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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Ukraine meldet neue russische Angriffe

Trotz der Vereinbarungen über den Verzicht auf Angriffe im Schwarzen Meer und auf Energieanlagen: Der russische Drohnen-Beschuss geht weiter.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Premierminister Jonas Gahr Støre Foto: Ole Berg-Rusten/dpa

Russland: Putins Befehl für Moratorium bei Energieanlagen wird umgesetzt

Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordnete Aussetzung der Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur wird Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow zufolge umgesetzt. Der Befehl sei weiterhin in Kraft und werde von den russischen Streitkräften befolgt, sagt Peskow. Am Dienstag hat das Präsidialamt in Moskau erklärt, dass Ölraffinerien, Öl- und Gaspipelines sowie Atomkraftwerke zu den Zielen gehören, für die Russland und die Ukraine eine Aussetzung ihrer Angriffe vereinbart haben. Peskow zufolge gilt dies für 30 Tage und rückwirkend seit dem 18. März, als Putin sich in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump darauf geeinigt hatte. (rtr)

Selenskyj: Russland will keinen echten Frieden

Die russischen Drohnenangriffe auf die Infrastruktur in der Stadt Krywyj Rih und in der Region Sumy belegen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge, dass Russland nicht an einem Frieden interessiert ist. „Derartige Großangriffe nach Verhandlungen über eine Waffenruhe sind ein klares Signal an die ganze Welt, dass Moskau keinen echten Frieden anstreben wird“, schreibt Selenskyj auf der Plattform X. (rtr)

23 Ukrainer in Russland wegen Terrorvorwürfen verurteilt

23 Ukrainer sind in Russland wegen Terrorvorwürfen im Zusammenhang mit Kämpfen in der Ukraine zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die Gefängnisstrafen für die 14 aktuellen und ehemaligen Kämpfer der umstrittenen Asow-Brigade sowie neun weitere Angeklagte reichten von 13 bis 23 Jahren, berichteten russische Medien am Mittwoch. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez hatte zum Auftakt des Verfahrens im Juni 2023 von einem „Scheinprozess“ gesprochen, den Russland nur zur eigenen Unterhaltung führe.

Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial stufte alle Angeklagten als politische Gefangene ein. Sie wurden zum Teil bei der russischen Eroberung der Stadt Mariupol gefangen genommen oder danach gefasst, als sie aus der Stadt fliehen wollten. Es sind allerdings nicht mehr alle in russischer Haft. Elf wurden in Abwesenheit verurteilt, weil sie im Rahmen zweier Gefangenenaustausche an die Ukraine übergeben wurden. Einer starb in Gefangenschaft. Neben den Kämpfern der Asow-Brigade, die 2022 das Stahlwerk von Mariupol erbittert verteidigt hatte und von Russland als terroristische Vereinigung eingestuft wird, gehörten zu den Verurteilten auch neun Frauen und ein Mann, die als Köche oder Hilfskräfte arbeiteten, wie russische Medien berichteten. (ap)

Ukraine: Haben 56 von 117 russischen Drohnen abgeschossen

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der Luftwaffe 56 von insgesamt 117 russischen Drohnen in der Nacht abgeschossen. 48 Drohnen seien durch elektronische Kriegsführung abgefangen worden. Das ukrainische Militär setzt Störsender ein, um die russischen Drohnen umzuleiten. (rtr)

Ukraine: Russland greift Hafenstadt Mykolajiw an

Russland hat in der Nacht nach Angaben der Ukraine die Hafenstadt Mykolajiw am Schwarzen Meer mit Drohnen angegriffen. Der Bürgermeister teilt mit, am frühen Mittwoch sei es in der Stadt zu Notausfällen bei der Stromversorgung gekommen. Es ist nicht sofort klar, ob es sich bei den Stromausfällen um eine Vorsichtsmaßnahme oder um eine Folge des nächtlichen Angriffs auf Mykolajiw handelt. Dem Gouverneur der gleichnamigen Region zufolge wurden sieben russische Drohnen zerstört. Die russischen Truppen haben auch die zentralukrainische Stadt Krywyj Rih angegriffen. Es gebe Brände und Gebäudeschäden, teilt der Leiter der Militärverwaltung der Stadt mit. Tote oder Verletzte gebe es nicht. (rtr)

Gouverneur: Ein Verletzter bei ukrainischem Angriff auf Belgorod

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Oblast Belgorod ist dem dortigen Gouverneur zufolge ein Zivilist verletzt worden. An einem Wohnhaus sei leichter Schaden entstanden, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Die Person sei mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Fünf Drohnen seien über Belgorod zerstört worden, teilt zudem das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. (rtr)

Russland: Zwei ukrainische Drohnen über Schwarzem Meer abgeschossen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zu Mittwoch neun ukrainische Drohnen zerstört. Davon seien zwei über dem Schwarzen Meer abgefangen worden. Die USA haben am Dienstag mit der Ukraine und Russland separate Vereinbarungen getroffen, um ihre Angriffe im Schwarzen Meer und auf Energieanlagen auszusetzen. Unklar ist, wann dies in Kraft tritt. Offen ist auch, ob die ukrainischen Drohnen auf Ziele im Schwarzen Meer gerichtet waren oder nur über das Wasser flogen. Das russische Verteidigungsministerium teilt lediglich mit, wie viele Drohnen zerstört wurden, nicht jedoch, wie viele die Ukraine gestartet hat. Es macht keine Angaben über mögliche Schäden, es gibt auch keine Berichte über Treffer im Schwarzen Meer oder im Energiebereich. (rtr)

