: „Absoluter Quatsch“
■ Klaus Töpfer soll Eberhard Diepgen nachfolgen – meint „Bild am Sonntag“
Richtig, so Umweltsenator Volker Hassemer (CDU), sei nur das, was die Bild am Sonntag nicht erwähnt: er habe sich am Samstag mit dem neuen Bundesbauminister Klaus Töpfer (CDU) in einem Berliner Restaurant getroffen. „Absoluter Quatsch“ aber sei die Meldung, er solle neuer CDU- Fraktionsvorsitzender unter einem Regierenden Bürgermeister Töpfer werden. Der bisherige Bundesumweltminister Töpfer wird laut Bild von Kohl als Nachfolger von Eberhard Diepgen favorisiert. Über dieses Thema habe man „keine tausendstel Sekunde gesprochen“, behauptet Hassemer. Zur Rede stand allein der Regierungsumzug, den Töpfer als Sonderbeauftragter des Bundeskanzlers vorantreiben soll. Hassemer hatte in den vergangenen Monaten mehrfach betont, er lege sein Amt zum Ende der Wahlperiode nieder, ohne allerdings ganz aus der Politik auszuscheiden.
Von Töpfer war gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Ein enger Mitarbeiter erklärte aber, derlei Ambitionen des saarländischen CDU-Vorsitzenden „würden mich wundern“. Der CDU- Fraktionschef und Diepgen- Freund Landowsky nannte die Meldung eine „absurde Idee“.
Möglicherweise steckt hinter der Bild-Meldung ein ganz anderes Kalkül. Bekannt ist, daß Helmut Kohl den Regierenden Bürgermeister nicht leiden kann. Auch in der Berliner CDU möchten einige Diepgen absägen. Insbesondere der ehemalige Bundesverteidigungsminister und Kohl-Freund Rupert Scholz zieht im Hintergrund die Fäden. Die Bild-Ente ist deshalb allemal geeignet, Diepgen nervös zu machen und zu zermürben. gn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen