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■ 1. Mai im AuslandDemos weltweit

Gegen Arbeitslosigkeit und den Abbau von Sozialleistungen sind gestern in aller Welt Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. In vielen Ländern nutzten die Demonstranten die Kundgebungen, um ihrem Unmut über innenpolitische Probleme oder den außenpolitischen Kurs ihrer Regierungen Luft zu machen.

In Moskau demonstrierten Tausende Anhänger der Kommunisten gegen die Wirtschaftsreformen und die Nato-Osterweiterung. Die unabhängigen Gewerkschaften Rußlands, die entgegen der Tradition erstmals den 1. Mai von den Kommunisten getrennt feierten, kritisierten mangelnde Fortschritte bei der Zahlung der ausstehenden Löhne. Präsident Boris Jelzin räumte in einer Radioansprache ein, daß es „viele schwere Probleme“ gebe.

In der Ukraine protestierten Anhänger linker Parteien gegen die Reformpolitik von Präsident Leonid Kutschma. „Weg mit dem Kapitalismus“, verlangten 5.000 Demonstranten in Kiew. In Bulgarien demonstrierten die oppositionellen Sozialisten unter dem Motto „Brot, Arbeit und Demokratie für alle“.

In mehreren Städten Polens kam es am Rande der Kundgebungen zu Zusammenstößen zwischen Polizei und rechten Jugendlichen. In Warschau wurden 37 Personen festgenommen. In Zürich gab es nach der Mai- Kundgebung Konfrontationen zwischen „Autonomen“ und der Polizei. 50 Personen wurden festgenommen. Bereits am Vortag wurden in Istanbul rund 100 Personen festgenommen. Angeblich wurden sie verdächtigt, Anschläge vorzubereiten.

Die französischen Gewerkschaften protestierten gegen Arbeitslosigkeit und Rassismus. Aber auch der Chef der Front National, Jean-Marie Le Pen, versammelte Tausende Anhänger in Paris. dpa

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