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30. Todestag von Rudi Dutschke"Alle waren neidisch auf Dutschke"

Am 24. Dezember 1979 starb Rudi Dutschke an den Spätfolgen des Attentats im Jahre 1968. Der '68er-Fotograf Michael Ruetz im Gespräch über die Studentenbewegung und ihren Anführer.

Rudi Dutschke vor dem Attentat – bei einer Demo im Jahr 1968. Bild: ap
Interview von Philipp Gessler

taz: Herr Ruetz, vor 30 Jahren starb Rudi Dutschke an den Spätfolgen eines Attentats auf ihn. Sie haben den Sprecher der 68er-Studenten oft fotografiert, auch in fast intimen Situationen, etwa beim Wickeln seines Sohns. Was für ein Mensch war Dutschke?

Michael Ruetz: Schwer zu sagen. Er war jedenfalls einer, der eine große Ausstrahlung hatte. Ich glaube, 68 wäre etwas anderes ohne Rudi Dutschke. Wir würden die ganze Zeit anders sehen. Mir ist gerade angesichts der Feiern zum Mauerfall vor 20 Jahren aufgegangen, dass 68 ein viel größeres Ereignis ist als 1989. Denn 68 ist tief in die Herzen gegangen, 1989, na ja, das war eine politische Veränderung, die durchaus nicht allen recht war. Aber 68 - wie viele Millionen das in aller Welt ergriffen hat. Das war eine Woge, die alle mitriss. Ohne Dutschke wäre 68 nicht so geworden, wie es wurde.

Nicht so menschlich?

Ja. Er hatte zwar große politische Ideen, aber die haben mich gar nicht so interessiert. Seine Präsenz war ungeheuer. Er hatte eine Strahlung wie niemand sonst - und das hat ja auch viel Eifersucht in der Bewegung hervorgerufen, eigentlich waren alle neidisch auf Dutschke. Und die Presse hat sich ihn auch ausgesucht und ihn zum Hass- wie Liebesobjekt gemacht. Für mich war er eher das Liebesobjekt.

Wie war das erste Zusammentreffen mit ihm?

Ich erinnere mich an sein allererstes Auftreten. Es wurde ganz still, als Dutschke anfing zu sprechen. Er nahm das Mikrofon an sich und redete - und dann war alles still. Alles hörte auf ihn. Das brachte sonst keiner fertig. Wenn sonst einer von uns oder von unserer Generation redete, dann redeten alle Übrigen eher weiter. Der merkwürdigste Auftritt war in der Hasenheide in Neukölln, das war damals ein Bumslokal. Auch da wurde es totenstill, als er sprach.

Bild: archiv
Im Interview: 

Michael Ruetz - Der Fotograf: Geboren 1940 in Berlin, Schulzeit in Bremen. Studium der Sinologie, Japanologie und Publizistik in Freiburg, München und Berlin. Von 1969 bis 1973 Arbeit als Bildjournalist für den Stern, seitdem als freier Fotograf tätig. Ruetz Fotos sind unter anderem in Time, Life, Die Zeit und Der Spiegel erschienen. Examen (Externer) bei der Folkwangschule Essen. Längere Auslandsaufenthalte, insgesamt 12 Jahre, in Italien, Australien und den USA. Von 1982 bis 2005 Ordentlicher Professor für Kommunikationsdesign an der HBK Braunschweig.

Das Werk: Ruetz gilt als der führende Fotograf der Protestbewegung von 1968. Selbst noch Student, wurden seine Bilder aus dieser Zeit von den großen internationalen Zeitungen und Magazinen gekauft. Ruetz fotografierte u. a. den Prager Frühling, die Militärdiktatur in Griechenland und Chile nach dem Wahlsieg Salvador Allendes - auch europäische Politiker wie François Mitterrand und Helmut Kohl hat er porträtiert. Ruetz wurde mehrfach für sein Werk ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kodak-Fotobuchpreis. Kataloge: 1968. Ein Zeitalter wird besichtigt (Steidl Verlag 1998) und Die unbequeme Zeit (Steidl Verlag 2008).

Rudi Dutschke

Kindheit und Jugend: Alfred Willi Rudi Dutschke wurde am 7. März 1940 in Schönefeld bei Luckenwalde geboren. Er verweigerte den Wehrdienst in der DDR, machte eine Ausbildung zum Industriekaufmann, durfte aber wegen Regimeferne nicht studieren. Kurz vor dem Bau der Berliner Mauer 1961 siedelte er nach Westberlin über.

Studium: In Westberlin studierte Rudi Dutschke Soziologie, Ethnologie, Philosophie und Geschichtswissenschaft an der Freien Universität. Schon früh aktiv im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), organisierte er ab Mitte der 60er-Jahre mit dem SDS zahlreiche Demonstrationen - vor allem für Hochschulreformen, gegen die große Koalition, die Notstandsgesetze und den Vietnamkrieg. In dieser Zeit wurde er der inoffizielle Sprecher der Studentenbewegung von 1967/68.

Attentat: Am 11. April 1968 schoss der junge Hilfsarbeiter Josef Bachmann vor dem SDS-Büro am Berliner Kurfürstendamm auf Dutschke. In den vergangenen Wochen wurde öffentlich, dass Bachmann, der lange als Einzeltäter galt, enge Kontakte mit Neonazis hatte. Dutschke überlebte das Attentat und musste sich später jahrelang Sprache und Gedächtnis wieder antrainieren. In den 70ern lebte er nach mehreren Auslandsaufenthalten im dänischen Århus, wo er promovierte und als Soziologiedozent an der Universität tätig war.

Tod: Am 24. Dezember 1979 starb Dutschke an den Spätfolgen des Attentats vom 11. April 1968. Er bekam einen epileptischen Anfall in der heimischen Badewanne. Dabei ertrank er. Am 3. Januar 1980 wurde Dutschke auf dem St.-Annen-Kirchhof in Berlin-Dahlem beigesetzt.

Familie: Im März 1966 heiratete Dutschke Gretchen Klotz. Das Paar hatte drei Kinder: Hosea Ché (*1968), Polly Nicole (*1969) und Rudi-Marek (*1980).

Straße: Auf Initiative der taz wurde ein Teil der Berliner Kochstraße in Kreuzberg in Rudi-Dutschke-Straße unbenannt - sie stößt jetzt auf die Axel-Springer-Straße. Dieser Umbenennung ging eine jahrelange Auseinandersetzung voraus, ehe ein Volksentscheid den Weg freimachte für die Rudi-Dutschke-Straße. Der Axel Springer Verlag versuchte mit juristischen Mitteln, die Umbenennung zu verhindern. Vergeblich. Am 30. April 2008 wurde die Umbenennung feierlich vollzogen.

Und was hat er da gesagt?

Ich habe nie darauf geachtet, was er sagte, sondern, wie er sprach. Er sprach zum Herzen, nicht zum Intellekt. Die anderem in unserem Kreise - ich war ja auch Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes -, wir sprachen mehr technokratisch, politisch und ideologisch.

Was wollte Rudi Dutschke?

Ich glaube nicht, dass er ein guter Wirtschaftsminister gewesen wäre oder ein besonders guter Bundeskanzler. Aber natürlich haben wir uns alle gewünscht, dass er an die Macht käme - wer weiß, was das gegeben hätte: eine sozialistische Wirtschaft? Hätte vielleicht nicht besonders gut funktioniert, aber es wäre alles wunderschön gewesen. Seine wirtschaftspolitischen Ideen fand sogar seine Frau absurd. Aber das machte nichts. Er war der Vertreter des Guten.

Wie meinen Sie das?

