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"2030 - Aufstand der Jungen"Deutsche Endzeitstimmung

Deutschland im Jahr 2030: Zerrissen zwischen Arm und Reich, der Klassenkampf tobt. Das ZDF wagt am Dienstagabend einen düster-demografischen Blick in die Zukunft.

Sie heben die Faust - zumindest im Film: Die Mitwirkenden am Set von "2030 - Aufstand der Jungen". Bild: dpa

Nach den Rentnern sind jetzt die Jungen dran: In "2030 - Aufstand der Alten" wagt das ZDF einen beklemmenden, fiktionalen Blick in die Zukunft. Mit den Mitteln dieser Doku-Fiction wird das Thema jetzt aus dem Blickwinkel der 2000 geborenen, heute gerade einmal zehn Jahre alten, Generation fortgesetzt.

Diese Millenniumkinder haben es schwer - vor allem die, die hoch verschuldet im Berliner No-Go-Bezirk "Höllenberg" ihr Dasein fristen. Das ist natürlich das ehemalige Schöneberg, aber nun vom Rest der noch etwas solventeren Gesellschaft isoliert, nur ab und an kommt ein SEK-Kommando zu Besuch. Die neuerliche Beschäftigung des ZDF mit Sozialbankrott und einer in Arm und Reich zerfallenden Gesellschaft ist verdienstvoll. Aber bringt leider wenig mehr als Sarrazin reloaded: Deutschland schafft sich mal wieder ab, diesmal nicht per Kultur-, sondern im guten, alten Klassenkampf.

Das passt zwar zu den halbgaren Sätzen der Linken Gesine Lötzsch und zu ihrem Weg zum Kommunismus. Doch es will einfach nicht so überzeugen wie das Szenario der - übrigens vom selben Autor und Regisseur stammenden - Erstauflage von 2007. Der Film lässt es knallen, mal sieht es aus wie im Krieg, mal wie im Hologramm von heute - und immer schrecklich unecht. "Die Geschichte zweier Kinder. Sie kann so verlaufen. Aber sie muss nicht - wenn jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden", raunt die Botschaft von "2030 - Aufstand der Jungen" am Schluss. Das ist zwar richtig - aber man ahnt: Alles bleibt so bieder-folgenlos wie demnächst der Wahlkampfauftakt der Berliner CDU.

Immerhin: Das Zweite kommt hier seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag nach, zu dem eben auch Endzeitfilme gehören - und deutet diskret an, wie es um das Fernsehen selbst steht: Wahrscheinlich war schon heute kein Geld mehr für ein besseres Drehbuch da.

"2030 - Aufstand der Jungen", 20.15 Uhr, ZDF

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24 Kommentare

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  • H
    H.Balck

    Na daa hat mal wieder ein Nationalkonservativer seinen Kommentar geschrieben. Wach endlich auf, diese Lebensbedingungen gibts auch jetzt schon in meinem Umkreis. Leute, die nach 3 Wochen des Monats nichts mehr zu essen haben, aber trotzdem voll arbeiten.

  • D
    Ditmar

    ..s´isch typysch: "Wahrscheinlich war kein Geld für ein besseres Drehbuch vorhanden". Die "Öffentlich Rechtlichen" gehen mit den Geldern der Zuschauer (GEZ)

    um als wäre es ihr eigenes. Man soll sich nur mal anschauen wieviele Moderatoren Reporter und Berichterstatter nur bei einem Fußballspiel dabei sein müssen. Die Herrscher der Selbigen ersticken in Gigantomanie und ihre Arroganz setzt sich bis zur

    unbedeutensden Politmoderatorin fort. Glauben Sie werte Leser, dass z.B. das Gestammel einer Frau Illner

