Zweiklassenjustiz, Klientelpolitik, Medienmonopol – das Erbe des Cavaliere. Was für ein Land hinterlässt Silvio Berlusconi nach beinahe 20 Jahren an der Macht?
Der Regierungschef will sein Amt abgeben - nach Verabschiedung des Reformgesetzes. Zuvor waren ihm bei einer Abstimmung die eigenen Reihen weggebrochen.
Von Krise keine Spur? Hunderttausende Italiener gehen aus Protest gegen Premier Berlusconi auf die Straße. Seinen bizarr wirkenden Optimismus halten sie für Realitätsverlust.
Italiens Politiker, Bankchefs und Wirtschaftslenker geraten in Panik. Würde ein Abgang Berlusconis alle Probleme lösen? Das glaubt zumindest die Opposition.
Ist nur "die defätistische Linkspresse" in Italien Schuld an der Vertrauenskrise, wie Berlusconi meint? Nein. Der Schuldenberg ist groß, das Wachstum stagniert.
Italiens Modernisierungsoffensive müsste bei seiner Verwaltung einsetzen. Das brächte weit mehr als die von der EU fetischisierte "Renten- und Arbeitsmarktreform".
Die italienische Linke tut sich bis heute schwer, eine Position gegenüber Berlusconi zu finden. Der Historiker Paul Ginsborg über Versäumnisse der Opposition und die Zukunft Italiens.
Anders als in Genua vor zehn Jahren schlug die Polizei in Rom nicht wahllos zu, als sich dort am Wochenende Hunderttausende der occupy-wallstreet-Bewegung anschlossen.
Mit fast 200.000 DemonstrantInnen finden am weltweiten Aktionstag gegen die Macht der Finanzmärkte die größten Proteste in der italienischen Hauptstadt statt. Dann eskaliert es.
Silvio Berlusconi hat mal wieder die Vertrauensfrage gewonnen – und kann dennoch als politisch erledigt gelten. Doch der Abschied gestaltet sich quälend langsam.
Italiens Regierung will jeder Person erlauben, Richtigstellungen im Internet durchzusetzen. Egal wie richtig sie sind. Machen die Seitenbetreiber nicht mit, drohen deftige Strafen.
Amanda Knox ist nach dem Freispruch auf dem Weg in die USA. Italiens Medien hatten sich von Anfang an mit morbider Lust auf den Fall der Amerikanerin gestürzt.