In der Debatte um Motorradlärm geht es um Geräuschemissionen von Krafträdern, aber auch zunehmend von Autos. Die Auspuffanlagen sind so gebaut, dass das Fahrzeug lauter ist, als zum Fahren nötig wäre. Besonders in landschaftlichen schönen Gebieten leiden Anwohner und Besucher darunter, da dort im Sommer besonders viele Motorräder fahren. Beschwerden über extra laute Autos gibt es vor allem aus Städten. Straßenverkehrslärm ist ein Risikofaktor für Herzinfarkte.
Der Forderungskatalog grüner Bundestagsabgeordneter gegen Motorradlärm setze zu sehr auf Kampagnen, sagt Umweltschützer Holger Siegel.
Eine Petition wendet sich dagegen, dass Strecken für Motorräder gesperrt werden können, um Lärm zu reduzieren. Umweltschützer sind entsetzt.
Eine Fahrer-Organisation appelliert an die Hersteller, leisere Motorräder anzubieten. Sie befürchtet sonst mehr Streckensperrungen.
Die Grenzwerte für neue Motorradtypen müssen bei allen Geschwindigkeiten gelten, verlangt der Bundesrat. Das hatten zuvor Umweltschützer gefordert.
Die Grenzwerte für neue Motorradtypen müssen bei allen Geschwindigkeiten gelten, fordern Umweltschützer. Der Bundesrat will den Vorstoß übernehmen.
In einigen Fällen wird Motorradlärm als viermal so laut empfunden wie zulässig. Das zeigen Messergebnisse, die die taz exklusiv einsehen konnte.
Ein Bündnis von Kommunen im Nationalpark Eifel fordert neue Regeln gegen Geräuschemissionen durch Motorräder. Es sucht bundesweit Unterstützer.
Die Onlinebeteiligung zum Lärmaktionsplan zeigt: Viele BerlinerInnen sind mehr als genervt vom motorisierten Straßenverkehr.
Der Kampf gegen Lärm durch extra laute Motorräder und Autos kommt ins grüne EU-Wahlprogramm: Tests zur Zulassung müssten realitätsnäher werden.
Lärm durch Motorräder und unnötig laute Autos ist weiter verbreitet als bislang bekannt. Die taz-Karte der Proteste zeigt inzwischen etwa 260 Orte.
An mindestens 170 Orten fühlen sich Anwohner durch extralaute Krafträder oder Autos gestört. Die wichtigsten Lärmtests sind nur freiwillig.
Das Kraftfahrtbundesamt hat in 5 Jahren nur bei einem Motorrad-Modell die Angaben des Herstellers zur Lautstärke kontrolliert.
Im Frühling wird es wieder laut auf Rennstrecken. Umweltexperten aus dem EU-Parlament fordern strengere Zulassungsvorschriften.
Nach einem taz-Bericht fordert die Umweltbundesamt-Chefin schärfere Prüfungen. Das Kraftfahrtbundesamt soll strenger beaufsichtigen.
Firmen wie BMW bauen Motorräder und Autos so, dass sie lauter sind als nötig wäre. Das ermöglichen realitätsferne Zulassungstests.
Nicht nur bei Abgas und Verbrauch betrügen die Konzerne: Auch beim Lärm wird offenbar systematisch getrickst – wahrscheinlich sogar legal.