: 200 geflohene Kinder werden vermisst
In Brandenburg werden immer mehr unbegleitete Flüchtlingskinder als vermisst gemeldet. Derzeit hat die Polizei keine Kenntnisse über den Aufenthalt von 206 Minderjährigen, wie das Innenministerium mitteilte. 2015 wurden laut einer Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) 138 Kinder als vermisst geführt, ein Jahr zuvor waren es 6. Insgesamt gelten in Brandenburg aktuell 567 Menschen als vermisst. Von den vermissten Flüchtlingskindern, die ohne Familienangehörige oder andere Begleitpersonen nach Brandenburg kamen, stammen knapp 90 Kinder aus Afghanistan, 30 aus Somalia und rund 25 aus Syrien.
Laut BKA waren am 1. September dieses Jahres bundesweit 9.002 unbegleitete Flüchtlingskinder als vermisst gemeldet, davon 918 im Alter bis zu 13 Jahren. Eine Sprecherin der Bundesbehörde sagte, viele Kinder hätten sich auf den Weg gemacht, um Eltern, Verwandte oder Bekannte in anderen deutschen Städten oder im europäischen Ausland zu treffen. Es komme aber auch häufig zu Mehrfachregistrierungen, wenn unbegleitete Flüchtlingskinder ihre Unterkunft unangekündigt verlassen und sich an einem anderen Ort erneut bei den Behörden melden. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen