piwik no script img

Adorno-Preis für Judith ButlerZentralrat der Juden fordert Boykott

Die Gender-Theoretikerin Judith Butler erhält den Adorno-Preis. Das gefällt dem Zentralrat der Juden nicht. Mit der Auszeichnung werde „Israelhass“ prämiert.

Die Preisbegründung nennt sie eine „maßgebliche Denkerin unserer Zeit“: Judith Butler (Archivbild). Bild: imago/gezett

BERLIN taz | Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat seine Kritik an der anstehenden Ehrung der US-amerikanischen Philosophin Judith Butler mit dem „Theodor-W.-Adorno-Preis“ der Stadt Frankfurt bekräftigt. „Ich finde das unmöglich“, sagte der Präsident des Zentralrats, Dieter Graumann, der taz. Dass „Israelhass“ prämierungswürdig sei, könne er „nicht nachvollziehen“.

Der Zentralrats-Generalsekretär Stephan Kramer hatte die 56-jährige Butler schon zuvor eine „bekennende Israel-Hasserin“ genannt. Es sei empörend, dass mit Butler jemand geehrt werde, der zum Boykott gegen Israel aufrufe und die muslimischen Organisationen Hamas und Hisbollah als legitime soziale Bewegungen bezeichnet habe.

Butler gehört zu den weltweit führenden Köpfen in der feministischen und politischen sowie der Sprach- und Diskurs-Theorie. Sie wurde 1956 als Tochter jüdischer Einwanderer in Cleveland, Ohio, geboren. In einem Interview mit der Zeit hat sie 2008 betont: „Für mich heißt Judesein, Teil einer Welt zu sein, in der Diskriminierung aufgrund von Religion oder Nationalität inakzeptabel ist.“

In Deutschland sorgte sie 2010 für Furore, als sie bei der Verleihung eines Zivilcourage-Preises am Christopher-Street-Day in Berlin diesen ablehnte. Sie verkündete dabei, sie wolle sich so von „Rassismus, einschließlich antimuslimischem Rassismus“ distanzieren. Dies warf sie den Veranstaltern des CSD vor. Auch wolle sie so gegen den kommerziellen Charakter dieser Veranstaltung protestieren.

Butler ist eine von über hundert Gelehrten, die die „US-Kampagne für einen akademischen und kulturellen Boykott Israels“ unterstützen. Zum 60. Jahrestag der Gründung Israels gehörte sie 2008 zu 54 Intellektuellen, die in der Herald Tribune eine Art Todesanzeige schalteten. Die Überschrift lautete: „Kein Grund zu feiern“. Butler und die anderen gedachten darin der „60 Jahre palästinensische Vertreibung“.

„Hamas und Hisbollah sind Teil der globalen Linken“

Im Jahr 2006 hatte sie auf einer Veranstaltung in der US-Universität Berkeley gesagt: „Es ist extrem wichtig, Hamas und Hisbollah als soziale Bewegungen zu sehen, die progressiv, auf der Linken und Teil der globalen Linken sind. Das hindert uns nicht, kritisch gegenüber bestimmten Dimensionen beider Bewegungen zu sein. Das hindert nicht die unter uns, die an gewaltloser Politik interessiert sind, die Frage zu stellen, ob es andere Optionen neben der Gewalt gibt.“

In einem Interview mit der jungle world sagte Butler 2010, diese „schrecklich missverstandene Aussage“ werde benutzt, „mich in Zeitungen und auf Websites zu diskreditieren“. Sie habe in Berkeley lediglich gesagt, „dass – deskriptiv gesehen – diese Bewegungen in der Linken zu verorten sind, doch wie bei jeder Bewegung muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sie unterstützt oder nicht. Ich habe keine der genannten Bewegungen jemals unterstützt, und mein eigenes Engagement gegen Gewalt macht es unmöglich, das zu tun.“

Der Theodor-W.-Adorno-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Er wird alle drei Jahre von der Stadt Frankfurt vergeben. In der Preisbegründung wird Butler „eine der maßgeblichen Denkerinnen unserer Zeit“ genannt. Sie soll den Preis am 11. September in der Paulskirche erhalten. Bisherige Preisträger waren unter anderen die Soziologen Norbert Elias und Jürgen Habermas. Zuletzt wurde 2009 der Filmemacher Alexander Kluge geehrt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

45 Kommentare

 / 
  • M
    mehrdad

    @Beate R.:

     

    wandern sie doch aus. ich stehe auf freie und demokratische gesellschaften, in denen ex- muslime wie ich, juden, christen, atheisten...frei leben können.

     

    nun raten sie mal, wo das alles möglich ist?

     

    bei den progressiven linken von der hamas&hisbollah oder in israel?

     

    wie gesagt:

     

    wandern sie doch aus. ihnen und ihrer führerin frau butler würden vieleicht die augen aufgehen, wie es sich als frau leben lässt unter progressiv denkende hamas- mitglieder, die frauen sogar das fahradfahren in gaza verboten haben.

  • J
    jule

    ich frage mich ja, ob sich auch alle möglichen männer! über die vergabe an habermas aufgeregt haben, sein normenbegriff bzw postulierung einer wahrheit ist ja wohl echt rassistisch alter....

  • BR
    Beate R.

    @ mehrdad

     

    Lieber mehrdad - welche Anmaßung! Wie kannst Du es nur wagen, hier so aufzutreten, als würdest Du für alle Juden, oder auch nur die hier in Deutschland sprechen - während es sich bei denjenigen, die anderer Meinung sind, nur "praktisch immer [um] dieselben 5-10 Namen" handle?

     

    Ich finde Deine Idee, in die USA oder nach Israel auszuwandern, gar nicht so übel, sofern Du nur selbst bald damit ernst machst.

     

    Aber nimm dann bitte auch gleich Deine Geistesverwandten, die Rechtsextremen aus den anderen Lagern mit: ich meine unsere PI-Hetzer und all die anderen Nazis, Salafisten usw. Ihr werdet ganz sicher feststellen, dass Ihr einander überraschend gut versteht!

     

    Und dann lassen wir mal die Geschichte entscheiden, bei wem die "ewige Schande" nun wirklich hängenbleibt. Oder willst Du Dir auch das anmaßen?

