen überein, dass der Gesichtsschleier keine islamische Pflicht darstellt. Taliban-ähnliche Kräfte zwingen den Frauen den Niqab auf. Dieses Phänomen verbreitet sich immer mehr und wir müssen uns dem jetzt entgegenstellen", fordert Abdel Moati Bayumi vom Forschungsinstitut der Al-Azhar-Universität.

Der Niqab stamme aus vorislamischen Zeiten, wo er unter manchen Beduinenstämmen Tradition war. Als sich dort der Islam verbreitete, habe der den Niqab weder vorgeschrieben, noch verboten, führt Amena Nusseir, Professorin für Philosophie und Islamisches Recht an der Al-Azhar-Universität aus. "Vor 40 Jahren haben wir den Niqab in Ägypten nicht gekannt. Er ist aus den ölreichen Golfstaaten zu uns gekommen", sagt sie.

Es gebe im Koran nirgendwo eine Vorschrift, die davon spricht, dass das Gesicht bedeckt sein müsse, erklärt sie. "Am Ende kommt es darauf an, dass sich Männer und Frauen gegenseitig und alle sich selbst respektieren", meint die resolute Professorin. Sie sei es leid, von den Studentinnen immer zu Niqab und Kopftuch befragt zu werden. "Ich sage, warum diskutieren wir nicht, wie ihr gute Professorinnen, Ärztinnen oder Mütter werdet".

Unerwarteten Zuspruch erhalten die konservativen Befürworter des Niqab von ägyptischen Menschenrechtsgruppen. "Willkürliche Niqab-Verbote sind nicht geeignet den Extremismus zu bekämpfen und enden damit, die Frauen zu diskriminieren und ihre persönliche Rechte einzuschränken", erklärt Hossam Bahgat von der ägyptischen Initiative für Persönliche Freiheitsrechte, die auch für die Rechte religiöser Minderheiten oder Homosexueller eintritt.

An der Al-Azhar und ihren angeschlossenen Bildungsinstitutionen studieren 1,4 Millionen Schüler und Studenten, darunter über 500.000 Mädchen und Frauen. Die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen trägt ein Kopftuch, doch die Zahl der Niqab-Trägerinnen hat in den letzten Jahren überall im Ägypten zugenommen. Frühere Initiativen, das Tragen des Niqab in Ägypten einzuschränken, wurden entweder abgeblockt oder verliefen im Sand. Eine mit dem Gesichtsschleier bedeckte Gaststudentin an der Amerikanischen Universität in Kairo klagte 2007 gegen das von der Universität ausgesprochene Hausverbot für Niqab-Trägerinnen. Das oberste ägyptische Verwaltungsgericht gab ihr Recht.

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24 Kommentare

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  • IN
    Ihr Name Jeremias Coton

    Bei Burka und Niqap müssten sich die Frauenschutzorganisationen hier einschalten; Verkleidung

    gibt es nur Karneval. wir haben alle das Thema verschlafen; die SPD und Grünen, letzte werden jetzt 3o Jahre alt, in erster Linie; der NRW-Integrationsminister Laschet (CDU) hatte gegen Henryk M.Broder in Sachen des etwa unglücklich agierenden Sarrazin keine Schnitte. Bald müssen wir unsere eigene Meinungsfreiheit verteeidigen, gegenüber importierter Intoleranz; von den "deutschen" Rechten spricht jeder, von den

    türk. "Grauen Wölfen" nur Insider. Warum?

  • A
    Andreas

    In seiner Freizeit kann jeder so rumlaufen wie SIE oder ER es will .

    Aber im Beruf ,Schule etc. sieht das anders aus.

     

    Manchmal habe ich das Gefühl das der zunehmende Fundamentalismus im Osten im Gleichschritt mit der Verwahrlosung der Sitten im Westen voran schreitet. (Pädophilie stellen ihre Videos ins Internet,marodierende Jugendbanden ziehen durch die Straßen,Prostitution in jeglicher Form ,Rücksichtslosigkeit und Gewalt wo man nur hin schaut)

    Manchmal frage ich mich ob der fundamente Islam wirklich so rückständig ist und der frei Westen das Maß aller Dinge ?

