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1971/72, die wilden Jahre

6. Juni 71: Horst Gregorio Canellas, Präsident des Bundesligaklubs Offenbacher Kickers, lädt zu einer Gartenparty und macht mit vorgespielten Tonbändern Bestechung im Fußball öffentlich – der Bundesligaskandal.

6. Juni 71: Der Stern erscheint mit dem Cover „Wir haben abgetrieben“.

15. Juni 71: Die SED beschließt die vom neuen Generalsekretär Erich Honecker propagierte „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“.

19. Juni 71: Bayern München gewinnt mit 2:1 (n. V.) gegen den 1. FC Köln das DFB-Pokalfinale in Stuttgart.

4. Juli 71: Premiere des Films „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ von Rosa von Praunheim.

15. Juli 71: In Norddeutschland erschießt die Polizei das RAF-Mitglied Petra Schelm.

24. Juli 71: Kickers Offenbach wird für zwei Jahre die Bundesligalizenz entzogen. Manfred Manglitz (1. FC Köln) und Bernd Patzke (Hertha BSC) werden gesperrt.

14. August 71: Erster Spieltag der Bundesliga, der Hamburger SV gewinnt 5:1 gegen Eintracht Frankfurt; es ist die letzte Saison Uwe Seelers.

27. September 71: In Köln werden westdeutschen Verbrauchern erstmals Mangos und Kiwis vorgestellt.

4. Oktober 71: Rainer Barzel wird CDU-Vorsitzender, sein Stellvertreter: Helmut Kohl.

10. November 71: Mehr Mitbestimmung durch Betriebsverfassungsgesetz in BRD.

10./17. November 71: In der EM-Qualifikation gewinnt Deutsch­land in Warschau gegen Polen 3:1 – und spielt in Hamburg 0:0.

4. Dezember 71: In Westberlin wird der Student Georg von Rauch von der Polizei erschossen. Wenige Tage später wird das Bethanien in Kreuzberg besetzt. Der „Rauchhaus-Song“ von „Ton Steine Scherben“ hält das fest.

10. Dezember 71: Friedensnobelpreis für Willy Brandt.

17. Dezember 71: Transitabkommen zwischen BRD und DDR erleichtert Reisen.

23. Januar 72: Die „Sendung mit der Maus“ läuft erstmals.

3. Februar 72: Olympische Winterspiele werden in Sapporo eröffnet. Erstmals treten BRD und DDR mit je eigener Flagge und Hymne an.

18. Februar 72: Bundesregierung beschließt den Radikalenerlass: Berufsverbot für DKPler im öffentlichen Dienst.

15. April 72: Arminia Bielefeld wird im Gefolge des Bundes­ligaskandals zum Saisonende in die Regionalliga versetzt.

27. April 72: Misstrauens­votum gegen Brandt im Bundestag scheitert. Bundesweit Demonstrationen gegen den „Putschversuch“ von Rainer Barzel.

29. April 72: Qualifikation zur Fußball-EM. In London besiegt die DFB-Elf England 3:1.

8. Mai 72: US-Präsident Richard Nixon kündigt die Verminung nordvietnamesischer Häfen an.

11. Mai 72: Ein Toter bei Bombenanschlag der RAF in Frankfurt am Main.

13. Mai 72: EM-Quali: Im Rückspiel trennen sich ­Deutschland und England in Berlin 0:0.

22. Mai 72: „Am Tag, als Conny Kramer starb“ von Juliane Werding wird Nummer eins der Charts.

26. Mai 72: Zur Eröffnung des Münchner Olympiastadions spielt Deutschland gegen die Sowjetunion 4:1.

1. Juni 72: Die RAF-Mitglieder Andreas Baader, Holger Meins und Jan Carl Raspe werden verhaftet.

3. Juni 72: Beim 6:3 von Bayern München über Eintracht Frankfurt erzielt Gerd Müller drei Tore, das dritte ist sein 40. Treffer der Saison.

7. Juni 72: Gudrun Ensslin wird festgenommen.

14. Juni 72: Fußball-EM-Halbfinale: Deutschland schlägt in Antwerpen Belgien 2:1.

15. Juni 72: Festnahme von Ulrike Meinhof.

17. Juni 72: Einbruch ins Washingtoner Quartier der Demokratischen Partei, der Watergate-Skandal.

18. Juni 72: Mit einem 3:0-Sieg über die Sowjetunion wird die deutsche Mannschaft in Brüssel Europameister.

28. Juni 72: Bayern München wird im neuen Olympiastadion mit einem 5:1 über Schalke Fußballmeister. Absteiger: BVB und Bielefeld.

1. Juli 72: Schalke 04 gewinnt mit 5:0 das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern in Hannover.

21. August 72: Das Schlagerduo Mouth & MacNeal erreicht mit „Hello-a“ Nummer eins der westdeutschen Charts.

26. August 72: In München werden die Olympischen Sommerspiele eröffnet.

5. September 72: Das palästinensische Kommando „Schwarzer September“ überfällt israelische Olympiateilnehmer. Elf Sportler, fünf Terroristen und ein Polizist werden getötet. (mak)

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