Wissen Sie, solch eine Bewegung wie 68, die braucht jemanden, der das Gute will. Böse Abgötter haben wir in Deutschland genug gehabt. Ich war einmal damit beauftragt, ein Dutschke-Titelbild für den Spiegel zu machen, aber das Bild, das ich von ihm machte - das wunderbare mit dem Heiligenschein, wie eine Neuauflage der Heiligenbilder von früher -, das war dem Spiegel nicht ekelhaft genug, das haben die nicht genommen. Das wäre mir auch gegen den Strich gegangen. Solch ein Bild hätte ich nicht zustande gebracht. Und wenn doch, hätte ich es niemandem gegeben.

Wie haben Sie das Attentat auf Dutschke erlebt?

Ich war an dem Tag nicht in Berlin. Aber nach dem Attentat bot mir der Stern Tausende an, wenn ich ein Bild von ihm im Krankenhaus machen würde. Ich habe das erwogen. Vor mir hielt niemand was geheim, es wurde mir gesagt, da liegt er, ich bin ins Westend-Krankenhaus gegangen, den Flur rechts, ein Stockwerk höher - und direkt in sein Krankenzimmer rein. Er saß auf seinem Bett mit einem Gipsverband und war ein Bild des Jammers. Ich wäre ein Unmensch gewesen und würde es mir bis heute nicht verzeihen, wenn ich davon ein Bild gemacht hätte. Noch weniger würde ich es mir verzeihen, wenn ich das Bild gemacht und verkauft hätte. Ich sagte: "Gut, Rudi, ich wünsche dir eine gute Besserung." Und bin verschwunden. Das gehört zu meiner kleinen Liste ungemachter Bilder. Auch als ich ihn später besucht habe, kurz vor seinem Tod in Dänemark, hätte ich ihn auch fotografieren können. Aber irgendwie widerstrebte mir das. Diese Rücksichtslosigkeit der Fotografen habe ich nicht.

Nun scheinen die 68er Ihnen sehr offen begegnet zu sein.

Ich studierte und gehörte dazu.

Also war es nicht schwer, an die Leute heranzukommen?

An keinen Einzigen.

Sie waren einer von ihnen.

Ja, ich studierte und lebte hier, ich lebte wie die anderen, ging in die gleichen Kneipen, ich war im SDS und ging in die Veranstaltungen der Universität. Ich kam nicht wie die Presse von außerhalb aus dem Flugzeug gestiegen, ins Hotel, Koffer ausgepackt und dann ganz viele Kameras umgehängt.

War den führenden Köpfen der 68er bewusst, dass sie gute Fotos brauchten für ihre Bewegung - und fühlten Sie sich von denen auch benutzt?

Viele haben mich als den Herold der Bewegung verstanden. Gut, ich habe diese Rolle auch gern gespielt, ich habe mich eigentlich, glaube ich, auch so gesehen, obwohl nichts an Rollen festgelegt wurde. Es gab keine Aufgabenverteilung. Es war ja eine wunderbare Formlosigkeit. Das hat für mich auch sehr für 68 gesprochen.

Sie fühlten sich in dieser Rolle als Propagandist nicht falsch? Man denkt doch, dass ein Fotograf ähnlich wie ein Journalist draußen stehen muss - und nicht dazugehört.

Aber ich war dazugehörig. Ich habe eine Doppelrolle gespielt. Allerdings konnte ich nicht mit den anderen mitlaufen, sondern ich musste mich immer gegenläufig bewegen. Darüber haben sich manche gewundert. Die sagten: "Hast du nicht mitdemonstriert?" Doch, ich habe mich in dieser Rolle akzeptiert. Viele identifizieren meine Bilder ja auch mit 68. Meine Bilder spielen, glaube ich, in der Rückschau auf 68 eine ganz große Rolle. Es waren zwar auch andere Fotografen da, aber wissen Sie, ich nahm mir ja auch Zeit. Ich studierte und hatte meine beiden Einkommen als Assistent an der Uni. Ich konnte also so lange bleiben und den Ereignissen beiwohnen, wie ich wollte, während die Tageszeitungsfotografen natürlich immer schnell wegmussten und immer schnelle, aufgeregte und sensationelle Bilder machen mussten.

