■ taz-intern: Aasgeier
Gestern Mittag, kurz vor zwölf. Während sich Millionen Bundesbürger über ihren Sonntagsbraten hermachen, servieren unbekannte und ungebetene Gäste der Hamburger taz ebenfalls tote Tiere. Die Tür zur Redaktionsetage wird kurz aufgerissen und mehrere Tüten mit verendetem Junggeflügel werden in den Flur geschüttet. Bestialischer Gestank breitet sich in Windeseile aus. Bei den Aufräumungsarbeiten finden wir ein Flugblatt mit der Überschrift „Die taz schweigt! Wer schweigt, mordet mit!“ Unterschrift: „Vier Pfoten/autonomer Tierschutz hh“. Die Verfasser werfen der Hamburger taz–Redaktion vor, über eine Aktion, bei der vor zehn Tagen mehrere Toiletten der Schnellfreßkette McDonalds zuzementiert worden sein sollen, nicht berichtet zu haben. Die Hamburger Redaktion nimmt zu dem Anschlag wie folgt Stellung: 1. Die vertrauliche Anrede mit Pronomen wie „ihr“ oder „euer“ verbitten wir uns. 2. Wer bei weiteren Ekeltaten dieser Art von uns erwischt wird, kriegt was in die Fresse. Aber nicht zu knapp. Wohl bekomms. taz Hamburg
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