  • BR
    Beate R.

    Wenn ich all diese sich vor Hass und perversem Wortgeschäume ("kulturrassistisch"...) windenden Kommentare lese, dann muss ich echt sagen: Hut ab vor Frau Butler, vor einem aufrechten Gewissen, das es gewagt hat, sich diesem Sturm auszusetzen!

     

    Ich kann nur hoffen, dass sie all die Lügen und Verleumdungen wegstecken kann, die man ihr unterstellt. Denn nichts von dem, was sie gesagt hat, könnte irgendjemand in der Sache ernsthaft widersprechen. Offenbar stört es vor allem, DASS sie es gesagt hat.

     

    Liebe Lautsprecher auf dieser Kommentarseite! Denjenigen, der das Folgende gesagt hat, hättet Ihr vermutlich noch viel schlimmer angegriffen als Frau Butler:

     

    "Truth alone will endure, all the rest will be swept away before the tide of time."

     

    Wes Geistes Kind seid Ihr?

  • M
    mehrdad

    es ist das gute recht des ZDJ an veratstaltungen teilzunehmen oder nicht. diese organisation vertritt die überwältigende mehrheit der juden in deutschland wohingegen die nützlichen idioten unter den juden in deutschland, israel und den USA eine extrem überschaubare zahl darstellen. da tauchen praktisch immer dieselben 5-10 namen auf.

     

    die zeit, wo man in diesem land juden zu irgendwas zwingen konnte, sind vorbei. und wenn deutsche jetzt verstärkt ihre vorliebe für "kauft nicht bei juden" aktionen oder dem schutz der jüdischen kinder vor dem judentum entdecken, dann bleibt den juden in deutschland immernoch israel oder die USA und deutschland die ewige schande.

     

    diese frau ist keine jüdin sondern marxistin. das schliesst eine religionszugehörigkeit aus. und sie ist so verdreht, dass sie kritik am köpfen oder aufhängen auch minderjährige schwule in der islamischen ummah als rassismus versteht. zugleich aber kritisiert sie das einzige land im nahen osten, wo schwule wirklich frei sind, für diese freiheit und toleranz.

  • B_
    Boykott _Nein_Danke

    Omri Nitzan (Intendant des Cameri-Theaters) beschreibt auf Ynet die Wirkungen von kulturrassistischen Boykotten für Israelis und für israelische Künstler.

     

    Sollte sich jeder durchlesen, der Butlers kulturelle Boykottaufrufe akzeptabel findet.

     

    "Es ist schwer, Jude zu sein – doch Israeli zu sein, ist ein Fluch."

     

    "[...] Mehr als das allerdings verleiht sie uns einen Eindruck davon, wo Israel sich auf dem kulturellen Planeten Erde befindet. Wir sind zu einem abgelegenen und unerwünschten Flecken geworden; und wenn wir manchmal irrtümlicher Weise dachten, wir seien Teil der internationalen Welt der Kultur, dann hat uns die Welt jetzt über unseren Fehler aufgeklärt.

     

    Wenn wir dachten, dass die Welt immer kleiner wird und dass verschiedene Kulturen miteinander in einem Dialog stehen, sich gegenseitig befruchten und bereichern, dann kommt hier die ernüchternde Enttäuschung und beweist, dass Israel systematisch zur Lepra-Kolonie erklärt wird und seine Künstler zu Aussätzigen, die nichts als Abscheu hervorrufen.

     

    Wir haben das bei Konzerten des Philharmonie-Orchesters in der Royal Albert Hall in London gesehen, bei Aufführungen des Ha-Bima-Theaters beim Festival Globe to Globe, beim Auftritt der Bat Sheba Dance Company beim Edinburgh Festival und jetzt durch die Ankündigung Brooks.

     

    Es sind nur noch einige wenige Orte übriggeblieben, wo wir mit Bewunderung empfangen werden, wie etwa das totalitäre China. [...]

     

    Auch in dieser Hinsicht bin ich persönlich enttäuscht. Ich fühle mich, als würde er mich persönlich boykottieren. Ich weiß nicht, ob irgendjemand in der Regierung sich für diesen Trend interessiert, der zum Boykott und zur Isolierung Israels aufruft. Die gesamte jüdische Geschichte über heißt es „Das Volk wird abgesondert wohnen“, und so sondern wir uns ab und werden abgesondert [...]

     

    Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass auch in der Zeit des schwersten Kampfes in Europa gegen das Apartheids-Regime in Südafrika ein kultureller Boykott nie Teil dieses Kampfes war. [...]

     

    Wir müssen verstehen, dass das kein Protest gegen diese oder jene Institution ist sondern eine Delegitimierung der gesamten hebräischen Kultur [...]

     

    Ein Boykott verändert überhaupt nichts. Ein Boykott macht nicht den Kopf für neue Gedanken frei und ist daher nicht effektiv.[...]

     

    Sholem Aleijchem hat gesagt, dass es schwer ist, Jude zu sein. Ich sage daher [...] Es ist schwer, Jude zu sein – doch Israeli zu sein, ist ein Fluch."

  • D
    Damaris

    Grunddämliche Boykott-Aktionen derzeit in Europa. "Legitime Israelkritik", wie Butler sie sich vorstellt? Mit aktuellen und ersten Videos.

     

    http://cifwatch.com/2012/09/04/israels-batsheva-dances-on-in-edinburgh-despite-psc-hate-fest-firsthand-account-with-videos/

     

    Nicht vergessen - dieser Bewegung fühlt sich Butler nicht nur verbunden sondern gar "verpflichet" [Warum?]. Es ist eine Bewegungen, "die mit friedlichen, aber aufsehenerregenden Strategien an einer politischen Lösung arbeiten,".

     

    Auf die "politische Lösung" dieser Hampelmänner bin ich ja mal gespannt.

     

    Jeder hat sein Recht auf einen Spleen so auch Butler. Soll sie doch mit diesen spinnerten Fools ihren komischen Anti-Israel-Aktivismus ausleben. Alle Menschen brauchen ein Hobby.

     

    Sie könnte aber auch eine Stiftung gründen und wirklich was ändern? (Nur so eine Idee). Sie könnte in der Westbank so viele gute Sachen unterstützen.

     

    Friedensgespräche von israelischen Müttern deren Kinder gestorben sind - mit arabischen Müttern deren Kinder gestorben sind. Solche guten Friedenskooperationen existieren. Warum greift BDS diese guten Kooperationen zwischen Israel und Autonomiebehörde an?

  • T
    Tabitha

    Butler an der Bir Zeit Uni

    http://www.birzeit.edu/news/20766/news

     

    Diese Uni BZU hat 135 Morde zu verantworten. Die Attentäter kommen direkt von dieser UNI (teilweise aus der Vorlesung heraus gecastet).

     

    "It is no accident that BZU has produced at least five terrorists. During student elections there in 2003, Hamas candidates reenacted suicide bombings by blowing up models of Israeli buses, while in a campus debate one of them boasted: "Hamas activists in this university have killed 135 Zionists."

     

    Hier sieht man Hamas an der Uni. http://www.youtube.com/watch?v=VRbhFFAvzPk&feature=relatedhttp://thisongoingwar.blogspot.de/2008_06_01_archive.html

     

    Hier eine direkte Hamasveranstaltung, die zum Märthyrertum ruft!

    http://www.youtube.com/watch?v=v45Cy_Bc7uM&feature=endscreen

     

    Die Tamimi-Interview mit einer Studentin, sie lächelt, als sie erfährt, dass es mehr Opfer waren als gedacht. http://www.youtube.com/watch?v=HP-uWEQhFHs

     

    Hier eine BDS-Seite der UNI. Zur Erinnerung, BDS ist die Organisation Butlers.

    http://right2edu.birzeit.edu/news/article1026

     

    Es ist allgemein bekannt, dass die BZU, wo Butler Gast ist, die ideologische Castingcouch der HAMAS für Attentate ist.

     

    WIE KANN BUTLER AUF DIESER HAMASUNI REDEN UND DIE UNIS IN ISRAEL BOYKOTTIEREN !

     

    (Wenn sie doch die Hamas nicht unterstützt - Butler unterstütz die Hamas faktisch ideologisch. Diese Uni ist nur ein Beispiel unter vielen.)

  • M
    Michel

    SPME I Stellungnahme von SPME Germany und die Äußerungen von J.Butler in DER ZEIT

     

    Ich habe diesen Brief an einige Redaktionen und DIE ZEIT geschickt aufgrund deren katastrophaler Berichterstattung zum Theama Butler.

     

    Wie aus einem allgemeinen Politikum eine "innerjüdische Debatte" konstruiert wird.

     

    J. Butler:

    „Eine aufrichtige Diskussion (ist) gewiss der beste Weg, um innerjüdische Debatten produktiv werden zu lassen“[1]

     

    "Dennoch verstehe ich sehr wohl, warum viele Juden und insbesondere deutsche Juden sehr abwehrend auf jedwede Kritik am Staate Israel reagierten“ [1]

     

    Prof. Butler behauptet, dass die Stellungnahme von SPME „Teil einer innerjüdischen Auseinandersetzung" sei und schreibt: „Wenn eine Gruppe Juden eine andere Gruppe Juden als ‘antisemitisch‘ bezeichnet, dann versucht sie, das Recht, im Namen der Juden zu sprechen, zu monopolisieren." [2]

     

    "Der Vorwurf des Antisemitismus ist also in Wirklichkeit oftmals ein Deckmantel für einen innerjüdischen Streit."[2]

     

    Die neue Taktik Butlers ist es, die Adorno-Farce als innerjüdischen Konflikt zu inszenieren. Dafür hat sie in "Die Zeit" die Falschaussage getätigt SPME sei eine rechte-jüdische Gruppierung.

     

    Im folg. die Richtigstellung und Stellungnahme von SPME. Butler hat in "Die Zeit" bewusst Falschaussagen getätigt.

     

    Hier die Stellungnahme: http://spme.net/articles/8864

     

    Warum hat sie dies getan? Damit die Kritiker des Adorno-Preises als jüdische Hardliner in der Öffentlichkeit stehen und der ZdJ diskreditiert wird. Falls sie sich das ZdJ-Bashing antun wollen, empfehle ich einen kurzen Blick auf die Kommentspalten großer deutscher Zeitungen. Wo sind diese jüdischen Kritiker, wie sie in DIE ZEIT beschrieben werden, als rechte, jüdische Gruppe. Es gibt hier diese Gruppe Kritiker nicht - auf jeden Fall hat keiner davon gehört - eine Finte.

     

    Fakt ist - und das wissen alle Beteiligten - Kritik kam von jüdischer Seite erst relativ spät - vom ZdJ und vom Botschafter.

     

    Nein - die erste Hauptkritik kam Wochen davor von Akademikern (von SPME), von Linken (prozionistische Linke) und Bloggern (wo ich dazugehöre). Frau Butler macht es sehr geschickt, indem sie die Adorno-Farce als innerjüdischen Konflikt neu konstruiert - der ja dann niemanden etwas anginge.

     

    So ist es mitnichten, Frau Butler gehört einer Organisation (BDS) an - welche in Dtl. noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten ist - bis auf vereinzelte Kampagnen - welche aber in anderen europ. Ländern bereits fest etabliert ist. Diese Organisation bildet weltweit die Grundlagen für Antisemitismen jeder Art. Frau Butlers Besuch als bekannteste Vertreterin von BDS ist ein allgemeines Politikum. Dieser Organisation, eine antizionistische weltweite tätige Vereinigung, gilt es entschieden entgegenzutreten, unabhängig von jeglicher Zugehörigkeit!

     

    Indem Frau Butler die Adorno Farce zur "innerjüdischen Debatte" erklärt, nimmt sie jüdische Menschen in die Pflicht, sich dazu positionieren zu müssen. Diesen aufgedrückten Zwang aus konstatierter Zugehörigkeit lehnen wir ab.