War denn das Bild des seinen Sohn wickelnden Dutschke, was ja beinahe ein Bild für den "neuen Mann" ist, inszeniert?

Überhaupt nicht. Ich habe kein Bild inszeniert. Es liegt mir nicht, ich lehne es ab, ich mag es überhaupt nicht. Ich saß einfach da und ließ die beiden machen. Und als ich die Bilder hatte, bin ich wieder gegangen. So ging das. Ich war nicht gerade sehr anspruchsvoll. Das war mein Vorteil, dass ich nichts von meinen fotografischen Gegenständen wollte, sondern sie einfach so nahm, wie sie waren.

Gab es bei Ihren Fotos über Dutschke und die 68er eine Grundidee oder eine ästhetische Grundentscheidung, die Sie immer verfolgt haben?

Mir ist aufgefallen, dass meine Bilder deswegen so besonders sind, weil sie kompositorisch durchdacht sind. Ich habe zwar nie die Wirklichkeit arrangiert, aber meine Bilder habe ich sehr sorgfältig komponiert. Die Studiofotografierer komponieren die Wirklichkeit und nehmen sie dann nur noch auf. Ich habe die Wirklichkeit agieren lassen, wie sie wollte. Das versteht auch die Fotowissenschaft heute so: Meine Bilder sind kompositorisch sehr gut durchdacht. Das hat sie anders gemacht und überleben lassen. Es gibt natürlich von einigen Ereignissen, wo auch andere Fotografen dabei waren, viele Fotos. Aber diese Bilder sind anders. Sie sind auf aktuelle Bedürfnisse hin gemacht. Und ich wollte schon damals so etwas wie Kunst machen. Ich bin ja auch an Henri Cartier-Bresson geschult - und der hat außerordentlich durchdachte Fotos gemacht.

Sie hatten es nicht gelernt, waren aber durch die Kunstgeschichte geschult, oder?

Ja, und ich glaube, auch durch Musik und Sprache. Das sind eigentlich meine Quellen, und nicht die Fotografie. Die Technik habe ich nie gelernt, ich habe mir das einfach beigebracht. Ich habe mich natürlich viel an Malerei geschult. Das spielt eine große Rolle. Aber sonst? Ich bin auch heute noch eher ein Amateur. Ich liebe, was ich mache - was ich nicht liebe, das lasse ich einfach.

Was meinen Sie damit: Sie seien ein Amateur?

Ich bin ein Liebhaber dieser Kunst der Fotografie. Amateur kommt von amare, lieben. Das kann ich bis heute sagen. Das klingt etwas komisch, weil der Amateur heute normalerweise etwas anderes bedeutet, aber eigentlich bin ich kein Profi in dem Sinne.

Sie haben einmal gesagt, 68 sei ein Urknall all dessen, was heute Gegenwart ist. Beschäftigt uns deshalb 68 immer noch?

Ja. Weil Sie so vieles darauf zurückführen müssen. Ich glaube, das Nachdenken über 68 beginnt erst. Wenn Sie mich fragen würden, was war 68: Ich weiß es noch nicht. Vielleicht wird es mir irgendwann einfallen.

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12 Kommentare

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  • L
    Leo

    @ Gockeline

     

    Ich kann nicht mehr sagen außer, dass man bei fehlendem Wissen in Bezug auf: Rudi Dutschke,Adolf Hitler, Ausstrahlung, Ideologien, Den Historischen Kontext, Denken, Aggressivität... etc. einfach mal den Mund halten sollte.

    Kindergartenargumente dieser Art sind wirklich erbärmlich.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    @Kalle

    Mit dem nach ihnen typisch verwendeten 'abwerten statt argumentieren' - "neben der Schublade" - verstecken sie, das Dutschkes so bezeichnetes "sozialistische Vokabular" mit sozialen und sogar elementaren wirtschaftlichen Interessen verbunden war,

    das die GRÜNEN, unter 'Mogelpackung' Aufnahme der linken AB 68er Bewegung mit ähnlichen argumentlosen 'Abwertungen' immer mehr durch eine selbstbetriebene Sozialabbaupolitik mit Verstärkung der extrem starken Macht der Finanzmärkte - des Finanzkapitals

    ersetzt haben.

    Dass dabei sogar natürlich wegen der Profitsteuerung der Produktion mit Ökodumping das grüne "Herzenasnliegen" immer mehr unrealiserte und unrealisierbare Plakatur wurde

    und alle alternativen Bewegungen einfach finanziell ausgetrocknet, erhebt dieses Vokubaluar nolens volens völlig unerwartet zu einer Art "Offenbarung".

    Nebenbei wurde der artikulerte Anspruch der neu ausgebildeten Intelligenz auf Teilhabe einfach de facto konterkariert.

  • K
    Kalle

    wenn ich mir als Schweizer erlauben darf, der in den 80er Jahren politisch sensibilisiert worden ist, dazu was zu sagen: Es ist in der Tat seltsam, wie in Deutschland Politiker oft schreien, und da kriegt man es in der Tat mit etwas Angst zu tun. Häufig wird dies mit Charisma gleichgesetzt, das Schreien vor Publikum, was ich nicht verstehe. Aber hört mal die Voten im Bundestag an. Obama muss auch nicht schreien um zu wirken.

    Und zu Dutschke: Er war sicher prägend, aber sein sozialistisches Vokubular ist aus heutiger Sicht voll 'neben den Schuhen', damals wohl im Mangel an politischen Alternativen nötig im Diskurs mit der bestehenden Wirtschaftsordnung. Dennoch: Gäbe es ohne ihn und andere heute 'die Grünen' in dieser Stärke? Er hat sicher seinen Teil zur Modernisierung der Gesellschaft beigetragen.

  • B
    B.Levant

    Neidisch sollte man darauf sein , dass er nachdem Attentat mit chirurgisch reduziertem Gehirn noch viel intelligenter war als ...

    er hielt sogar Vorlesungen.Respekt Rudi.

  • K
    Klaus

    Ach du liebe Zeit,Gockeline! Dutschke mit Hitler zu vergleichen zeugt von allem möglichen, aber sicher nicht von Intelligenz. Na ja, sie haben eben nicht verstanden, was die beiden so unterschiedliches geäußert haben. Allerdings --- Hitler nicht verstehen zu können ist schon ein Ding, so dämlich wie der war...

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Im Gegensatz zu Herrn Ruetz halte ich ihn als Leser seiner Dissertation für sogar einen weit besseren Bundeskanzler oder Wirtschaftsminister, als die, die wir hatten. Seine Kritik am Sowjektkommunismus und trotzdem Festhaltenan an der überlegenen intellektuellen marxistischen Tradition, die wir heute in der Wirtschaftsdiskussion wieder dringend brauchen und viel 68 und danach linke Bewegung definiert hat, drückt auch intellektuell die Lebensimpulse der 68er und danach der undogmatischen Linken aus. Sein "Marsch durch die Institutionen" hat sich sogar als extrem realistische, gerade für seine, besonders studentischen (Lehrer), "Anhänger", Perspektive im Gegensatz zu vielen rein auf politische Organsiation Orientierende erwiesen.

    Er hat sogar noch bei den GRÜNEN am Anfang bis zu seinem Tode mitgewirkt und die deutsche Frage, von linkks extrem ungewöhnlich, am Leben gehalten.

    Ohne den "Kopfschuss" vom Atttentat wäre das alles noch besser gewesen.

    Er hätte mit seinem Prestige und Charisma das "Einkassieren" der GRÜNEN durch doch kaptialfreundlichen Wirtschaftsliberalismus durch realistischen Einbringen der viel stärker als heute gesehen weit linken politischen Hegemonie verhindert und die deutsche Einheit und das Ende des "realen Sozialismus" besser analysiern und mit Fortsetzung statfrtt, wie vielrorts, intellektuelelr Kapitualition,

    marxistsicher Politik beantwortet. Auch hier fehlt(e) er bitter.

