: … Männlichkeit
Die Vorlage für „Brokeback Mountain“ hat die US-Autorin Annie Proulx verfasst, nachdem sie bei Recherchen in anderer Sache in einer Kneipe irgendwo in den Weiten der USA Cowboys zusah – und einen Mann beobachtete, der nicht die weiblichen Bedienungen näher beguckte, sondern sehnsüchtig die Jungs. Aus dieser Initiation entstand die preisgekrönte, 1997 unter dem Filmtitel im New Yorker veröffentlichte Geschichte.
Im Englischen kaum 40 Buchseiten lang, ist sie nun, rechtzeitig zum Filmstart, ins Deutsche übersetzt worden – zusammen mit anderen (schroffen wie bizarren, kruden wie schockierenden) Short Stories aus den Weiten der amerikanischen Provinz: „Brokeback Mountain“, Diana-Verlag, München 2006, 370 Seiten, 7,95 Euro. Enthalten ist auch ein Essay der Autorin zu Ang Lees Adaption.
„Brokeback Mountain“ ist kein Film, der vor spritzigen Dialogen nur so sprüht: Es empfiehlt sich eine Vorstellung in der Originalfassung – mit deutschen Untertiteln. Beide Hauptdarsteller, Ledger wie Gyllenhaal, haben für ihre Rollen ein Idiom geübt, wie es in Wyoming gesprochen wird und das für Nichtamerikaner kaum verständlich ist. Heath Ledger klingt in seiner Wortkargheit original am überzeugendsten. Der Soundtrack zum Cowboyfilm übrigens stammt von Willie Nelson, Emmylou Harris, Rufus Wainwright, Linda Ronstadt und anderen. JAF