     

    Auch veröffentlicht Butler alle ihre Stellungnahmen auf dem Blog Mondoweiss von Blogger Philip Weiss - von welchem deutsche Zeitungen wie DIE ZEIT dann zitieren und deutschlandweit publizieren.[3]

     

    Dieser Blog hat nicht den Ruf wissenschaftlich zu sein oder überhaupt journalistischen Mindeststandards auch nur ansatzweise zu entsprechen. Wir kritisieren, dass DIE ZEIT Aussagen des Blogs übernimmt, ohne ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen (bspw. die Aussagen über SPME). Dieser Blog, auf welchem Butler ebenfalls publiziert, ist mehrmals wegen problematischer antisemitischer Inhalte international in die Kritik geraten.[4]

     

    Kritik an der Adornopreisverleihung gab es anfangs nicht von jüdischen Menschen in Dtl., wie Fr. Butler versucht weiszumachen. Vielen jüdischen Menschen sind die Problematiken um weltweite Boykott Kampagnen und die daraus resultierenden Phänomene gar nicht bewusst. Und viele jüdische Menschen in Dtl. haben wenig Lust, wiederkehrend zu Israelthemen Stellung beziehen zu müssen. Butler nimmt dies jedoch an und fordert eine Positionierung, indem sie die Adorno-Farce zur "jüdischen Chefsache" - zur "innerjüdischen Debatte" erklärt.

     

    Lediglich Botschaft und ZdJ wussten über die Dimensionen von BDS Bescheid, was auch der Grund für deren klare Statements war.

     

    Deshalb werden sie am Tag von Butlers Preisempfang auch einen breiten "außerjüdischen" Protest zu hören bekommen.

     

    Wir werden versuchen zu zeigen, wie universell dieser Konflikt ist, was für ein allgemeines Politikum.

     

    Ich würde sie (DIE ZEIT) bitten Stellung zu beziehen, wie Sie dazu kommen, ungeprüfte Aussagen des Blogs Mondoweiss zu übernehmen und deutschlandweit Falschaussagen über SPME (bspw. Finanzierung aus USA, Rechts, Jüdisch, Islamfeindlich u.a.) zu publizieren.

     

    Mit freundlichem Gruß

     

    [1]http://www.focus.de/kultur/buecher/literatur-adorno-preistraegerin-butler-ruft-kritiker-zum-dialog-auf_aid_810661.html

     

    [2]http://www.zeit.de/kultur/literatur/2012-08/judith-butler-kritik-israel-antwort

     

    [3]http://mondoweiss.net/2012/08/judith-butler-responds-to-attack-i-affirm-a-judaism-that-is-not-associated-with-state-violence.html

     

    [4]Beispiele: http://mondotruth.tumblr.com/

  • F
    Fritz

    Fortschrittliche und rueckschrittliche Kriege, was ist Syrien?

     

    Maos Pazifismus fuer den Himmel auf Erden im Zweifel gegen den US-Imperialismus und Co.

  • D
    D.J.

    @GeBo:

     

    "Wer eine Widerstandsbewegung wie die Hamas oder Hisbollah als religiös-fundamental abstempelt, schürt nur weiter den gewalttätigen Widerstand."

     

    Ich bin ja einiges gewohnt an Ignoranz und Verharmlosung, wenn es um religiösen Wahn oder speziell radikal-muslimischen Judenhass geht. Aber so etwas schockiert mich denn doch. Nur ein Tipp: lesen Sie sich die Hamas-Charta durch.

  • G
    Gunter

    Dieser Zentralrat will die Beschneidung und Körperverletzung an kleinen Kindern durchdrücken und regt sich über eine Wissenschaftlerin auf. Man kann sich durchaus über Frau Butler aufregen, doch regen sich noch viel mehr Deutsche Bürger über diesen Zentralrat mit seinen archaischen Ansichten auf und die Politiker die vor ihnen kuschen.

  • F
    Falmine

    Die Stadt Frankfurt vergibt einen Preis. Die diesjährige Preisträgerin ist nicht unumstritten. Was ja so neu nicht ist - denken wir nur an diverse heftig umstrittene Preisträger/innen des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels.

     

    Der Zentralrat der Juden protestiert - fast schon reflexhaft. Wie wäre es denn, Preisträgerin und Preisstifter nicht länger zu diskreditieren, sondern selbst jährlich einen Preis für "die unkritische Israelfreundin/ den unkritischen Israelfreund" auszuloben? Bis jetzt wirkt der Zentralrat nicht streitbar, sondern zänkisch.

     

    Wie wenig dem Zentralrat und vielen Israelfreunden letztlich an den Intentionen nicht-jüdischer Mitbürger/innen liegt, wird auch deutlich an diesem Kommentar: @ von Die nicht

    >>Mit dieser erneuten Ablehnung könnte sie wirkungsvoll gegen die seit mehreren Wochen tobende, stark braun gefärbte, Debatte über die Beschneidung von Juden und Moslems protestieren, die deutlich macht wieviel Antisemitismus, Islamophobie und Rassismus in Wirklichkeit in den Köpfen vieler Deutscher steckt.

  • M
    Marti

    Wenn ein Mensch, der weiblich, jüdisch, lesbisch und links ist, sich auf die Seite von extrem frauenfeindlichen, antisemitischen, homophoben und ultrarechten Terror-Banden wie Hamas und Hisbollah schlägt, bedeutet das meiner Meinung, dass diese Person jegliche ethische Orientierung verloren hat.

     

    Solche eine verwirrte Person sollte man nicht auch noch dadurch in ihrer verque(e)ren Meinung unterstützen, dass man ihr einen Preis verleiht.

     

    Dass diese derart verwirrte Position das Resultat der von Frau Butler vertretenen Ideologie ist, macht das Ganze nicht besser, sondern nur noch schlimmer!

  • G
    Gonzi

    Der Zentralrat war doch gegen Boykott, wegen der Erinnerungen, die das hervorrufen könnte,

     

    und überhaupt, warum werden denn hier die vernünftigen Kommentare nicht veröffentlich, sondern vorwiegend jene, die diesen Boykottaufruf verherrlichen, und irrelevantes Zeug über die Hamas feilbieten,

    die doch schließlich nur für die Rechte der Palästinenser eintritt.

     

    Ich jedenfalls hab noch nie gehört, Israel sei das Land, in das alle Schwulen, Lesben ein verbrieftes Recht hätten, eine Heimat zu finden.

    Das galt doch eher für Steuerhinzerzieher, Waffenschieber und was sonst noch international gesucht wird.