    irgendjemandem nutzt - außer ihrem eigenen Konto- ich glaube es nicht und habe noch nie eine entsprechende Ressonanz erfahren. Urlausregieseure und Traumschiffreisende - Urlaubsbelohnungen für ZDF Mitarbeiter?? Traut sich denn irgenwer überhaupt mal die Wahrheit zu sagen? Wo ging denn das eingezahlte Geld (Beiträge) der jetzigen Rentner hin? Damit wurden letztlich doch Löcher gestopft, welche von Politikern gerissen wurden und von den Steuerzahlern -nicht den Beitragszahlern-hätten gestopft werden müssen. Die Zusammenführung und Öffnung des Ostens (so super dies auch ist) hätte gerade in der Altersversorgung von "ALLEN" nicht nur von den Rentenbeitragszahlern geschultert werden müssen. Haben doch (auch heute noch) nunmal die besser betuchten die Vorteile daraus bestens genutzt. Ein Arbeitnehmer oder Rentner kommt doch dem System garnicht aus. Seit wann gibt es bitteschön denn die steuerlich begünstigten Zusatzrenten, deren Nutznieser ebenmal die Maschmeiers, die Risters und zu allem Überfluss auch noch die Proffesoren (Rürups und Konsorten) sind,welche ja "mal wissen" wie man mit 850 Euro Rente klarkommt. Man, mich kotzen solche Hetzkampagnen auch diese vom ZDF total an. Wer erzählt denn den "Jungen" wie alt wir, die jetzigen Rentner waren, als wir anfingen zu arbeiten.

    Wie damals die Arbeitswochen und der Urlaubs-anspruch aussahen.Mit wessen Geldern wurde denn die heutige Infrastruktur begründet, wer hat denn alles versaubeutelt? Die liebenswerten und schwulen Politiker oder geldgeilen Manager, verbrecherische Banker und Heuschrecken!! Mensch kommt runter von Eurem hohen Ross und werdet Eurem Auftrag gerecht und denkt daran wessen Geld Ihr verfrühstückt, liebste Fernsehanstalten-Intendanten.

    Ein 64 jähriger Rentner mit 49 Berufsjahren (Beitragszahler auch Fernsehgebührzahler)

    Euer Dietmar (Werkzeugmacher)

  • F
    Franz

    Wahrlich düster dieser Film, aber bereits Realität in noch wenigen Gegenden.

    Unbegreiflich ist, dass inzwischen ein grosser Teil der Bevölkerung Armut, Elend als eine Selbstverständlichkeit ansieht.

  • A
    Andreas

    Angst schüren ist halt einfacher als Lösungsansätze zu liefern.

    Was kann man von einem Sender erwarten, der auf betreiben von Roland Koch Nicolas Brender raus schmeißt. Es kozt mich an zu sehen, wie die Menschen mit Ängsten vollgestopft werden und lagsamm zu histerischen Wahlvieh degenerieren. Hauptsache nichts ändert sich. "Angst fressen seele auf"

  • H
    hto

    Das ist eine symptomatisch-dämliche Produktion von leicht-kapitulativem wie hirnrissig-zynischem Kommunikationsmüll, für Konsumautisten in gutbürgerlich-gebildeter Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche - so blödsinnig und Ohnmacht beschwörend wie die derzeitige Ausstrahlung der Fiktion: "Die Welt ohne den Mensch".

     

    Eine Welt- und Werteordnung OHNE die Pflege zur Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und somit teils brutal-egoisierendes "Individualbewußtsein", für die Hierarchie in materialistischer "Absicherung", ist ABSOLUT machbar - damit Vernunft, Menschlichkeit, Freiheit, usw., nicht mehr multischizophren vom "Recht des Stärkeren" bestimmt / konfusioniert wird!!!

  • ON
    otto nix

    Nein: So kann das nicht gut gehen. Schon gar nicht im Zusammenhang damit, dass jeder Haushalt die "öffentlich-rechtlichen" per faschistoider Zwangsabgabe- ob er das Medium nutzt oder ignoriert-zu Zahlungen "verdammt und verurteilt" sein wird, ab 2012-genannt Haushaltsabgabe (Schönsprech), in deutscher Sprache: Zwangsabgabe,

    ob er Konsument ist oder es vorzieht in kritischer Distanz zur "willfährigen Staatspropaganda" zu stehen wie Susan Sontag, Noam Chomsky und anderen wahrhaft(ige) Liberale.

