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5.000 am WAA-Bauzaun

Nürnberg (taz) - Mehr als 5.000 WAA-GegnerInnen aus ganz Bayern machten sich im Rahmen der Ostermärsche auf den Weg zum Bauzaun der Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf. Der Aufzug mit dem Charakter eines Familienausflugs verlief ohne Zwischenfälle. Nur vereinzelt rüttelten die Spaziergänger an dem millionenschweren Zaun aus Spezialstahl. Die Veranstalter, die nordbayerischen Friedens - und Anti-AKW-Initiativen, hatten von sich aus auf eine Kundgebung am Zaun verzichtet und nur ein Kulturprogramm angeboten. Die Polizei, die sich betont im Hintergrund gehalten hatte, sprach von einem „ruhigen Verlauf“ und stellte die Personalien von zwei WAA-Gegnern wegen angeblicher Beleidigung fest.

Nachdem selbst die Polizei im Gegensatz zu den vergangenen Jahren auf einen Verbotsantrag für den Sonntagsspaziergang verzichtet hatte, hatte das Landratsamt Schwandorf den Aufzug genehmigt und für die WAA-Gegner einen 3,5 Kilometer langen Streifen entlang des Bauzauns als erlaubten Aufenthaltsraum für die Demonstranten ausgewiesen. Die Schwandorfer Bürgerinitiative mußte 65 Ordner zum „Schutz der Grünanlagen“ abstellen. Schon vor der Demonstration hatte der Oberpfälzer Polizeipräsident Wilhelm Fenzl angekündigt, daß sich am Ostersonntag herausstellen werde, „ob die Angebote der Polizei zur Kooperation ausgeschlagen werden“.

Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 1988 in Regensburg hatte Fenzl darauf hingewiesen, daß im letzten Jahr im Zuge von Aktionen rund um die WAA 171 WAA -GegnerInnen von der Polizei festgenommen wurden. Die Statistik verzeichnet 113 Straftaten und 202 Sicherstellungen von Gegenständen. In 42 Fällen kam es zu einem Verfahren gegen Polizeibeamte - ohne Ergebnis.

bs

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