  • I
    I.Q

    Nun macht aber Frau Butler weder in ihrem Auftreten, ihren Aussagen oder durch sonst was einen von „Hass“ zerfressenen Eindruck, es ist also der Blickwinkel auf den Nah-Ost-Konflik, der den Zentralrat stört, und wie üblich ist zu erwarten, wenn Hass unterstellt wird, können ja keine rationalen Argumente vorliegen.

     

    Wie heißt es so schön, zu delegitimieren trchten, mit Doppelstandards arbeiten und Diffamieren, als objekt dazu braucht man in gewissen Kreisen das Feindbild der Hamas und die Politik des Einwnadererstaates bleibt dann natürlich außen vor.

     

    Da solche Angriffe schon vor Tagen im „Zentralorgan“ für zionistische Propaganda, der „Jerusalem Post“ zu lesen waren, konnte der Zentralrat ja nicht mehr lange auf sich warten lassen.

     

    Wann aber treten Reinold Robbe und Phillip Mißfelder lautstark in Erscheinung, wie man das von denen gewohnt ist?

    Erst deren Auftreten wird klar machen, ob es dem ZdJD gelingt Aufmerksamkeit zu erreichen.

     

    Jedoch Volker Beck und Petra Pau hingegen machen sich bei solchen Geschichten in letzter Zeit etwas rarer, war wohl zu parteischädigend, das frühere Wirken in dieser Hinsicht.

     

    Der Bogen und das Muster mit dem der ZdJD vorgeht, ist eben schon seit langem überspannt.

  • K
    Kadavergehorsam

    Dafür, dass der Zentralrat der Juden Judith Butler eine "Israel-Hasserin" nennt, hätte er eine Anzeige wegen Verleumdung verdient, einfach nur unverschämt! Aber Hannah Arendt wird in Israel ja ähnlich beurteilt, insofern ist Frau Butler dann doch in guter Gesellschaft ....Herrn Graumann hätte ich doch etwas mehr Differenzierungsvermögen und geistige Unabhängigkeitkeit zugetraut. Nun gab es ja schon zahlreiche Versuche, kritische jüdische Stimmen in D mundtot zu machen, mit dem aktuellen Veto bleibt sich der Zentralrat in seiner eingeschränkten Sichtweise letztendlich treu.

  • BH
    Beat Höstergerser

    Ist das die Frau Butler, die ganz revoluzer-lesben-like beim Berliner CSD vor ein, zwei Jahren dazu aufgerufen hat Hamas und Hizzbola zu unterstützen, weil es sich um "sozial-revolutionäre" Bewegungen handelt? Also die Frau Butler, die sich first class aus SF nach Berlin einfliegen ließ, um den Kapitalismus zu geißeln? Die Judith Butler, die ihren Sohn auf eine Privatschule schickt, weil der öffentliche Sektor nicht die entsprechende Qualität bietet?

     

    Und die bekommt jetzt den Adorno-Preis?

     

    Das nennt man dann wohl Dialektik, oder?

  • RE
    Rudolf Eglhofer

    "Es ist extrem wichtig, Faschismus und Neonazismus als soziale Bewegungen zu sehen, die progressiv, auf der Linken und Teil der globalen Linken sind. Das hindert uns nicht, kritisch gegenüber bestimmten Dimensionen beider Bewegungen zu sein. Das hindert nicht die unter uns, die an gewaltloser Politik interessiert sind, die Frage zu stellen, ob es andere Optionen neben der Gewalt gibt.“

    Klingt doch auch ganz nett, oder?

    Ich weis, das sieht jetzt primitiv aus, aber mit diesem Geschwafel kann man so ziemlich jede auch noch so hirnverbrannte Ideologie verharmlosen.

    Der Fehler ist, dass eine Ideologie ab einer gewissen Anhängerzahl unkritisch als "soziale Bewegung" angesehen wird und deren Missstände verharmlosend als "Kinderkrankheiten" abgetan werden, die es noch wegzudiskutieren gilt.

    Und das klingt nun mal verdammt nach dem "Autobahnen-Juden"-Gewäsch der alten Nazis.

  • DN
    Dr. No

    Die Frau hätten beim Kuds-Tag noch mit Hamasfahne in der Hand gefehlt. Die hätte das Bild dort wunderbar abgerundet.

  • DN
    Dr. No

    Lehrfilmchen:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=ifZLk6Ei9-U

     

    In Frankfurt gibts dann Stress für BDS.

  • I
    Interpretator

    Die Taz ist ja mitunter mir gegenüber recht publikationszurückhaltend, obwohl ich weder schimpfe noch rechtsradikal schreibe, aber um sicher zu sein, zitiere ich die Taz zu Judith Butler:

     

    http://taz.de/Pink-Washing-in-Israel/!96249/

     

    "Etwa auch in Israel. Es ist das einzige Land des Nahen Ostens, wo Lesben und Schwule und Transmenschen – abgesehen von ultraorthodoxen Vierteln Jerusalems – nicht nur unbehelligt, sondern auch sichtbar und selbstbewusst leben können. Das allerdings passt in gar kein Erklärungsmuster vieler der radikalen Linken aus dem queeren Spektrum.

     

    Judith Butler und viele andere StichwortgeberInnen des queer-akademischen Jetsets hatten schließlich raunend erklärt, dass einem oppositionellen, queeren Ansatz Hamas und Hisbollah näher stünden als die zionistischen Regierungen Israels.

     

    Das war ohnehin schwer zu verkraften: Wie können einem Menschen, der als Schwuler oder Lesbe interessiert ist, nicht vom Tode bedroht zu sein, politische Strömungen nahe sein, die seines- und ihresgleichen nicht dulden, ja häufig ermorden?"

     

    Wenn das hier so stimmt, was Feddersen schreibt, ist das nicht unbedingt eine glorreiche Entscheidung.

    Butler ist eine wichtige Denkerin und hat vieles in den Geisteswissenschaften in Bewegung gebracht - auch wenn man ihre Thesen nicht zu Alltagsmaximen machen kann. Aber geehrt wird ja immer der ganze Mensch

     

    - und ehrlich gesagt, wenn jemand zur Unperson wird, weil der Freund mal bei der NPD war (und wer hat nicht das Recht auf geänderte Ansichten oder auf politisch unkorrekte Partnerwahl) oder weil er der Scientology-Sekte angehört (aber dabei Graf von Stauffenberg international zu Bekanntheit und Ehre verhilft, wie Tom Cruise), dann sollte jemand, der Zivilistenmorden als Widerstand und links oder gar als queer sieht, zuhause bleiben. Solchen Leuten gibt man keine Satisfaktion, sondern höchstens das Autorenhonorar.

  • T
    T.D.

    Sollte Judith Butler einmal in den Genuss kommen, sich mit Angehörigen der linken iranischen Opposition zu unterhalten, die zunächst gegen den Schah - auch teilweise im Untergrund - und dann später wieder gegen Khomeini gekämpft haben, lange Jahre in Gefängnissen verbracht haben, dann wird sie ihr pseudo-intellektuelles Blabla von Hamas und Hisbollah als Teil der Linken sicher schnell revidieren.

    Nicht jede kritische, oppositionelle oder gar widerständige Haltung gegenüber der israelischen Politik ist "Teil der Linken" und schon gar nicht die, religiöser Eiferer, die wie Hamas und Hisbollah aus dem Iran finanziert werden.

     

    Iran? Ja, das ist der Staat in dem heute Ahmadinedschad regiert und der hierzulande von der NPD für seine Israel-feindliche Politik gefeiert wird. Den Adorno-Preis hat Frau Butler sicherlich nicht verdient, solange sie auch für derart absurde und auch gefährlich anti-semitische Äußerungen steht.

  • L
    Lotta

    Irgendwie schiesst sich der Zentralrat immer mehr ins Abseits wenn er mit militanter Rhetorik gegen Intellektuelle schiesst. Das Getöse muss aufhören. Im übrigen ist der Zentralrat Vertreter der deutschen Juden, nicht eine zionistische Kloppertruppe, die das sagen soll, was selbst dem israelischen Botschafter peinlich wäre. Wie man als Jude zu Israel steht ist Gegenstand eines freien Diskurses. Als jüdischer Deutscher hat man mit Israel sowieso nicht so viel zu tun. Wenn der Zentralrat nicht mehr aufgrund von Prinzipien agiert sondern jede Schmähung von Kritiker der rechtsaussen Regierung in Israel mit seinem Sprachrohr unterstützt, katapultiert er sich ins gesellschaftliche Aus und untergräbt die Autorität seiner Warnungen.

  • D
    Damaris

    Israelhasserin ist genau die richtige Beschreibung. Nochmals zum mitschreiben, was fordert BDS und Butler (nach eigener Aussage):

     

    Den kulturellen, ökonomischen, kirchlichen, politisch-diplomatischen, sportlichen, akademischen und allgemeinen Reise Boykott ALLER ! israelischen Staatsbürger, Firmen und Istitutionen!

     

    Judith Butler will das Richtige und tut aber das Verwerfliche in einer dubiosen Organisation, die eher einer Sekte gleicht.

     

    BDS - ihre Bewegung, greift Friedenskooperationen zwischen Israel und Gaza an. Das erklärte Ziel dieser Boykottbewegung ist eine umfassende Isolierung Israels auf allen Ebenen.

     

    Wundert es euch, dass dies dem Generalsekretär des ZdJ missfällt?

     

    1. Diese Bewegungen (BDS und ISM) sind nur an einer politischen Lösung interessiert - Israel abzuschaffen.

     

    “Israel” is an illegal entity that should not exist. - Flo Rosovski – (ISM - Media Co-ordinator)

     

    „Seid wenigstens ehrlich bezüglich dessen, was ihr wollt – nämlich Israel abschaffen“. (Finkelstein - Exmitglied von BDS und jahrzehntelang wichtigstes Aushängeschild der Bewegung)

     

    2. Diese Bewegungen sind nicht pazifistisch, Mitglieder rufen explizit zu gewaltlosen und gewalttätigen Widerstand gleichermaaßen auf.

     

    (Bspw. In London demolieren diese Aktivisten sooft einen jüdischen Laden bis dieser schließt.)

     

    Nicht nur Kramer greift diese Preisverleihung harsch an, auch der Botschafter selbst, das Simon Wiesenthal Center, selbst von internationalen jüdischen Organisationen (Bspw. B'nai Brith International) hagelt es Kritik ...

     

    BDS ist eine hetzende Organisation, welche weltweit zu Spannungen führt und Kooperationen bzw. mitmenschliches Zusammenleben attackiert. Es werden nationalistische Elemente übernommen, wie eine islamistische "Blut und Boden"-Ideologie (bspw. am "Tag des Bodens" - gab es auch in Dtl. BDS-Aktionen). Diese Organisation hat bereits mehrfach Friedensbemühungen und jüdisch-palästinensische Kooperationen boykottiert und stark angegriffen und übernimmt islamistisch-nationalistische Elemente.

     

    Sie finden eine Reihe Beispiele boykottierter Friedens- bzw. Kooperationsbemühungen in diesem Video ab ca. 1:05 Min.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=ifZLk6Ei9-U

  • A
    Almut

    Treffende Worte hat auch Jayson Littman gefunden, ein Prominenter Schwulenaktivist:

     

    “I am saddened that a respected-academic like Judith Butler is working to turn the hatred of Israel into a queer value, and certainly hope that in honor of Theodor Adorno, she turns down the award.”

  • S
    Shefmeister

    Hat der ZdJ dieser Tage eigentlich noch was anderes zu tun, als nach Verboten und Boykotten von Personen zu rufen, die die Politik eines mit Deutschland befreundeten Staates kritisieren ?

     

    Erst wird Günter Grass als "Hasser" dargestellt, nun Judith Butler. Kein Wunder, dass bei diesem inflationären Getöne irgendwann keiner mehr hinhört.

  • VL
    vergessene Liebe

    "Intellektualismus"... als Begriff... bedeutet: Hingabe zur Dialektik der Suche nach Wahrheit... Der Zentralrat, bisher den dogmatisch verkehrten Ideologien des Zionismus verpflichtet... MUSS LERNEN !!!

    Frau Butler´s Gedanken müssen reflektiert werden !!

