19. Bundesliga-Spieltag: Hartnäckige Wiederkehrer

Dortmunds schafft gegen Stuttgart nur ein Unentschieden. Doch Mainz und Hannover patzen ebenfalls. Jetzt pirschen sich die Bayern wieder näher an die Spitze heran, dank Robben und Gomez.

Machten die Sache für ihr Team klar: Arjen Robben (l.) und Mario Gomez. Bild: dpa

BERLIN/KÖLN dpa | Borussia Dortmund ist auf dem Weg zur siebten deutschen Meisterschaft vom VfB Stuttgart gebremst worden. Der BVB kam am Samstag gegen die abstiegsbedrohten Schwaben nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, bleibt aber mit 47 Punkten souveräner Tabellenführer der Fußball-Bundesliga.

Die Verfolger Hannover 96 (34 Punkte) und FSV Mainz 05 (33) patzten vor eigenem Publikum und konnten den Ausrutscher der Dortmunder nicht nutzen, um den Rückstand zu verkürzen. Hannover kassierte gegen den FC Schalke 04 eine 0:1- Niederlage, Mainz verlor gegen den VfL Wolfsburg ebenfalls 0:1 (0:0).

Titelverteidiger Bayern München (33) setzte sich gegen den 1. FC Kaiserslautern dank des ersten Saisontors von Arjen Robben und eines Dreierpacks von Nationalspieler Mario Gomez mit 5:1 (1:0) durch und bleibt weiter aussichtsreich im Kampf um den zweiten Tabellenplatz. Mit einem Sieg in Mönchengladbach an diesem Sonntag könnte Bayer Leverkusen (33) allerdings das Trio überflügeln und Rang zwei holen.Der SC Freiburg und der 1. FC Nürnberg trennten sich 1:1 (1:0).

19. SPIELTAG

Hamburger SV - Frankfurt 1:0

Mainz - Wolfsburg 0:1

Hannover - Schalke 0:1

Dortmund - Stuttgart 1:1

Bayern - Kaiserslautern 5:1

Freiburg - Nürnberg 1:1

Köln - Bremen 3:0

Gladbach - Leverkusen

Hoffenheim - St. Pauli

DIE TABELLE

Borussia Dortmund 19 +31 47

Hannover 96 19 0 34

Bayern München 19 +15 33

FSV Mainz 05 19 +9 33

Bayer Leverkusen 18 +8 33

Hamburger SV 19 +1 30

SC Freiburg 19 0 30

Eintracht Frankfurt 19 -1 26

1899 Hoffenheim 18 +9 25

FC Schalke 04 19 +1 25

VfL Wolfsburg 19 0 23

1. FC Nürnberg 19 -7 23

1. FC Kaiserslautern 19 -4 22

Werder Bremen 19 -14 22

1. FC Köln 19 -12 19

FC St. Pauli 18 -14 18

VfB Stuttgart 19 -2 16

Mönchengladbach 18 -20 13

20. SPIELTTAG

Fr.: Leverkusen - Hannover

Sa.: Schalke - Hoffenheim, Wolfsburg - Borussia Dortmund, Nürnberg - Hamburger SV, Werder Bremen - Bayern München, St. Pauli - Köln, Kaiserslautern - FSV Mainz 04

So.: Stuttgart - Freiburg, Frankfurt - Mönchengladbach

TOREERZIELER

15 TORE: Mario Gomez (Bayern), Papiss Demba Cissé (Freiburg)

14 TORE: Theofanis Gekas (Frankfurt)

11 TORE: Srdjan Lakic (Kaiserslautern)

VERBALIE DES SPIELTAGS

"Er ist die Ikone - und ich kann dieser Ikone nicht widersprechen" (Bayern-Trainer Louis van Gaal über seinen strengsten Kritiker und Präsidenten Uli Hoeneß)

Im Abendspiel schöpfte der 1. FC Köln mit einem 3:0 (2:0) gegen Werder Bremen neuen Mut im Abstiegskampf und schoss die Hanseaten tiefer in die Krise. Vor 45 100 Zuschauern erzielten der überragende Nationalstürmer Lukas Podolski (7. und 84. Minute) und Adam Matuschyk (33.) die Treffer. Für die Kölner war es in den vergangenen 13 Jahren erst der zweite Sieg gegen Bremen. Die streckenweise desolaten Hanseaten konnten nur eine der letzten zehn Auswärtspartien gewinnen und sind seit 465 Minuten auf fremdem Platz ohne Treffer.

