piwik no script img

Abgeordnete kämpft für FrauenquoteUnionsfrau sammelt Verbündete

Hinter den Kulissen des Bundestags wirbt die CDU-Abgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker für die Frauenquote. Ziel ist eine fraktionsübergreifende Mehrheit.

Uneinigkeiten in der Koalition: Die FDP hat sich mehrmals klar gegen eine gesetzliche Frauenquote ausgesprochen. Bild: dpa

HAMBURG afp | Im Streit um die Frauenquote steht die schwarz-gelbe Koalition womöglich vor einer neuen Bewährungsprobe: Eine Gruppe um die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker versuche derzeit in vertraulichen Gesprächen, eine fraktionsübergreifende Mehrheit für ein Gesetz zu organisieren, berichtete das Magazin Spiegel am Freitag vorab.

In Fraktionskreisen hieß es demnach, Winkelmeier-Becker habe schon mehr als zehn Verbündete auf ihrer Liste, die mit SPD, Linkspartei und Grünen für eine Quote votieren würden. Dazu gehöre auch Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Um eine Mehrheit für die Quote zu erreichen, müssten bei der geplanten Abstimmung am 18. April insgesamt 21 Abgeordnete der Koalition mit der Opposition stimmen.

Die FDP hat sich mehrmals klar gegen eine gesetzliche Frauenquote ausgesprochen, auch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) lehnt diese ab.

Die Anhängerinnen der gesetzlichen Quote in der Union sind laut Spiegel fest entschlossen: „Es kann nicht sein, dass die einzige frauenpolitische Leistung dieser Legislatur das Betreuungsgeld ist“, zitiert das Blatt eine ungenannte Politikerin. Unterstützung signalisierte auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU): „Mit dem Weg der Selbstverpflichtung der Wirtschaft sind wir bislang nicht viel weiter gekommen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • J
    JG-NF

    Mit einer Frauenquote schaffen die Feministen Privilegien für Frauen - nicht weil sie besser sind, sondern nur weil sie Frauen sind. Diese

    Politik dient keineswegs der "Gleichstellung" (75% der privaten Vermögenswerte in Deutschland werden von Frauen kontrolliert ohne dass hierzu eine Quote angestrebt wird; ...) und schon gar nicht der "Gleichberechtigung" (da Frauen bevorzugt und Männer benachteiligt werden). Dabei missachten die Feministen die Menschenrechte (auch Männer sind Menschen) und in mehrfacher Hinsicht das Grundgesetz

    ("Niemand darf wegen seines Geschlechtes [...] benachteiligt oder bevorzugt werden."; "Das Eigentum [...] werden gewährleistet."; ...). Außerdem schadet die Quote (wie das Beispiel Norwegen und andere zeigen) in erheblichem Maße der Wirtschaft und bringt damit Nachteile für alle Bürger (Männer und Frauen). Die Art und Weise wie die Quote eingeführt werden soll ist nicht demokratisch (je nach Umfrage sprechen sich 60% bis 95% der Bürger gegen eine Quote aus; eine Abstimmung wurde nie durchgeführt).

  • T
    tazitus

    Was soll uns das Foto dazu sagen? Was Mann nicht im Kopf hat, muss Frau in den Beinen haben?