: 7 Jahre für 7 Kilometer
Bis Tegel soll die Straßenbahnlinie M10 ab 2030 führen. Der Senat hat dafür nun die nächsten Planungsschritte beschlossen. Doch die brauchen Zeit.
Die aktuell von der Warschauer Brücke in Friedrichshain bis zur Moabiter Turmstraße führende Linie soll über den U- und S-Bahnhof Jungfernheide und den U-Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz entlang der Autobahnen 100 und 111 zum Gelände der künftigen „Urban Tech Republic“ (URT) auf dem Exflughafen Tegel verlaufen. Weiter geht es über den Kurt-Schumacher-Damm bis zum dortigen U-Bahnhof der Linie 6. Der Abschnitt Turmstraße–Jungfernheide befindet sich bereits in der Planung, die nun zwischen Jungfernheide und Kurt-Schumacher-Platz neu zu planende Strecke ist 7 Kilometer lang.
Vorrangiges Ziel ist es, das Zukunftsprojekt der URT anzuschließen. Dort sollen rund 5.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätze in 800 Unternehmen entstehen. Außerdem soll auch die Hochschule für Technik, ehemals Beuth-Hochschule, dorthin ziehen. Schreiner berichtete nach der Senatssitzung, eine sogenannte Grundlagenermittlung habe ergeben, dass sich dieses künftig intensiv genutzte Gelände am besten mit der Straßenbahn erschließen lasse.
„Konservativ drei Jahre“
Dass es sieben Jahre dauern soll, bis die M10 über sieben Kilometer neue Schienen fahren wird, erklärte die Senatorin folgendermaßen: Auf Vorplanung und Entwurfsplanung und Bürgerbeteiligung folge das Planfeststellungsverfahren. „Dafür muss man konservativ gerechnet immer drei Jahre veranschlagen“, sagte sie. 2027 folge die Ausführungsplanung, 2028 die Ausschreibung der Arbeiten, bis dann zwei Jahre bis 2030 gebaut werde. „Alles, was wir parallel machen können, wird auch so gemacht, dass wir es schnellstmöglich hinkriegen“, so Schreiners Versprechen.
Verlängert werden soll die M10 auch in die andere Richtung: über die Oberbaumbrücke und quer durch den Görlitzer Park bis zu Hermannplatz. Dieses Projekt hat die Verkehrssenatorin jedoch nach ihrem Amtsantritt im Frühjahr 2023 auf den Prüfstand gestellt. Wann, wie und vor allem wie schnell es damit weitergeht, ist im Augenblick unklar.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin