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AKW–Mast–Alpinismus in Brokdorf

Hamburg (taz) - Seit gestern früh halten drei Mitglieder einer „Aktionsgruppe Kreis Steinburg“ einen Strommast am Atomkraftwerk Brokdorf besetzt. In dreißig Meter Höhe montierten die Besetzer eine Plattform, auf der sie ein Zelt aufschlugen und sich häuslich niederließen. In einer Erklärung begründet die Aktionsgruppe ihren Flachlandalpinismus mit der gestrigen Sitzung der Reaktorsicherheitskommission in Bonn. Dort werde über die Betriebssicherheit des AKWs beraten, was Anlaß zu der Befürchtung gebe, daß Brokdorf in Kürze als erstes Kernkraftwerk nach Tschernobyl ans Netz gehen wird. Die Schutzpolizei aus Itzehoe ist am Ort des Geschehens. Bis zum gestrigen Abend ist sie jedoch nicht gegen die Besetzer eingeschritten, die den Mast von oben mit NATO–Draht gesichert haben. Es gebe keine rechtliche Handhabe zum Vorgehen gegen die Atomkraftgegner, solange weder der Besitzer des Grundstücks, auf dem der Mast steht, noch die AKW–Betreiberin Anzeige wegen Hausfriedensbruch stellen. Das ist inzwischen geschehen. Um dieser Anzeige aus dem Wege zu gehen, haben die Besetzer inzwischen den Mast verlassen und sich auf einer benachbarten Weide eines sympathisierenden Bauern niedergelassen. mib

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