: … duckt sich die Sonne
Nein, wir wissen nicht, ob unsere Vorfahren – die Germanen des Nordens – schon am 21. Dezember das Julfest feierten, das auf Skandinavisch ja „Weihnachten“ heißt. Möglich wäre es aber, war die Wintersonnenwende – der Tag, an dem die Sonne am niedrigsten steht – doch ein wichtiges Fest für die Völker der Antike und des frühen Mittelalters. Sogar die Erbauer des legendären Stonehenge-Steinkreises wussten um die Brisanz dieses Datums und konnten es anhand der Auf- und Untergangspunkte der Sonne genau orten. In einzelnen nordischen Gegenden – etwa auf der dänischen Insel Rømø – werden Touristen noch heute zu heimeligen Wintersonnenwende-Märkten geladen. Ob heute auch in Haithabu ein paar sentimentale Wikingerseelen herumgeistern, ist nicht überliefert. Tatsache aber ist: Heute beginnt für Nordnorwegen die monatelange, stockdunkle Polarnacht. Und für die gesamte Nordhalbkugel der astronomische Winter. Mit bald wieder längeren Tagen.