  • F
    fazleser

    "Sie habe in Berkeley lediglich gesagt, „dass – deskriptiv gesehen – diese Bewegungen [Hamas und Hisbollah] in der Linken zu verorten sind, ...""

     

    Was ist an denen jetzt links?

     

    Frauen, Homosexuelle, Andersdenkende ...

     

    ???

  • V
    vantast

    Vom Zentralrat gehaßt zu werden ist eine Ehre. Dazu gehören so angesehene Personen wie G.Grass, Frau Hecht-Galinski, Urs Avneri usw. Man findet sich hier in bester Gesellschaft. Es ist gut, wenn sich diese und andere Leute für den Überlebenskampf der Palästinenser gegen den militanten israelischen Goliath einsetzen, der ihre Lebensgrundlagen zerstört.

  • DN
    Die nicht

    Es wäre konsequent von Frau Butler nun auch den 2. Preis, der ihr auf deutschem Boden verliehen werden soll, abzulehnen, wie zuvor schon den Zivilcourage-Preis am Christopher-Street-Day in Berlin 2010.

     

    Mit dieser erneuten Ablehnung könnte sie wirkungsvoll gegen die seit mehreren Wochen tobende, stark braun gefärbte, Debatte über die Beschneidung von Juden und Moslems protestieren, die deutlich macht wieviel Antisemitismus, Islamophobie und Rassismus in Wirklichkeit in den Köpfen vieler Deutscher steckt.

     

    Dass Butlers platter Anti-Israelismus nur Ausdruck eines starken und unverarbeiteten jüdischen Selbsthasses ist, läßt sich nicht verstecken. Er ist zu offensichtlich.

  • U
    Urgestein

    Die Gleichsetzung "[staat] Israel" mit "Weltjudentum" funktioniert doch nur noch für chronische Realitätsverweigerer, rechtsdrehende Fundamentalisten und ähnliche intellektuelle Tranfunzeln.

     

    Ich lehne mich mal entspannt zurück, greife zum Popcorn und warte auf den möglichst schrill formulierten Aufschrei, demzufolge bei einer solchen Preisverleihung "jüdisches Leben in Mitteleuropa nicht mehr möglich" sein werde... *chrrr*

  • D
    D.O.

    Die Dummheit ist wohl eher beim obigen Kommentarverfasser zu suchen: Weder kann man Butler "primitive Israel-Hetze" vorwerfen, noch sind Hamas und Hisbollah auf ihren religiösen Fundamentalismus zu reduzieren, denn damit sind diese Bewegungen eines großen Teils ihres Entstehungs- und Wirkungskontextes enthoben.

     

    Und übrigens: Ob man Butlers Positionen teilt oder nicht, sie als abgrundtief dumm zu bezeichnen ist dann doch recht daneben und absurd.

  • D
    drui

    @D.J.

    Sie sollten mal die Stellungnahme Butlers zu dem Vorwurf lesen. Die "linke" Einordnung erfolgte aus wissenschaftlicher Sicht und wegen der Entstehung und der Ziele von Hamas und Hisbollah als Bewegung gegen Kolonialismus und Imperialismus, sie waren ja nicht immer so gewaltbereit und wurden auch mal von Israel gegen die PLO aufgepäppelt. Die Hamas war anfangs eine fast ausschließlich soziale und kaum religiöse Hilfsorganisation. Butler hat die Organisationen nie unterstützt und sie nie als legitim bezeichnet, Widerstand gegen Besatzung und Unterdrückung aber schon.

     

    Der Zentralrat macht sich lächerlich, wenn er jegliche Israelkritik unter Strafe stellen möchte. Adorno war (wie Butler) ein linker, halbjüdischer Sozialwissenschaftler mit politischen Ambitionen und großem Einfluss auf soziologische Theorien. Butler wird für ihre wissenschaftlichen Leistungen geehrt, nicht für ihre Israelkritik, die vom Zentralrat als Nestbeschmutzung empfunden wird.

  • JB
    Jan B.

    "dass – deskriptiv gesehen – diese Bewegungen in der Linken zu verorten sind"

     

    Kaum zu glauben, dass es Leute gibt, die diese Frau tatsächlich ernst nehmen. Aber wie man hier auch in den Kommentaren sehen kann, wird jeder noch so absurde Unsinn abgenommen, solange es gegen Israel geht.

     

    Mal ganz abgesehen davon, dass Adorno selbst von Buthlers Israelhass (umgangsprl.: "Israelkritik") mit ziemlicher Sicherheit ziemlich angewider gewesen wäre. Etwas was für die Verantwortlichen dieses sogenannten Adorno-Preises offenbar nicht relevant für die Preisvergabe zu sein scheint.

  • V
    Vati5672

    AUA! Frau Butler

     

    Hamas als Teil der Linken?

    Zitat 1:

    Als Antwort auf eine Konferenz über den Holocaust vom Januar 2000 in Stockholm bezeichnete ein Text der Hamas den Holocaust als zionistische Geschichtsfälschung.

    Zitat Ende

     

    Zitat 2:

    Menschenrechtsorganisationen warfen beiden Konfliktparteien schwere Verstöße gegen fundamentale Menschenrechte und Kriegsverbrechen wie die Hinrichtung von Gefangenen, das Erschießen von Zivilisten sowie Kämpfe in Krankenhäusern und den Missbrauch von Ambulanz- und Pressefahrzeugen für Kampfeinsätze vor.

    Zitat Ende

    http://de.wikipedia.org/wiki/Hamas

     

    Zitat3 (Hamas Charta):

    Die Hamas erstrebe dagegen, „das Banner Allahs über jedem Zentimeter Palästinas zu entfalten“ (Art. 6). Erst wenn alle Muslime die Juden bekämpften und töteten, werde das jüngste Gericht kommen. Dieses werde die Vernichtung aller Juden vollenden (Art. 7).

    http://de.wikipedia.org/wiki/Existenzrecht_Israels#Programm_der_Hamas

     

    Fazit: Frau Butler ist mindestens Antizionistin, meiner Ansicht nach Judenfeindlich. Oder einfach strunzdumm,

    denn wie kann man eine religionsfaschitische Organisation preisen die zudem das eigene Volk, incl. Frau Butler selbst, umbringen möchte?