Tass: Neuer russischer Botschafter ab Mittwoch in Washington

Der neue russische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Alexander Darchiew, reist am Mittwoch nach Washington. Dies berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf ungenannte diplomatische Quellen. Der russische Präsident Wladimir Putin ernannte Darchiew, einen altgedienten Diplomaten, der in der Vergangenheit für öffentliche Anprangerungen des Westens bekannt war, am 6. März zum Botschafter in den USA. (rtr)

Macron bereitet mit Selenskyj Treffen der „Koalition der Willigen“ vor

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch das geplante Treffen der „Koalition der Willigen“ zur Unterstützung der Ukraine am Tag darauf vorbereiten. Die beiden Präsidenten wollen vor einem Arbeitsessen gemeinsam eine Erklärung vor Journalisten abgeben. Die sogenannte Koalition der Willigen umfasst Staaten der EU und der Nato, die sich für die Unterstützung der Ukraine engagieren. Das Treffen findet vor dem Hintergrund der Verhandlungen in Saudi-Arabien über eine mögliche Waffenruhe unter Ägide der USA statt, an der die europäischen Staaten nicht beteiligt sind. Macron und der britische Premierminister Keir Starmer bemühen sich seit Wochen um eine Abstimmung der europäischen Verbündeten mit Blick auf die Ukraine. (afp)

Trump: Russen zögern Verhandlungen vielleicht heraus

US-Präsident Donald Trump schließt nicht aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Gespräche über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gezielt herauszögert. Noch wisse er es zwar nicht genau, sagte Trump im Fernsehsender Newsmax. Er selbst habe das aber auch manchmal gemacht, wenn er sich bei einem Vertrag unsicher war – um nicht gleich unterschreiben zu müssen und „sozusagen im Spiel zu bleiben“. Zugleich betonte Trump, er sei sich sicher, dass sowohl die russische als auch die ukrainische Führung den Krieg beenden wollten. (dpa)

Lawrow: Schwarzmeerabkommen soll Profite für Moskau ermöglichen

Nach den Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow soll das Schwarzmeerabkommen Moskau die Profite aus Getreide- und Düngemittelmärkten zurückbringen und für die weltweite Lebensmittelsicherheit sorgen. „Wir wollen, dass der Getreide- und Düngemittelmarkt vorhersehbar ist und niemand versucht, uns von diesen Märkten ‚fernzuhalten‘“, sagte Lawrow dem russischen Staatsfernsehen Channel One. Russland wolle einen fairen Wettbewerb und legitime Gewinne erzielen. Zudem sei Moskau um die Ernährungssicherheit in Afrika und anderen Ländern des Globalen Südens besorgt, so Lawrow. (rtr)

Russische Drohnenangriffe auf Krywyj Rih

Ein Massenangriff russischer Drohnen hat in der zentralukrainischen Stadt Krywyj Rih „große Zerstörung“ angerichtet, wie der Leiter der Militärverwaltung der Stadt sagt. „Alle sind am Leben, Gott sei Dank. Ein wahres Wunder. Große Zerstörung“, schreibt Oleksandr Vilkul auf Telegram. Vilkul hatte zuvor von mindestens 15 Explosionen in der Stadt berichtet. Krywyj Rih ist die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und wurde in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg gegen Russland wiederholt Ziel von Angriffen. (rtr)

Lawrow: Reden mit USA auch über andere Dinge als den Krieg

Bei den Gesprächen zwischen den USA und Russland geht es dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge auch um andere Dinge als den Ukraine-Krieg. Diskutiert werde, wie Hindernisse für andere gemeinsame Projekte aus dem Weg geräumt werden könnten, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass ihn. Dazu gehörten die Bereiche Energie, Weltraum und die Arktis. Seine Regierung gehe nach dem Prinzip „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ vor, sagt Lawrow der Agentur. Eine Stellungnahme der USA liegt zunächst nicht vor. (rtr)

Moskau: Atomkraftwerk Saporischschja bleibt unter russischer Kontrolle

Das Atomkraftwerk Saporischschja soll dem russischen Außenministerium zufolge unter russischer Kontrolle bleiben. Es sei eine russische Einrichtung und es sei unmöglich, die Kontrolle darüber an die Ukraine oder ein anderes Land zu übertragen, teilt die Behörde mit. Auch sei ein gemeinsamer Betrieb der Anlage nicht zulässig, da es unmöglich sei, die physische und nukleare Sicherheit der Anlage zu gewährleisten. Russische Streitkräfte nahmen das Kraftwerk zu Beginn der Invasion in der Ukraine in Besitz. Beide Seiten beschuldigen sich seitdem regelmäßig gegenseitig, Angriffe zu inszenieren, die die Sicherheit des mit sechs Reaktoren größten europäischen Kraftwerks gefährden. Die Ukraine fordert die Rückgabe des Kraftwerks an ihre Gerichtsbarkeit und lehnt die Annexion ihres Territoriums im Jahr 2022 als illegal ab. (rtr)

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