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Sonderseiten in der taz Unabhängig im Krieg berichten

Die taz Panter Stiftung unterstützt bedrohte Journalist:innen. Nun blicken wir nach Gaza. Auch Ihre Unterstützung ist gefragt.

19.12.2023: Leichnam eines Journalisten in Rafah, Gaza Abed Rahim Khatib / dpa

taz Panter Stiftung | Wie ein Horrorfilm werden die Nachrichten über den Alltag der Menschen im Gazastreifen, über den Verlauf der militärischen Kampfhandlungen und die humanitäre Katastrophe präsentiert.

Diese News werden oft in der Ferne produziert, in Tel Aviv oder in Kairo, oder von „eingebetteten“ Jour­na­lis­t:in­nen, die die Armee oder medizinische Hilfsdienste begleiten und die einen nur eingeschränkten, zum Teil propagandistischen ­Einblick in das Geschehen erhalten. Neben diesen Berichten bekommt die Welt aus Gaza zum Glück noch Informationen von humanitären Organisationen, die vor Ort tätig sind und eine Realität widerspiegeln, die den offiziellen Kommuniqués oft widerspricht.

Journalist:innen aus Gaza

Auf einer Doppelseite in der taz hat die taz Panter Stiftung gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen vier Journalist:innen aus dem Gazastreifen über ihren schwierigen Alltag berichten lassen. Hier können Sie die Texte als "Longread" online lesen.

Der Krieg, der seit dem 7. Oktober im Gazastreifen tobt, ist einer, der bis jetzt tödlichsten für Jour­na­lis­t:in­nen. Zum Teil werden sie gezielt getötet, während sie aus Gaza, dem Libanon und Israel berichten. Doch ohne diese Stimmen können die Gräueltaten der Kriegsparteien und die Menschenrechtsverstöße gegen Zi­vi­lis­t:in­nen nicht unabhängig dokumentiert werden.

Gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières, RSF) hat die taz Panter Stiftung nach Stimmen von Jour­na­lis­t:in­nen aus der Region gesucht, die ihren Alltag beschreiben. Einige sind im Gazastreifen geblieben, andere sind geflohen.

Informationsfreiheit ist ein hohes Gut Illustration: Yorgos Konstantinou

Eins der Protokolle erzählt die Geschichte einer Journalistin, die bereits in der Vergangenheit wegen ihrer Arbeit bedroht war und die mit dem Stipendium „Refugium“ der taz Panter Stiftung und RSF eine Auszeit genommen hatte.

Auch im Krieg müssen kritischer Journalismus und freie Bericht­erstattung gewährleistet sein. Denn sich zu unabhängig informieren, ist ein Menschenrecht, das nicht dem Narrativ der Konfliktparteien überlassen werden darf.

Auszeit für bedrohte Journalist:innen

Sie können dem "Refugium"-Programm der Panter Stiftung:

• Hier direkt online spenden.

• oder über die Kontoverbindung der Stiftung:

GLS-Bank Bochum

BIC: GENODEM1GLS

IBAN: DE 9743 0609 6711 0371 5900

Der Gazastreifen wird von Israel und Ägypten überwacht, um die Kontrolle über das Narrativ zu behalten – kein Bild, keine Nachricht, kein Interview darf unpassend sein. Täglich wird die Welt mit Verlautbarungen von militärischen und politischen Sprechern bombardiert; oder mit Videos der Hamas, die der psychologischen Kriegsführung dienen.

Im Gazastreifen wird die Zahl der Todesopfer etwa vom Gesundheitsministerium mitgeteilt, einer Behörde der von der Hamas kontrollierten Regierung.

Ob diese Zahlen mit der Realität übereinstimmen oder ob sie in der Tat sofort als „Lüge“ einzuordnen sind, bleibt dann ein großes Fragezeichen, solange kein unabhängiger Journalismus vor Ort möglich ist, um die Informationen gegenzuprüfen.

Gemma Terés Arilla ist die Leiterin der taz Panter Stiftung