     

     

    Vati5672

  • A
    Adanedhel

    "Um ganz Palästina ne Mauer bauen, Kinder, Frauen und Alte raus - und dann die Israelis und Palästinenser sich gegenseitig so lange prügeln lassen, bis alle Tot sind. Dann kehrt vielleicht mal Ruhe ein." Oder?

    (Zitat einer befreundeten Jüdin, die sich aber nicht darüber definiert).

     

    Vielleicht sollte Israel - auch wenn es schwerfällt - mal anerkennen, dass es - Holocaust hin oder her - ein Unrecht ist, ein vor Jahrhunderten verlassenes Land zu besetzen - durch Kauf, Staatsgründung, Siedlungsbau - und die dort seit Jahrhunderten lebende Bevölkerung zur Minderheit im eigenen Land zu machen. Das würde überall Probleme geben.

     

    Vielleicht sollte Europa mal anerkennen, das "wir" - im Wesentlichen natürlich die Deutschen, unterstützt von Scharen Antisemiten aus aller Herren Länder (sic!) - den Holocaust zu verantworten haben. Und dass es Unrecht war, unser schlechtes Gewissen dadurch zu erleichtern, dass wir den Staat Israel gründen ließen - auf Kosten der Pälestinenser.

     

    Und die Araber sollten vielleicht mal anerkennen, dass es dumm war, 1948 Krieg gegen das junge Israel zu führen und dass es dumm war, Jahrzehntelang das Existenzrecht Israels zu bestreiten und das es dumm ist, wenn einige das noch immer tun.

     

    Und alle sollten mal begreifen, dass hinter dem israelisch-palästinensischem Konflikt nicht die Völker, sondern die Interessen einiger Weniger stehen. Wer baut die Siedlungen, wer profitiert vom Ausnahmezustand am meisten? Jedenfalls nicht der normale Israeli oder Palästinenser...

     

    Und im übrigen bin ich der Meinung: "Neoliberalismus" ist für nichts die Lösung, aber für viele Probleme die Ursache.

  • IP
    Ingeborg Poensgen

    Der Zentralrat der Juden sollte sich mal Gedanken über die Politik Israels machen, die es auch ansonsten keineswegs antisemitischen eingestellten Menschen unmöglich macht,

    das Gerede von Israelhass und Antisemitismus kommentarlos hinzunehmen.

  • G
    GeBo

    Wer eine Widerstandsbewegung wie die Hamas oder Hisbollah als religiös-fundamental abstempelt, schürt nur weiter den gewalttätigen Widerstand. Zudem es sich um eine Bewegung handelt und diese durch die mediale Vezerrung an ihrem Facettenreichtum beschnitten wird. Letztlich könnte man auch die israelische Untergrundbewegung zur Befreiung Israels und die heutige zionistische Bewegungen als religiös-fundamental bezeichnen!

    @ D.J. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit allen Parteien würde mehr bewirken als ihre bloße Verurteilung!

  • UM
    Ulli Müller

    Es werden nicht immer alle Kommentare gedruckt,

    auch nicht immer meine,

    aber warum wird der von D.J. gedruckt, obwohl dieser These schon im Artikel widersprochen wird!?

     

    "sagte Butler 2010, diese „schrecklich missverstandene Aussage“ werde benutzt, „mich in Zeitungen und auf Websites zu diskreditieren“. "

  • R
    Robo

    Zitat "D.J.": "... denn wer religiös-fundamentalistische Bewegungen als "Links" bezeichnet, hat einfach den Schuss nicht mehr gehört".

     

    So falsch ist das derzeit gar nicht. Guck Dir den "Freitag" und die "taz" an wie sie in lauter Artikeln der letzten Zeit die religiös-fundamentalistische Unsitte des Baby-Verstümmelns gegen den erklärten Willen der Mehrheit ihrer Leser verteidigt haben und diese als Antisemiten hinstellen wollten.

  • BS
    b. sigg

    Es kann doch nicht sein, dass diese Leute einfach nicht merken, dass die Nazikeule ("Israelhass" oder wie man sie sonst nennen mag) jedes Mal wirkungsloser wird, wenn man sie ohne echten Anlass schwingt, nur um einen ungeliebten politischen Diskurs zu ersticken.

     

    Und wenn irgendwann mal die richtigen Nazis und Judenhasser kommen, dann geht es allen nur noch am ... vorbei, wenn der Zentralrat zum x-ten Mal "Wolf!" ruft.

     

    Dieses undurchdachte, reflexhafte Gebahren kotzt mich langsam ebenso an wie übrigens auch die Aussicht, dass ich wegen dieser Worte hier mglw. gleich wieder von ein paar Spinnern und pro-zionistischen Fanatikern als Rechtsextremer denunziert werde.

  • GE
    GeBo - eine Tatsachen Verdrehung

    Der Zentralrat der Juden verdreht die Worte Butlers, wie der israelische Staat die Tatsache einer offensichtlichen Vertreibung von Palästinensern verdreht.

    Hinsichtlich der ethnischen Säuberungen palästinensischer Dörfer durch israelische Soldaten während des Unabhängigkeitskrieges, Israels Siedlungspolitk und die Unterdrückung der Palästinenser, ist die Kritik am STAAT Israel durchaus berechtigt und umso unverständlicher die Ignoranz des Zentralrats der Juden!

  • D
    D.J.

    Ich bin der Überzeugung, diese Frau sollte den Preis, der nach einem großen Philosophen benannt ist, nicht nur wegen ihrer überaus primitiven Israel-Hetze nicht erhalten, sondern aufgrund ihrer offenbar abgrundtiefen Dummheit - denn wer religiös-fundamentalistische Bewegungen als "Links" bezeichnet, hat einfach den Schuss nicht mehr gehört.

  • A
    Anonym

    Der Zentralrat muss endlich lernen, wann es glaubwürdiger ist, konstruktive Kritik zu üben.

     

    In Polemik und Verkürzung kaum zu übertreffen, werden Verstand und Moral einer sehr bedachten Frau in Frage gestellt. Der Grund ist simpel: Der Zentralrat hat Angst vor Intellektualismus!