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300 Tote auf Sri Lanka

■ Kämpfe vor Unabhängigkeitsfeier

Colombo (dpa) – Drei Tage vor der Unabhängigkeitsfeier Sri Lankas sind gestern bei heftigen Kämpfen zwischen Tamilenrebellen und Regierungstruppen mehr als 300 Menschen getötet worden. Hunderte wurden verletzt. Rund 1.000 Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) hätten die Armee am frühen Morgen im Norden der Insel angegriffen, sagte ein Militärsprecher. Am 4. Februar soll in Colombo der 50. Jahrestag der Unabhängigkeit von den Briten gefeiert werden. Zahlreiche ausländische Politiker sind eingeladen. Auch der britische Thronfolger Prinz Charles wird im Rahmen seiner Asienreise an der Feier teilnehmen.

Bei einem massiven Gegenangriff der Armee seien mindestens 300 Rebellen und 20 Soldaten getötet worden, sagte der Sprecher. Die Kämpfe hätten 330 Kilometer von der Hauptstadt Colombo entfernt rund sechs Stunden angedauert. Wegen der bevorstehenden Unabhängigkeitsfeier war die Armee im ganzen Land in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Eine große Zahl Soldaten wurde in die Hauptstadt verlegt, um die Feierlichkeiten zu sichern.

Bei einem Selbstmordanschlag der Befreiungstiger auf einen Tempel in der Stadt Kandy vor einer Woche waren bereits 16 Menschen umgekommen. Daraufhin waren die Jubiläumsfeiern von dort in die Hauptstadt Colombo verlegt worden.

Die tamilischen Befreiungstiger kämpfen für einen unabhängigen Staat im Norden und Osten der Insel. Dem seit 1983 anhaltenden Bürgerkrieg fielen bislang etwa 50.000 Menschen zum Opfer.

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