taz Talk zu 50 Jahre Putsch in Chile 08.09. : Der lange Schatten der Diktatur
50 Jahre Sturz der Regierung Allende und Militärputsch in Chile. Eine Veranstaltung der taz Panter Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Stiftung Umverteilen.
Im September 1970 gewann Salvador Allende an der Spitze des linken Parteienbündnisses Undidad Popular die Präsidentschaftswahlen in Chile. Der knappe Sieg an den Urnen ebnete den Weg für ein einzigartiges Projekt: ein gerechteres Chile mit Hilfe eines demokratischen Sozialismus aufzubauen.
Wann: Fr., 08.09.2023, 19 Uhr
Einlass: ab 18 Uhr
Wo: taz Kantine
Friedrichstr. 21
10969 Berlin
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Eintritt frei. Spenden erwünscht!
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Platzreservierung erforderlich
Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das unten aufgeführte Ticket-Portal.
Die Kantinenveranstaltung wird live auf YouTube gestreamt: youtu.be/tCb4Dwvo88s
Dieser „chilenische Weg“ – eine friedliche Revolution auf Grundlage der Verfassung, schrittweise Landreformen, Verstaatlichung der Wirtschaft und eine umfassende Veränderung der politischen Kultur – löste eine Welle internationaler Solidarität aus, auch hier in Deutschland. Rund 1.000 Tage währte der Versuch, eine Gesellschaft voller Unterschiede tiefgreifend zu verändern, bis ein von den USA unterstützter Militärputsch am 11. September 1973 dem Experiment ein jähes Ende setzte.
Der Putsch, der sich dieses Jahr zum 50. Mal jährt, führte in eine 17-jährige Militärdiktatur, deren repressive neoliberale Umstrukturierung Chile bis heute prägt. Wir blicken zurück und fragen zugleich, wie die Ereignisse damals die Verhältnisse von heute beeinflussen.
Die sozialen Proteste, die im Oktober 2019 ganz Chile ergriffen haben, und der darauffolgende Verfassungsprozess zeigen einerseits, dass die Erinnerung an die Utopie der Allende-Jahre noch lebendig ist, andererseits, wie stark das neoliberale Denken und die Verfassung der Diktatur beständige Realitäten geschaffen haben. Wie damals scheint die Hoffnung in Chile mit dem Ausgang des Referendums und der rechten Mehrheit im neuen Verfassungskonvent auch heute wieder enttäuscht zu werden. Darüber und über die Schlüsse, die sie aus ihren verschiedenen Perspektiven für das Heute und Morgen sozialer Kämpfe ziehen, wollen wir mit unseren Gästen sprechen.
Am Tag der Veranstaltung erscheinen acht Sonderseiten mit Chile-Schwerpunkt in der Freitagsausgabe der taz.
Gäste:
🐾 José Giribás Marambio war beim Militärputsch Fabrikarbeiter in Santiago de Chile, musste wegen seiner Sympathie für die Allende-Regierung 1973 das Land verlassen und emigrierte nach West-Berlin, wo er zum Fotografen wurde. Am 7.9. wird eine von Giribás kuratierte Chile-Ausstellung im Willy-Brandt-Haus in Berlin eröffnet.
🐾 Carolina Vilches gehört zur Umweltschutzgruppe Modatima (Movimiento de Defensa por el Acceso al Agua, la Tierra y la Protección del Medioambiente). Die Aktivistin Vilches war gewähltes Mitglied der ersten verfassungsgebenden Versammlung, deren Entwurf für eine neue progressive Verfassung im September 2022 von einer Mehrheit der Chilen:innen abgelehnt wurde.
🐾 Lidia Yáñez ist in der Feministischen Koordination des 8. März (CF8M) im Komitee für feministische Erinnerungsarbeit und Menschenrechte. Sie war aktiv im feministischen Generalstreik und forscht derzeit zur Beziehung zwischen Erinnerung, sozialen Bewegungen und Repression.
Moderiert wird die Veranstaltung von Bernd Pickert, Lateinamerika-Redakteur der taz.
Die Veranstaltung findet auf deutscher und spanischer Sprache statt und wird simultan verdolmetscht.
Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt der taz Panter Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Stiftung Umverteilen.
So können Sie live in der taz Kantine dabei sein
Die Teilnahme vor Ort ist nur mit einem im Voraus gebuchten kostenlosen Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das unten stehende Ticketportal. Der Eintritt ist kostenlos.
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
50 Jahre Putsch in Chile: Der lange Schatten der Diktatur
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