    Ich ziehe den gesellschaftlichen Boykott vor - übrigens nicht nur gegenüber gleichgeschalteter Medien sondern auch gegen Gleichschaltung einer (Unrechts)Justiz und eines "Parteienfaschismus" "bundesrepublikanischer und wiedervereinigter" Machart und Prägung (Lobbyismus: Interessenkollisionen von Parteiamt, Justizamt, weitere öffentliche Ämter, z.B. Schulleiter, Bundespräsidenten et cetera und Industrieamt als Postenschacherei), der mir nichts mehr für den Ansatz der 1848 -er Nationalversammlung von Demokraten (ohne Parteifaschismus resp. Parteiendiktatur?!) in diesem Deutschland übrig zu haben scheint.

     

    Aus diesem Grund und in dieser Hinsicht untertreiche ich die Kommentare meiner "Vorredner" !

    In diesem Sinne: Ein Gutes Neues 2011, Otto

  • S
    selber

    Schade, eigentlich eine gute Idee, aber leider dämlich umgesetzt. Dass man aus dem Themenkomplex soziale Gerechtigkeit / Generationengerechtigkeit einen spannenden Film machen kann und auch sollte, daran dürften wohl kaum Zweifel bestehen. Doch kann das kaum etwas werden, wenn man dazu einen Pseudo-Dokumentarfilm mit einem privaten Drama verquirlt.

    Da war der vor kurzem erschienene Near-Fiction Film "Die kommenden Tage" schon um Klassen besser - wenn auch leider nicht wirklich Mainstreamtauglich.

     

    Eine oskarverdächtige Version eines Films zu einem ganz ähnlichen Thema konnte man am selben Abend schon wenige Minuten später auf Phoenix sehen (ein Beim Dokumentarfilm "Wo ist meine Stimme?

    Iran – Heimliche Berichte aus einem unterdrückten Land" stimmte alles. Denn noch stärker als eine Doku-Fiction wirkt offenbar die Realität, die hier von Bloggern und Twitter-Nachrichten aus dem Iran übermittelt wird. Was dort berichtet wird, geht wirklich unter die Haut.

  • R
    Rheinländer

    Aufstand der Gebührenzahler! Das ist es, was fällig wäre und hoffentlich bald ist, um gewisse Vollpfosten von Regisseuren am Vergeuden von Geldern zu hindern. Das Groteske ist ja, dass die implizit nahegelegte "rechtzeitige" politische Weichenstellung im Sinne der Filmemacher zu einer Verschärfung der Altersarmut und damit der Verteilungskonflikte führen würden. Ich bin immer wieder platt, welcher Kappes via GEZ von mir mitfanziert wird. Esu ene Driss äwwer och at...

  • B
    boku

    2011: die Lobbyregierung lässt 2 Kinder pro Woche politisch gewollt verhungern..

     

    und ausgerechnet MerkelTV will 2030 über die deutsche Realität berichten?

    na, da gibts noch viel zutun, zB über die Machenschaften der INSM ("die Bürger sollen als alternativlos - oder freiheitlich - hinnehmen, dass sie für Gesundheit, Rente und Pflege selbst vorsorgen")

     

    und ihrer Vertreter in CDU/FDP und SPD..

     

    die wohl den Tenor dieses Filmes schätzen:

    "die Regierung musste schwere Einschnitte ins Sozialsystem vornehmen" (damit sie weiterhin die wirtschaftlichen Interessen anderer verfolgen kann?)

     

    "..damals konnte jeder ungehindert ins Netz, einfach so!" ich lach mich kapott!

  • KM
    Kerstin M.

    Na ja wenn wir natürlich alle die LINKE wählen, bleibt uns dank Kommunismus ein solches Szenario ersparrt.

    Die LINKE schottet uns dann gegen Importe aus China ab, führt die Ostmark wieder ein, eröffnet Suppenküchen für alle und wer Randale macht, landet im Gefängnis. Dafür müssen dann alle mitanpacken, Arbeitspflicht für alle, der Politikquatsch ist auch vorbei es wird nur noch die LINKE und deren Listenkandidaten gewählt. Verhütung oder Abtreibung kann sich keiner mehr leisten, da das Gesundheitssystem de facto abgeschafft wurde, es kommen wieder mehr Kinder. Dank gesunder Supenküchenkost sinken Herzinfarkte und Diabetis, die viele Bewegung beim arbeiten beugt Rückenleiden vor, so dass diese Gesundheitskosten alle wegfallen.

