piwik no script img

+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Offensive nach Belgorod wächst wohl

Laut Berichten auf russischen Telegram-Kanälen versuchen ukrainische Truppen die Grenze zu der russischen Region Belgorod zu durchbrechen.

Ein Bombshelter in der russischen Grenzregion Belgorod Foto: xinhua/imago

Wohl doch keine Truppenbewegungen in Belarus

Der ukrainische Grenzschutz beobachtet nach eigenen Angaben keine konkreten Truppenbewegungen in Belarus. In der Nähe zur Grenze sei keine Bewegung von Soldaten oder Ausrüstung festzustellen, sagt Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko im ukrainischen Fernsehen. Von der Grenze zu Belarus gehe aber weiterhin allgemein eine Bedrohung für die Ukraine aus. Das ukrainische Außenministerium hatte kürzlich erklärt, Belarus habe an der Grenze im großen Stil Truppen und Ausrüstung zusammengezogen. Belarus ist enger Verbündeter Russlands. (rtr)

Offensive nach Belgorod wächst

Ukrainische Truppen versuchen Berichten auf russischen Telegram-Kanälen zufolge, die Grenze zur Region Belgorod zu durchbrechen. Rund 500 ukrainische Soldaten griffen Kontrollpunkte in Nechotejewka und Schebekino an, heißt es auf dem Kanal Mesch. In beiden Gebieten werde gekämpft. Belgorod grenzt an die Ukraine und an die russische Region Kursk, in die ukrainische Truppen am 6. August überraschend vorgedrungen waren. (rtr)

🐾 Die Wahrheit: Medwedew als Zar und Narr

Neulich hat Dimitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, wieder einen seiner größenwahnsinnigen Wichtelbeiträge zum Kriegsgeschehen abgesetzt – zur Freude der German-Angsthasen, schreibt taz-Satiriker Michael Ringel.

Modi telefoniert nach Ukraine-Reise mit US-Präsident

Indiens Premierminister Narendra Modi hat nach seinem Besuch in der Ukraine mit US-Präsident Joe Biden gesprochen. Modi habe in dem Telefonat Indiens „konsequente Haltung“ für den Dialog und die Diplomatie bekräftigt und seine „volle Unterstützung“ für eine baldige Rückkehr zum Frieden und zur Stabilität zum Ausdruck gebracht, erklärte das indische Außenministerium am Montag.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, die Vereinigten Staaten würden alle Länder unterstützen, die sich die Perspektiven des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Beendigung des Krieges anhören würden. Das Weiße Haus veröffentlichte später eine Erklärung zu dem Telefonat, in dem Biden Modi für seine „Friedensbotschaft“ und die „anhaltende humanitäre Unterstützung für die Ukraine“ gelobt habe.

Modi war in der vergangenen Woche erstmals seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in die Ukraine gereist. Indien hat es bislang vermieden, den russischen Angriff auf die Ukraine ausdrücklich zu verurteilen. Das Land unterhält seit dem Kalten Krieg enge Beziehungen zum Kreml. Noch immer ist Russland einer der wichtigsten Waffenlieferanten Indiens. (afp)

IAEA-Chef auf Visite in Kursk

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, ist einem Bericht der russischen Staatsagentur Tass zufolge zu seiner Visite des Atomkraftwerks Kursk in der gleichnamigen russischen Grenzregion eingetroffen. Grossi hatte am Vortag angekündigt, die Inspektion der Anlage nahe der Stadt Kurtschatow wegen der ernsten Lage persönlich leiten zu wollen. Tausende ukrainische Soldaten waren in einem Überraschungsangriff am 6. August in der Region Kursk eingerückt. Russland wirft der Ukraine vor, die Anlage wiederholt angegriffen zu haben. Die Regierung in Kyjiw hat sich dazu bisher nicht offiziell geäußert. (rtr)

Weitere Luftangriffe auf Ukraine

Russland setzte seine Welle von Luftangriffen gegen die Ukraine in der Nacht unvermindert fort. Moskau habe mehrere Wellen von Raketen- und Drohnenangriffen auf Kyjiw und andere Landesteile gestartet, teilte das ukrainische Militär mit. Die Luftverteidigungssysteme in der Region Kyjiw seien die ganze Nacht im Einsatz, um die auf die Hauptstadt gerichteten Raketen und Drohnen abzuwehren, so die regionale Militärverwaltung über den Kurznachrichtendienst Telegram.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden fünf von Russland abgeschossene Raketen und 60 Drohnen zerstört. Insgesamt habe demnach Russland mit zehn Raketen und 81 Drohnen auf das Land gezielt. Etwa 15 Drohnen und mehrere Raketen seien rund um Kyjiw abgefangen worden, teilt der Chef der dortigen Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mit. „Alles, was in Richtung Hauptstadt Kyjiw geflogen ist, wurde zerstört.“ (rtr)

Selenskyj droht mit Vergeltung für Luftangriffe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Vergeltung für die großangelegten russischen Luftangriffe auf sein Land angekündigt. An der militärischen Antwort würden auch vom Westen gelieferte F-16-Kampfjets beteiligt sein, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Russland hatte das Nachbarland nach Angaben aus Kyjiw binnen kurzer Zeit mit 236 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen attackiert. Die Angriffe galten vor allem der Energieinfrastruktur des Landes.

Details zur angekündigten Vergeltung für die Luftangriffe vom Montag nannte Selenskyj nicht. Allerdings verwies er auch auf die seit drei Wochen laufende ukrainische Offensive im russischen Gebiet Kursk. Die ukrainischen Truppen hätten dort ihre Kontrolle ausgeweitet und erneut russische Kriegsgefangene genommen, was die Möglichkeiten für den Austausch von Gefangenen verbessere.(dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Was der Waffenknecht Wladimir meiner Meinung nach völlig unterschätzt, sind die industriellen Fähigkeiten der Ukrainer im militärischen Bereich. Mit den europäischen und amerikanischen Möglichkeiten im Rücken steht mit der sanktionierten und ineffizienten russischen Industrie zunehmend agilere ukrainische Kompetenz gegenüber. Diesmal haben die Russen keinen immer schwächer, sondern einen immer besser werdenden Gegner. Das sind die Moskauer Militärs nicht gewohnt.

  • Ob Putins Volk auch für den Krieg gegen die "Nazis" in der Ukraine gewesen wäre, wenn Sie vorher gewusst hätten, dass der Krieg auch zu Ihnen nach Hause kommt?

    Die naiven und völlig von Propaganda verblödeten Russen werden das aber wahrscheinlich zum Anlass nehmen und noch mehr hinter ihrem großen Führer stehen und die Gegenangriffe der Ukrainer als Indiz dafür sehen, dass die böse vom Westen gelenkte Ukraine der Aggressor ist und der Plan dahinter ist, dass Mütterchen Russland zerstört werden soll.

    • @DocSnyder:

      Wobei eine Zerschlagung Terrorruzzlands die Welt erheblich friedlicher machen würde.

      ...und es ist mir egal, ob ich für diese Anmerkung wieder als Bellizist beschimpft werde. Damit kann ich besser leben als mit der Verharmlosung und Relativierung von Kriegsverbrechen.