Aando Fine Art: Enzyklopädie des Luftraums: Die Arbeitsschichten der Malerin Suyeon Kim
Sie träumt vom Fliegen, ist Malerin, und dabei wird sie – das ist in ihrer ersten Ausstellung in Deutschland auf eindrückliche Weise erfahrbar – gleichsam zur Szenografin. Suyeon Kim eröffnet mit ihrer Einzelausstellung „Early efforts of balooning“ die Reihe „Enzyclopedia“ bei Aando Fine Art. Auf Nachschlagewerken basiert auch Kims Rechercheprozess. Ihrer Auseinandersetzung mit frühen Flugversuchen liegt eine Suche nach historischen Abbildungen zugrunde (auch die Aando Crew hat Materialien gesammelt), die sie zunächst unter Beigabe eigener Elemente in dreidimensionale Modelle überträgt, die wiederum frei auf die Leinwand zurückübersetzt werden. Ihre temporären Sets leuchtet sie einem Bühnenbild gleich aus, das samt Umgebung und Schattenwürfen Teil der Bildinformation wird. Diese „paper sculpture drawings“ treten anstelle einer Vorzeichnung und werden häufig am Ende des Arbeitsprozesses von der Künstlerin zerstört. Hier sind die nachgebauten Zeppeline, die auf dem Gemälde „Airstrip“ in ein Wettrennen treten, aber neben anderen Flugobjekten in den Raum integriert. Bunte Bälle schweben in Netzen, wie sie zum Halt von Fessellballons eingesetzt werden. Schließlich ist ein schwarzer Ballon unter den weißen Streifen so wunderbar abstrakt in Öl rekonstruiert, dass nur noch der Titel „Baloon 4“ auf etwas Gegenständliches verweist. NYM
Bis 5. 8., Di.–Sa. 12–18 h, Tucholskystr. 35
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