  • U
    USA-girl

    An alle Pseudos hier: redet hier keinen Quatsch ueber eine Religion oder Kultur von der ihr keine Ahnung habt. Weder der Nigab noch das Kopftuch werden "Direkt" im Koran genannt, jedoch ist es angegeben, dass Frauen sich bedecken muessen. Die Pseudos, die hier einen Quark ueber Frauendiskriminierung abgeben und von wegen maennlicher Dominanz haben vermutlich noch nie mit einer moderaten, gebildelter musl. Frau geredet. Die Bedeckung einer Frau ging schon weit vor dem Islam: schliesslich bedecken sich Nonnen und auch relig. Juedinnen. Ausserdem, der Koran fordert auch Maenner einer best. Kleidung auf. Eine Frau, die ihre Beine nicht zeigt, und ihre auessere Schoenheit nicht benutzt, um akzeptiert zu werden, ist nicht diskriminiert, sondern viel freier als ihr glaubt. Schaut doch mal unsere Gesellschaft an, wo das Auessere so wichtig ist, und wieviel junge Maedchen den Finger in den Mund stecken, weil sie "fett" sind.

    Hoert auf, euch eine Meinung zu bilden, und blind alles zu glauben. Sonst endet ihr doch genau wie denen, die ihr ja eigentlich kritisiert. Euer "Koran" waere nur der Fernsehen oder die Medien ueberhaupt.

    Ich bin Muslimin, trage ein Kopftuch und darf so in den USA arbeiten. Keiner beklagt sich hier und es schadet auch nicht der Gesellschaft. Warum auch? Schliesslich arbeite ich, und predige nicht den Islam.

    Lasst die, die ein Kopftuch tragen, es tragen, und Mensch die,die halt ein Nigab tragen, es tragen. Obwohl ich eine Frau mit Nigab schon bloed anschauen wuerde.....

    P. S. fuer den Quark ueber "ungesund" und "Vitamin A Mangel": Don't worry, der Koerper nimmt das Vitamin auch so auf, und wenn man die Haut von diesen Musliminnen im Alter sehen koennte: weiche Haut ohne Falten, im Gegensatz zu den Dellen, Falten und Altersflecken der Sonnenanbeter im Bikini....

    Freedom for all....

  • H
    Hermit

    Es ist interessant hier in zwei Tagen zwei verschiedene Beiträge über muslimische, weibliche Kopfbedeckung zu lesen und die Kommentare dazu.

     

    Während es gestern darum ging, dass eine deutsche Firma eine muslimische Frau nicht einstellen wollte, weil sie diese Kopfbedeckung als „Symbol der Unterdrückung der Frau ansah“, was in unsere Kultur nicht akzeptiert werden kann, ging es heute um einen muslimischen Gelehrten, der die Niqab bei seinen Studentinnen nicht erlaubte ‚weil sie nicht der landesüblichen (ägyptischen) Kultur’ entspreche: "Vor 40 Jahren haben wir den Niqab in Ägypten nicht gekannt. Er ist aus den ölreichen Golfstaaten zu uns gekommen".

     

    Während sich gestern unzählige taz-Leser über die „Intoleranz“ der deutschen Firma empörten, obwohl es auch bei uns „vor 40 Jahren den islamischen Kopftuchzwang noch nicht gab,“ findet sich hier bei gleicher Leserschaft jetzt nur Beifall für die ähnliche Entscheidung des "progressiven" ägyptischen Lehrers.

     

    Sind wir Deutsche als Kinder etwa "zu heiß gebadet" worden?

     

    Man kann sich dabei nur wundern über die völlig verdrehte oder heuchlerische(?) Denkweise vieler Landsleute, lol.

  • L
    Leidkultur

    Wenn ich das Bild sehe, erinnere ich mich an England diesen Sommer: Voll verschleierte Frauen en masse. So sieht also unsere Zukunft aus. Na Danke. Ich will das hier nicht. Ich will, dass diese Kostümierung hier verboten wird. Sollen die dort machen, was sie wollen und die hier lebenden Moslems alle zu sich holen.

  • A
    asta

    Ich glaub das war jetzt ironisch gemeint....

     

    Und übrigens, googlet mal "Bara Bröst", der Kollege lag gar nicht so weit ab vom Schuß. Oder hats gelesen... ;)

  • S
    Sonja

    vonArt:

     

    Saublöder Kommentar!

  • A
    Art

    Ich bin für ein totales Verbot von Bikini-Oberteilen in öffentlichen Bädern, insbesondere für Sportlehrerinnen beim Schwimmunterricht. Schließlich steht das Bikini-Oberteil für die Ungleichbehandlung von Mann und Frau und degradiert Frauen zu Sexobjekten, deren Körper mit dem fiesen Oberteil vor den gierigen Blicken von Männern geschützt werden muss. Solche archaischen Auswüchse des Sexismus dürfen in einer demokratischen Gesellschaft nicht toleriert werden!

  • A
    aso

    Scheich Muhammad Tantawi hat völlig recht mit seiner Einschätzung, daß der Niqab einer als Wetterschutz gedachten Tradition der Beduinenkultur entstammt:

     

    „...Der Niqab entstammt ursprünglich der Beduinenkultur auf der arabischen Halbinsel. Dort wurden schon in vorislamischer Zeit von Frauen und Männern Tücher verwendet, um Körper und Gesicht gegen Sand und Sonne zu schützen ...

     

    Der schwarze Niqab... in der jetzigen Form ist keine traditionelle islamische Frauenbekleidung, er kam erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Regierungszeit des reaktionären Sultan Abdülhamid II. (1876-1908) in der Hauptstadt Konstantinopel als „Çarşaf“ auf, um westliche Einflüsse abzuwehren...“:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Niqab

     

    Das Tragen wurde, genau wie das Kopftuch in Europa, von politischen Intentionen heraus gefördert, und mit dem Deckmäntelchen der Religion gefordert.

    Vor der Iranischen Revolution gab es keinen Kopftuchzwang im Iran. Die Frauen benutzten es, um gegen den Schah zu protestieren. Unerwünschter Nebeneffekt:

    Nach der Revolution mußten sie es zwangsweise tragen.

     

    Wer behauptet, daß der Niqab eine islamische Pflicht darstellt, ist krank (religiöser Wahn...), und das Tragen solcher Klamotten macht ebenfalls krank (Vitaminmangel):

    Die Haut bracht Sonnenlicht, damit der Körper Vitamin D produziert.

     

    Frauen weiszumachen sie hätten Niqab oder Burka aus islamischer Pflicht zu tragen, kommt der vorsätzlichen Körperverletzung nahe: es ist so, als würde man die Frau in ein finsteres Kellerverlies sperren, und sie so draußen rumlaufen lassen.

     

    Daß die Frauen sich das gefallen lassen ist klar:

    Sie werden von klein auf darauf gedrillt zu gehorchen, und sich dem Mann unterzuordnen:

    Sure 4:34...(von wegen sie täten es doch freiwillig...).

     

    Abgesehen davon bietet solche Kleidung die perfekte Tarnung für Verbrechen jeder Art:

     

    „...In Italien tobt derzeit ein wilder Streit um gläubige Muslimas, die von Kopf bis Fuß verschleiert auf die Straße gehen...“:

    http://derstandard.at/fs/1254310758167/Lega-Nord-bringt-Anti-Burka-Gesetz-ein?sap=2&_seite=10

  • D
    dongenaro

    Tantawi Aussage ist erstaunlich und vor allem erfreulich wissenschaftlich. Wenn Kulturhistoriker diese Art der Bekleidung sowohl einer Region (Arabien) als auch einer Zeit (vor 632 A.D.) zuordnen können, dann ist seine Aussage übersetzt folgende: Der Niqab ist nichts weiteres als ein Historien-Kostüm, so, als liefen Menschen bei uns mit Ritterrüstung und Prinzessinnenkleidchen herum. Kulturell gesehen ist die Zunahme des Niqab-Tragens in Ägypten eine romantisierende Islamverklärung.

    Allerdings sieht es in Europa ähnlich aus, wenn man sich all den Sci-Fi- und Fantasykram ansieht, der durch die Medien zirkuliert.

    Danke, Sayyib Tantawi!

