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Vier Berliner Fußballfans sind für das Grölen eines judenfeindlichen Liedes während einer Zugfahrt zu zwei Tagen Arrest verurteilt worden. Außerdem müssen die Männer im Alter von 18 und 19 Jahren jeweils 150 Mark Geldbuße an den Jüdischen Nationalfonds zahlen. Ein Berliner Amtsgericht sprach die Schüler und Auszubildenden gestern der Volksverhetzung schuldig. Die geständigen Hertha-Fans aus guten Elternhäusern sollten ein Wochenende in Arrest verbringen, um zu spüren, was für einen „gewaltigen Mist“ sie sich geleistet haben, sagte der Jugendrichter. Zweimal hatten die vier jungen Männer das makabre Lied im vergangenen April in einem Großraumabteil auf der Zugfahrt zu einem Auswärtsspiel von Hertha BSC in Nürnberg gesungen. Später beriefen sie sich auf Alkoholeinfluss und Gedankenlosigkeit. Sie hätten das antisemitische Lied bei anderen Sportveranstaltungen aufgeschnappt und etwas wiedergegeben, was sie gar nicht so meinten. Der Richter zweifelte die Verharmlosungen an, zumal alle vier über den Holocaust im Dritten Reich Bescheid gewusst hätten. dpa

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