    Leider ist die viele linke Theorie bei den meisten einfach "versandet".

    Zeit für ein Saandstrahlgebläse.

  • D
    denninger

    Aber klar, Michael, natürlich ist der 68er Pseudoaufstand für die in die Jahre gekommenen Teilnehmer DAS Ergeignis ihres Lebens.

    Was ist dagegen schon ein Jahr wie 1989 in welchem sich die Weltordnung tatsächlich tiefgreifend veränderte. Und damit meine ich in erster Linie die Proteste in China und den Auseinanderfall und die Demokratisierung des Ostblocks.

    Aber das ist ja nichts gegen "die 68er", nicht wahr?

    Träum schön weiter von Rudi, Che und Ho...(SCNR)

  • DG
    Dirk Gober

    Entlarvend genug, daß dieser Mann sogar noch zugibt, die Inhalte seien für ihn unwichtig gewesen, er habe nicht darauf geachtet, was D. sagte, sondern wie er es sagte. Entlarvend und stellvertretend für die große Masse dieser Kindergartenrevolutionäre.

    Dazu fällt mir nur ein gewisser "Herr" G. im Sportpalast ein.

  • S
    statuliber

    @glockeline:

    nein, vor Dutschke muss mensch keine Angst haben. wie Reblek (siehe Kommentar) so schön anmerkt, die 68 waren ANTIautoritär, hatten keinen Führer, sondern ein Symbol: Dutschke.

    Dieser Dutschke wurde durch einen Spitzel des Staates mit einer Bombe ausgestattet durch eine Stadt gewandert, er gab die Bombe wieder zurück. Er konnte nichts sprengen.

  • PS
    Peter Schneider

    Ich war nicht neidisch, Ich habe ihn bewundert und tue es auch 30 Jahre nach seinem Tod noch. Ich wünsche mir, dass es heute noch Menschen wie ihn gebe. Vernunft als Ideal, aber nicht nur predigend, sondern aktiv handelnd.

  • R
    reblek

    "Der '68er-Fotograf Michael Ruetz im Gespräch über die Studentenbewegung und ihren Anführer."

     

    Es ist Weihnachten, der Weihnachtsmann kommt und präsentiert uns wen? Den "Anführer" Rudi Dutschke. Mit Verlaub: Dass die taz ständig Dutschke als "Studentenführer" und "Anführer" bezeichnet, beschreibt nicht die Zeit um 68, die - was sich die taz-Herrschaften nicht vorstellen können - antiautoritär war, sondern die schlichte Vorstellung des Verhältnisses von Individuum und "Masse" in den taz-Köpfen. Sehr traurig, das. Vor allem, weil diese Leute sich ein "Dutschke-Haus" zugelegt haben und eine Dutschke-Straße. Und das alles in der Überzeugung, Dutschke sei ein "Führer" gewesen. Die sprachliche Unsensibilität im taz-Haus ist zum Schreien. Aber wahrscheinlich brauchen diese Leute einen "Führer". Oder eine "Führerin", die Chefredakteurin heißt. Eigentlich sollten sie sich für den "Führer" schämen. Aber dann müssten sie erst einmal begreifen, was sie da so herumschreiben.

     

    Dass Herr Ruetz dem, was Dutschke gesagt hat, nicht zugehört hat, könnte, so ganz nebenbei, als Beleidigung begriffen werden. Aber Dutschke ist ja tot.

  • G
    Gockeline

    Hilfe, da wird ein Loblied gesungen auf einen Mann

    der mir nur Angst einflößte.

    Keine Ausstrahlung,sondern ein hohes Maß an Aggressivität.

    Hitler hatte die gleiche Ausstrahlung die er mit lauter Stimme benutzte um sich Gehör zu verschaffen.

    Alle schrien,was für eine Ausstrahlung!

    Wenn ich mir die Typen anschaue,frage ich mich immer:

    was fanden die Menschen an ihnen.

    Eine verdrehte Ideologie?

    Alle sollten genötigt werden so zu denken wie er?