AM WECHSELTRESEN: Vom Mini- zum Midi-Crash
■ Börsen sackten weiter/ Beginn eines langen Abstiegs?
Berlin (taz/ap/dpa) — Das, was zu Wochenbeginn noch als „Mini- Crash“ dargestellt wurde, wuchs am Dienstag und Mittwoch in den Midi-Bereich: Die Aktien fielen an wichtigen Börsen weiter. In Frankfurt war davon allerdings wenig zu spüren, weil dort viele Banker in den Betten büßten. In London sorgten ihre Kollegen allerdings für leichte Gewinne: Der FT-100-Index stieg um 16 auf 2.479 Punkte.
Wall Street verzeichnete am Dienstagabend einen neuerlichen Kursrutsch auf breiter Front, der sich am Mittwoch in Tokio fortsetzte und auch andere internationale Wertpapiermärkte in Mitleidenschaft zog. Der Nikkei-Index fiel am Mittwoch um 127,00 Punkte und schloß mit 23.199,86. Damit hat der Index in sechs Tagen 1.467,87 Punkte eingebüßt.
Der Dow-Jones-Industrieaktienindex, der am Freitag um 120 Punkte abgesackt war und am Montag knapp 30 Punkte wieder hereinholte, büßte am Dienstag zeitweilig über 75 Punkte ein. Die Kurse erholten sich danach etwas, und der Tagesverlust pendelte sich auf 41,15 Punkte ein. Der Endstand betrug 2.931,57 Punkte.
Händler erklärten, der Rückgang zeige, daß die anhaltende Wirtschaftsschwäche nun voll durchschlage. Die geringfügige Erholung vom Vortag sei nicht von breiter Zuversicht getragen worden. Ein Aktienmakler vertrat die Ansicht, der Freitag habe den Beginn eines anhaltenden Kursverfalls markiert. Die Abgabeneigung wurde gestärkt durch einen Bericht über eine Zunahme des US-Außenhandelsdefizits um 6,53 Milliarden Dollar im September.
Der Dollar bleibt vorerst im Keller. Beim Fixing in Frankfurt wurde die US-Währung am Dienstag mit 1,6048 Mark festgesetzt. Mittwochfrüh lag der Greenback im europäischen Interbankenhandel bei 1,6007 DM. In New York lag die US-Valuta am späten Dienstag bei 1,5985 DM. diba
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