Bei seiner Auswechslung zwei Minuten vor Schluss wurde Podolski von den Kölner Fans lautstark mit Sprechchören gefeiert. "Er ist genau das, was wir im Moment brauchen - ein Führungsspieler", lobte FC-Trainer Frank Schaefer den Matchwinner. Dagegen waren die Werder- Verantwortlichen mächtig sauer. "Das war überhaupt nichts", schimpfte Manager Klaus Allofs. "Wir spielen im Moment ganz schlechten Fußball, einige sind weit von ihrer Form entfernt."

Die vom Abstieg bedrohten Gastgeber legten sich von Beginn an ins Zeug und hatten durch den Treffer von Podolski einen Auftakt nach Maß. Der Kapitän und unermüdliche Antreiber seiner Mannschaft schoss nach einem Rückpass von Fabrice Ehret flach ins linke Eck an Werder- Torwart Tim Wiese vorbei zum 1:0 ein. Wenige Sekunden später hatte Neuzugang Andrezinho unbedrängt die Chance zum 1:0, doch sein Schuss aus 18 Metern ging weit über das Tor.

Zuvor, am Samstagnachmittag, hatte sich in der ersten halben Stunde nach Anpfiff an den Bundesliga-Schauplätzen wenig bis nichts geran. Erst in der 32. Minute fiel in Freiburg das erste Tor. Noch vor der Pause schlugen dann die Superstars Arjen Robben für Bayern und Raúl für Schalke zu. In München gab nach dem Ausfall des Franzosen Franck Ribéry der so lange schmerzlich vermisste Robben nach langwieriger Muskelverletzung sein Startelf-Debüt in dieser Saison. Und was für eins: In der ersten Minute der Nachspielzeit umkurvte der Flügelflitzer nach feinem Pass von Nationalspieler Thomas Müller Gäste-Torwart Tobias Sippel und schob zum 1:0 ein (45.+1). Nach der Pause vollendete Mario Gomez eine schöne Stafette über Robben und Bastian Schweinsteiger (46.). Drei Tage nach dem Pokal-Erfolg in Koblenz gelang Lautern noch das Anschlusstor durch Jan Moravek (62.). Doch Gomez erhöhte in der 80. und 84. Minute auf 4:1, ehe Müller den Schlusspunkt setzte (90.+1).

Youngster Mario Götze sah lange Zeit wie der Dortmunder Matchwinner aus. Der 18 Jahre alte Götze schloss eine Traum-Kombination über Mats Hummels, Nuri Sahin und Kevin Großkreutz nervenstark ab (43.). Pawel Pogrebnjak (84.) riss den BVB aus den Sieg-Träumen und sicherte dem VfB einen wichtigen Punkt.

Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club FC Schalke 04 musste Hannover-Trainer Mirko Slomka eine Heimniederlage hinnehmen. Mit seinem zehnten Treffer in dieser Spielzeit sorgte der spanische Angreifer Raúl per Direktabnahme (33.) für den Erfolg des Felix-Magath-Teams. In Mainz war Simon Kjær (82.) der umjubelte Wolfsburger Torschütze. Remis trennten sich Freiburg und Nürnberg. Johannes Flum hatte die Breisgauer in Führung gebracht (32.), Julian Schieber glich aus (56.). An diesem Sonntag treffen zum Abschluss des 19. Spieltages Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen sowie 1899 Hoffenheim und der FC St. Pauli aufeinander.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.