: 24 Millionen plus
■ Gebührenerhöhung bringt ZDF 1990 Etat-Überschuß
Die Erhöhung der Fernsehgebühren vom 1. Januar an verschafft dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) 1990 einen Haushalt mit Überschuß: Den Aufwendungen in Höhe von 1,778 Milliarden stehen auf der Ertragsseite 1,802 Milliarden Mark gegenüber. Nach deutlichen Fehlbeträgen in den beiden letzten Jahren weise der Betriebshaushalt mit 24 Millionen erstmals wieder ein Plus auf, sagte Intendant Prof. Dieter Stolte in Mainz. Den von ihm vorgelegten ZDF-Etat für 1990 hatte der Fernsehrat in seiner Sitzung zuvor einstimmig genehmigt.
Der Überschußbetrag wird nach Angaben des Intendanten zusammen mit zwölf Millionen Mark aus Einsparungen als Rücklage eingesetzt. Die Programmaufwendungen sind im Etat gegenüber 1989 um 52 Millionen auf 943 Millionen Mark gestiegen. Um das Ende der neuen Gebührenperiode am 31. Dezember 1992 ohne Verschuldung zu erreichen, sei unabdingbar, daß der Sender seine Attraktivität für Werbefernsehkunden behalte. In diesem Bereich habe sich das ZDF trotz der aufkommenden privaten Konkurrenz nicht zuletzt durch sein zugkräftiges Vorabendprogramm behauptet, das 1990 noch verstärkt werden solle. „Behutsam und beständig fortentwickelt“ werden soll nach den Worten Stoltes der Programmstandard des Satellitenprogramms 3sat.
Für Auftragsproduktionen an private Unternehmen der Film und Fernsehindustrie will das ZDF nach Stoltes Angaben im neuen Jahr 280 Millionen Mark ausgeben. Die Personalausgaben sind mit 424 Millionen Mark veranschlagt, knapp 24 Prozent des Gesamtetats. Die Werbeeinnahmen werden 675 Millionen Mark betragen, die Erträge aus den Fernsehgebühren 1,027 Milliarden Mark.
dpa
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