    Rockerbanden werden zur neuen Ordnungsmacht, mit großem roten Stern auf der Kutte. Geld für Infrastrukturprojekte wie neue Flughäfen, Bahnhöfe, Häusersanierungen, Straßenbau gibts nicht mehr, so kommt die Haushalte endlich wieder in die schwarzen Zahlen.

    Das war jetzt mal eine alternative frei erdachte Zukunft, die die heutigen Probleme mit einfachen Lösungen beseitigt.

  • HB
    Hansjoachim Bernt

    Auf den Film bin ich ja mal gespannt; sollten die Demokraten tatsächlich die zu erwartenden Ergebnisse ihres frohen Schaffens halbwegs "echt" zeigen?

  • RG
    Reinhold Goltz

    Eine Wette gehe ich ein: In diesem Film wird die mohammedanische Berliner Fachkraft wieder mal durch Abwesenheit glänzen.

  • L
    Lalenia

    Muss Nordwind und Karola zustimmen und bin entsetzt wie wenig Herr Grimberg anscheinend zum Thema recherchiert hat. Das liest sich bei den Nachdenkseiten weitaus besser: http://www.nachdenkseiten.de/?p=7961#more-7961

    Solche Filme sind Volksverdummung auf BILD-Niveau, mehr nicht.

  • 6
    655321

    Meine Fresse, gibts denn keine andere Strassenkulisse in Deutschland als dieses Eck aus "Sonnenallee"?

  • MF
    Matthias Fechner

    Das haben die Unterhaltungsmedien und ihr Handlanger Lühdorff immerhin geschafft: Die Menschen nehmen diese dystopischen Szenarien ernst, machen sich aber über Alternativen keine Gedanken. Hauptsache der Film wird verkauft und die graue Pampe wird konsumiert (nochmals: Gratulation, Jörg Lühdorff). Die Umsetzbarkeit eines Grundeinkommens, Gedanken über eine positive Utopie scheinen ja doch schlechter zu drehen, eine inhaltlich sinnvolle Diskussion wird mit solchen Filmchen auf Frittenbudenniveau leider nicht angeregt.

  • N
    Normalverdiener

    an Karola:

     

    erstmal scheinen wir da einer Meinung zu sein. Nur nicht im Punkt Sarazin!

    Der hat nämlich auch recht und weist uns darauf hin, wenn ein Land wie unseres zu sehr seine Eigene Identität und vor allem Souveränität aufgibt, und sich von kulturell komplett anderen Menschen immer mehr ausnutzen und übernehmen lässt, ohne das diese sich an die Anstandsregeln für Gäste halten und immer großkotziger und dominat auftreten können, die gesamte Kriminalität im Land steuern und ausmachen...usw., dann wird die "Urbevölkerung" irgendwann voll Wut und von Rechts gesteuert sich diese Leute "vornehmen", und dann wird´s schlimm.

    Denn auch hier gilt: Währed den Anfängen. Doch das wollen unsere superlinken und sozial total übererzogenen Politweicheier (die übrigens selbst immer intoleranter und antidemokratischer werden) nicht wahrhaben.

     

    Hier gehen übrigens öfter Kommentare, die der Redaktion (bzw. den Leuten die da hinter stehen) nicht zu passen scheinen nicht durch.

  • KM
    Kerstin M.

    @Nordwind

    Ich vermute sie haben keine Geldsorgen, sitzen auf einem sicheren Pöstchen, dessen Existenz unabhängig von Konjunktur und Kaufkraft ist.