  • S
    Samia

    Ich denke eine Frau sollte ein Kopftuch oder ein Niqab tragen können, wenn sie es aus freiem Willen tut. Ich finde es weder richtig Kopftuch/Burka/Niqab zwangsweise einzuführen, noch das Tragen dieser zu verbieten. Jeder sollte doch das tun wovon er überzeugt ist, solange er andere Menschen nicht gefährdet. Ich finde es jedoch wichtig die Menschen darüber aufzuklären, was tatsächlich vom Islam ist und was nur aus traditionellen Gründen praktiziert wird. Auch um Repressalien, wie z.B. das erzwungene Tragen der Burka, welches von irgendwelchen Fanatikern mit dem Islam begründet wird, entgegenzutreten. Aber wenn eine Frau aus traditionellen Gründen und freiwillig den Niqab trägt, dann sehe ich darin kein Problem.

  • S
    Sub

    @noevil:

    "Warum sind wir uns nicht zunächst darüber klar, dass Schleier, Gesichts- und Kopftücher, Burka usw. usf. bis hin zur Beschneidung nichts anderes sind als Macht- und Besitzansprüche festigende Mittel, die Frauen seit Jahrtausenden unter männliche Dominanz zwingen sollen?"

     

    Die Männer haben den Frauen aber eingetrichtert, dass sie die Frauen nicht unterdrücken wollen damit, sondern dass es religiöse Gründe gibt. Jetzt gibt es nunmal eine Menge Frauen, die aus religiösen Gründen diese Dinge freiwillig weiterführen. Das hat dann so gesehen mit Unterdrückung nichts mehr zu tun. Ab jetzt können nur noch die Frauen selbst entscheiden, ob und wann sie so etwas freiwillig tragen.

     

     

    Ich find auch blöd zu kritisieren, was ja manche hier meinten, dass Deutschland "sogar" toleranter sei, als Islamische Länder wie die Türkei. Es ist doch kein Fehler. Auch nicht Integrationspolitisch gesehen.

    Meinetwegen kann man hier Gebetsräume in Schulen und muslimische Feiertage haben, das kolidiert überhaupt nicht mit "westlicher" Kultur, es ist sogar Bestandteil unserer Grundsätze oder sollte es zumindest sein.

  • SS
    Sebastian Sönksen

    Die Türkei gibt an, laizistisch zu sein. Der sunnitische Islam als einzige wirklich anerkannte Religion wird aber von einer staatlichen Behörde kontrolliert; andere Religionen sind nicht gleichwertig anerkannt. Jeder Türke bekommt bei Geburt in den Pass "Muslim" gestempelt. Verhüllte Studentinnen dürfen offiziell keine Bildungseinrichtung betreten. Und die Verfassung verbietet Kopftücher bei Mitarbeiterinnen in Behörden.

     

    Und alles das soll dann "laizistisch" sein, also eine strenge Trennung zwischen Staat und Religion? In diesem Sinne würde ich eher Deutschland als die Türkei laizistisch nennen (zumindest würde der Staat nicht Geld für die Kirchen einsammeln).

     

    Das alles heisst nicht, dass ich mir etwas anderes wünsche. Aber wirklich laizistisch ist die Türkei nicht, und das schon seit Mustafa Kemal die türkische Nation aufgrund ethnischer Zugehörigkeit, gemeinsamer Kultur und Sprache und gemeinsamer Religion - dem sunnitischen Islam - definierte.

     

    Interessant zu sehen wäre, wie die AKP diese laizistische Staatsauffassung verändert.

  • EM
    eumel müller

    Als säkularer Moslem finde ich es persönlich sehr erfreulich, dass zumindest manche Gelehrte einen Schritt ins 21. Jahrhundert machen. Natürlich stößt sowas erst mal auf Gegenwind aber da muss man hoffentlich den Mut haben und daran festhalten!

  • B
    Besim

    Hallo Leute. Also, Kopftücher sind nicht so schlimm, so lange sie nicht dazu gezwungen werden, sondern aus Überzeugung dies Tragen.

    Aber zum Kommentar "Staat und Religion muss man trennen". Türkei ist auch ein laizistischer Staat, dennoch tragen viele Kopftücher. Das liegt weniger am Staat, sondern der Mentalität des Volkes und der Kultur.

    Außerdem seid etwas toleranter. Andere Ländern, andere Sitten. Wenn du mit einem Kopftuch ;-) geboren wurdest und sie dein lebenlang getragen hast, dann ist es ein Teil von dir;-)

  • L
    Leila

    13.10.2009 18:15 Uhr:

    Von Marti:

     

    Etwas mehr Mäßigung im Ton wäre angesagt, wenn Du etwas nicht weißt. Tantawi kennt den Koran weitaus besser als die saudischen Halbgelehrten

     

     

    Sure 30

     

    aya 17

    Preis sei daher Allah, wenn ihr den Abend erreicht und auch wenn ihr den Morgen erreicht!

