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ARD-"Tatort" am OstermontagHauptdarsteller Bodensee

Kommentar von Christian Buss

Ein wenig bemüht, dennoch mit schönem Ortsbezug: Der 14. Konstanzer "Tatort" thematisiert den Drogenhandel am Bodensee. (Montag, 20.15, ARD).

Hauptkommissarin Klara Blum (Eva Mattes) - ohne Unterlass auf dem See. Bild: swr/hollenbach

S till und schwarz ruht er unter dem Nachthimmel, abweisend und undurchsichtig liegt er im Nebel, schroff und aufgewühlt braust er unter dem Winterwind. In der 14. "Tatort"-Episode aus Konstanz gibt es eigentlich nur einen Hauptdarsteller: den Bodensee.

Der Transfer von Drogen und Geld von der deutschen auf die Schweizer Seite und ein offensichtlich damit einhergehender Mord dient in "Seenot" (Regie: René Heisig, Buch: Dorothee Schön) als Anlass dafür, dass sich Hauptkommissarin Klara Blum (Eva Mattes) hier ohne Unterlass über das Gewässer bewegen muss. Und natürlich geht es schon auch deshalb zum Ufer der Schweiz, weil die Ermittlerin nur zu gerne die Amtshilfe vom Thurgauer Seepolizisten Reto Flückinger (Stefan Gubser) annimmt.

Die beiden verbindet nicht nur die Liebe zum Wasser, sondern auch die Fürsorge für ihre gelegentlich etwas nassforschen jüngeren Kollegen. Just in dem Moment zum Beispiel, in dem Flückinger auf einen Kaffee vorbeischaut, läuft schwer verkatert und frisch geduscht Blums Schnöselkollege Perlmann (Sebastian Bezzel), der sich am Abend zuvor aus Liebeskummer die Kante gegeben hat, durchs Haus. "Ach, Ihr Sohn wohnt noch zu Hause?", fragt der eidgenössische Seepolizist. "Das ist nicht mein Sohn", antwortet Blum vieldeutig.

Der Schweizer Kollege indes hat Ärger mit seinem Ziehsohn Marcel Steiner (Ralph Gassmann), der schon seit längerer Zeit die Verstrickung eines Werftbesitzers in Drogengeschäfte nachweisen will - sich dabei allerdings so selten dumm anstellt, dass er bald schon in Verdacht gerät, den Mord auf dem See selbst begangen zu haben.

Zugegeben, nicht alle Figuren hier sind besonders feinsinnig gezeichnet. Der sonst so großartige Hinnerk Schönemann ("Yella") wirkt hier als auffällig freundlicher Werftarbeiter streckenweise ein wenig unterfordert, und die abrupte Wendung des Falls kommt arg bemüht daher. Wie man aber eine "Tatort"-Ermittlerin in ihrem Revier verortet, das zeigt diese Konstanzer Episode mit ihrer paddelnd, tuckernd oder auch gischtspritzend flott über den Bodensee übersetzenden Klara Blum vorbildlich.

"Tatort: Seenot", Ostermontag, 24. 3., 20.15 Uhr, ARD

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