    Anders kann ich mir ihre Realitätsverweigerung nicht erklären. Sehen sie nicht, wie die Landes- und Bundeshaushalte seit Jahren defizitär sind. Wie Menschen in immer prekärere Ausbeutungsverhältnisse kommen oder in Harz4 "(ver-)enden". Wie Kranken- und Rentenkassen jedes Jahr erneut um schwarze Zahlen kämpfen. Feste Arbeitsplätze zugunsten befristeter Leiharbeit abgebaut werden. Wie uns Asien immer mehr mit Innovationen und Gütern den Schneid abkauft. Wie Polizei abgebaut wird, aber Rockerbanden und Clanfamilien wachsen und mächtiger werden. Wie die (Gewalt-)kriminalität zunimmt, und von der Polizei und Justiz kaum geahndet wird. Die ganze Problematik der Bildung von Unterschichtlern, von denen viele nicht mehr ausbildungsfähig sind. Wie die dadurch entsteheneden Sozialkosten des Landes immer weiter steigen aber immer weniger Beitragzahler vorhanden sind. Der demograpfische Wandel mit immer weniger Kindern und dem Verlust gut ausgebildeter Akademiker ans Ausland. Die weiter zunehmende Unfähigkeit der Politik Probleme zu lösen. Die Folgen des EUROs für Deutschland und Europa.

    Wenn sie diese ganzen dynamischen Entwicklungen einfach einmal 20 Jahre fortschreiben und schauen, was die Folgen sein können, dann entsteht sehr wahrscheinlich das in diesem Film gezeichnete Bild.

    Und damit das auch den weniger Besorgten langsam mal vor Augen gefürht wird, wo "die Reise" hingeht, ist dieser Film so wertvoll und wurde deshalb auch international prämiert.

  • MF
    Matthias Fechner

    Nachdem Jörg Lühdorff bereits 2005 mit "Aufstand der Alten" einen Flop produzierte, verplempert er nun ein weiteres Budget zum Thema Generationengerechtigkeit. Lösungsmöglichkeiten werden kaum aufgezeigt. Stattdessen wird konstruktive Handlung durch abgedroschene Horrorszenarien ersetzt. Was bringt das? Nichts. Eine simple Alternative: Großeltern sollten besser mit ihren Enkeln essen gehen, als sich den Abend mit solch einem reißerischen Unfug zu verderben.

    Ein Lob zum Schluss: Man braucht schon eine gehörige Portion Dreistigkeit, um eine Produktionsgesellschaft dazu zu bringen, dieses Drehbuch verfilmen zu lassen. Bei "Aufstand der Alten" war die Handlung sogar sachte aus anderen Werken kopiert. Woher Lühdorff seine Anregungen diesmal bezogen hat? Will ich gar nicht erst wissen ...

  • K
    Karola

    falls mein Kommentar zum Artikel Deutsche Endzeitstimmung nicht durchgeht, möchte ich beiden Kommentatoren vor mir sagen: Grutuliere. Ich unterschreibe mit.

  • N
    Normalverdiener

    Leute das ist gar nicht so von der Hand zu weisen. Ob das nun der Aufstand der Alten, Jungen, 1984 oder so was in Richtung wird bleibt abzuwarten. Es wird eine unvorstellbare Mischung aus Klassen-, Generationen, Sozial-, Umwelt-, und Staatenkonflikten werden.

    Es wird zu mörderischen Unruhen und Millionen von Toten allein hier in Zentraleuropa und überall und aus allen möglichen Gründen führen. Die Politiker von heute und deren faschistoide Lobby aus Großkonzernen und Milliardären die den Hals nicht voll kiegen und das Volk ausbeuten und in die Sklaverei zurückführen wollen und unsere schwer erarbeitete Demokratie zerstören werden, sind daran schuld. Wenn wir die nicht bald stoppen ist´s zu spät; und dann werden solche o.g. Zenarien wahr werden. Und zwar nicht erst in 30 Jahren. Sondern in den nächsten Monaten spätestens aber in

    2-3 Jahren. Viel Spaß dann noch im Bürgerkrieg ala´ Spanien in den 30er´n.

  • K
    Karola

    Natürlich kann man auch mit Filmen Politik machen. Die Frage ist nur - welche.

    In diesem Fall wird nicht ein wenig gezündelt, sondern Feuer gelegt: Alt gegen Jung, Jung gegen Alt.