     

     

    aya 18

    Und Ihm gehört (alles) Lob in den Himmeln und auf der Erde, und abends, und wenn ihr den Mittag erreicht!

     

    Und tatsächlich gibt es im Koran überhaupt keine Bedeckungsvorschrift

  • J
    Jimmy

    Weg mit den Bedeckungen! Es lebe der Nudismus!

  • O
    observer

    Diese Faschos (ob Religion, Faschismus oder Asozialität dahinter steckt ist mir völlig wurscht) sollen sich endlich verpissen.

    Ist schon erstaunlich wie gelassen und tolerant Manche reagieren wenn:

    - Frauen (deren Aussagen) vor Gericht nur die Hälfte wert (gewichtet werden) sind -

    - kleine Mädchen vergewaltigt werden von 50 jährigen Ehemännern -

    - Andere Menschen (Un-/Andersgläubige) nicht nur nicht toleriert, sondern verfolgt und versklavt werden -

    - eigene Menschenrechte deklariert werdn (Kairoer Erklärung) -

    usw. usw.

    Sind wir alle besoffen?

    Stehen wir unter Drogen?

    Das darf doch Alles nicht wahr sein?

  • M
    Marti

    "Es gebe im Koran nirgendwo eine Vorschrift, die davon spricht, dass das Gesicht bedeckt sein müsse, erklärt sie."

     

    Wie dümmlich ist das denn? Es steht auch nirgendwo im Koran, dass man fünfmal am Tag beten muss. Wenn sich Vertreter eines weniger fundamentalitischen Islam so blöd äußern, muss man sich nicht wundern, dass die Hardliner auf dem Vormarsch sind!

  • AV
    Alexander Voronin

    Es ist in Ägypten wie in Deutschland, die Menschenrechtsgruppen kämpfen für die Unterdrückung der Frau. Diese Gutmenschen kennen wir auch hier zu genüge!!!

     

    Ban the Burqa! Ist die einzige richtige Antwort für Europa! Und ein Kopftuch hat hier kulturell auch nichts verloren, wenn ich es mir richtig überlege!

  • KB
    Kara ben Nemsi

    Wenn unverschleierte Schülerinnen und Studentinnen in der Türkei und Ägypten der Alltag sind, dann können die Islamisten ja gerne zu uns kommen, wo man gerne vermummt sein darf, in der Schule Gebetsräume hat und seine "kulturellen" Eigenheiten ausleben kann, wie es gerade passt.

  • N
    noevil

    Warum sind wir uns nicht zunächst darüber klar, dass Schleier, Gesichts- und Kopftücher, Burka usw. usf. bis hin zur Beschneidung nichts anderes sind als Macht- und Besitzansprüche festigende Mittel, die Frauen seit Jahrtausenden unter männliche Dominanz zwingen sollen?

     

    Warum können wir ihnen nicht verständlich machen, dass gegenseitiger Respekt und natürliche Würde das Tragen von Bedeckungen freistellen und solche pseudo-religiösen Argumentationen mit all ihren häufig tödlichen Auswüchsen nichts anderes sind, als Konsequenzen infantiler, feuchter Männerträume?

  • NU
    Niqab und Burkini rocks!

    Ich finde, insbesondere linken Gutmenschentussis und Alt68erINNEN würde der Niqab sehr gut zu Gesicht stehen.

  • S
    Simon

    ...und immer wenn Ich mich vermummen will kommt die Polizei.

     

    Aufklärung ist schon was sinnvolles, Trennung von Staat und Kirche ganz besonders. Vielleicht merken das in den islamisch dominierten Staaten ja in den nächsten 50 Jahren auch noch ein paar Leute. Wenn ich mich mal so ca 1000 Jahre 'zurückerinnere', da wart ihr uns doch so weit voraus... hach ja. Aber mal sehen, vielleicht passiert ja auch das Gegenteil und wir nähern uns an, unter dem Einfluss von Evangelikalen. Man weiß es nicht, aber man befürchtet schlimmes.