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Archiv-Artikel

… KAISER WILHELM ZWO? Im Sexsumpf versinken

Von API

Die Vorliebe von Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen für Militäruniformen muss möglicherweise in einem neuen Licht gesehen werden. War „Wilhelm Zwo“, Kaiser von Deutschland und König von Preußen, ein Uniformfetischist? Solche Spekulationen nährt der Historiker Wolfgang Wippermann in seinem neuen Buch „Skandal im Jagdschloss Grunewald“. Wippermann enthüllt darin, welche Szenen sich im sogenannten Jagdschloss des Kaisers tatsächlich abgespielt haben.

Nach den Recherchen des Historikers mündete eine Schlittenfahrt der königlichen Hofgesellschaft im Januar 1891 in eine wilde Sexparty. 15 Männer und Frauen, darunter die Schwester und der als „Herzog-Rammler“ bekannte Schwager des Kaisers, ergingen sich in sexuellen Handlungen, „welche von Frauen ausgingen und von Männern untereinander ausgeübt wurden“. Dass noch die Nachwelt sich am schamlosen Treiben der Hofschranzen ergötzen kann, liegt an anonymen Briefen, die Wippermann aufgestöbert hat. Im wilhelminischen Preußen sorgten sie für einen politischen Eklat. Der Kaiser verdächtigte seinen Zeremonienmeister Leberecht von Kotze der Urheberschaft und warf ihn ins Gefängnis. Trotzdem wurden weitere anonyme Briefe verschickt, von Kotze kam wieder frei. Welches Klatschmaul die Sexpraktiken der feinen Gesellschaft ausplauderte und inwieweit seine Majestät höchstselbst zu partizipieren beliebten, ist nicht überliefert. Über Wilhelms Uniformliebe aber machte sich die Presse schon damals lustig: „Serenissimus, im Badezimmer ist ein Rohr geplatzt. – Bringen Sie die Admiralsuniform“, scherzte der Simplicissimus. API Foto: ap