     

    Dass eine vollkommen verkorkste, egoistische und am Menschen vorbei gemachte Politik zu so einem Ergebnis führen könnte, bezweifele ich nicht. Darum wäre es richtiger und wichtiger, den Ursachen auf den Grund zu gehen um von da aus aktiv werden zu können und zwar nicht gegen die Alten, sondern gegen die herrschende politische Ideologie mitsamt ihren Politikern. Die freuen sich doch, wenn Generationen übereinander herfallen und sind so gut aus der Schußlinie. Die Verursacher ungerechter Lebensbedingungen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, doch nicht die Opfer.

     

    Es ist geradezu eine Schande, wie ungehemmt unsere Politiker gemeinsam mit den Lobbyisten Politik gegen die Menschlichkeit machen.

    Ein Film sollte Generationen nicht spalten sondern

    zusammenführen, Gemeinsames aufzeigen, Verantwortung, Respekt, Mitgefühl um gemeinsam gegen verantwortungslose und lügende Politiker vorzugehen.

    Dann nämlich gäbe es keine Endzeitstimmung sondern Aufbruchstimmung. Dann wäre 2030 Frieden und Gerechtigkeit.

     

    Darum brauchen Filmemacher und Drechbuchschreiber nicht stolz auf so einen destruktiven Film zu sein. Er gehört zur Kategorie Sarrazin, ist nicht an Vorbeugung, Aufklärung und Friedfertigkeit interessiert sondern an primitiver Randale.

  • I
    Iannis

    @Nordwind

     

    Danke dass Sie mir mit Ihrem Kommentar zuvorgekommen sind, besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

  • N
    Nordwind

    2030 - Aufstand der Alten sowie 2030 - Aufstand der Jungen sind nichts anderes als der Versuch den leichtgläubigen Bürger zur besten Sendezeit unterhaltsam zu manipulieren.

     

    Beide Filme basieren auf der Annahme man können auf der Basis selektiven Datenmaterials und ein bischen Extrapolation derartige Aussagen über die Zukunft eines komplexen Systems machen.

     

    Herr Grimberg, wer dieses als verdienstvoll oder gar überzeugend klassifiziert sollte sich einmal Gedanken machen ob er dem Journalistenberuf gewachsen ist.

     

    Echter Journalismus würde erstens die Voraussetzungen die zu diesen Machwerken führten und zweitens den Zusammenhang zwischen Filmemachern und Versicherungsindustrie prüfen. Dann würde er darüber berichten. Und zwar laut.

     

    Wenn man aber dem pseudowissenschaftlichen Unsinn der Mietmäuler mit Professorentitel im Dienste der Versicherungsindustrie (Raffelhüschen, Sinn, Rürupp, Miegel u.a.) auf den Leim gegangen ist, kann man den manipulativen Charakter dieser Propagandafilmchen auch nicht entlarven.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Viele Hochkulturen sind untergegangen, weil der unentwegt entstandene gesellschaftliche Reichtum extrem falsch verteilt wurde. Wer jetzt sogar Generationen aufeinander hetzt, vergeht sich an geistig-kulturellen Werten, die mit Geld überhaupt nicht erfasst werden können. Ich will nicht glauben, dass es innerhalb des jetzigen Systems keine kulturvolle Lösung für das Problem gibt! Hervorragende Wissenschaftler haben sich schon lange mit diesen Problemen befasst. Ihre Lösungen aber werden viel zu wenig publiziert. In den Medien kommen statt dessen nur die Vertreter der Versicherungswirtschaft zu Wort. Deren Gier ist nicht zu übersehen. Spenden an die Parteien haben unser Sozialsystem längst vergiftet. Auch andere Problemfragen müssen endlich diskutiert werden. Braucht Deutschland über 200 verschiedene Krankenkassen? Warum wird Früherkennung und Vorsorge so weit zurückgefahren? Warum müssen wir aus Steuergeldern so viele Beamtenrenten bezahlen? Den Medienbesitzern fehlt der Mut zur Wahrheit! Doch an der "Armenfront" unseres Landes wird bald immer weniger zu holen sein. Fazit: Reformen müssen her, damit die Szenarien für solche Filme entfallen. Statt dessen hetzt man Generationen aufeinander…