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12.12.2022 , 14:58 Uhr
Da wir in einer Demokratie leben und Politiker lediglich die Vertreter der Gesellschaft sind, kann sich niemand über 30 von Schuld frei sprechen. Es tun ja alle so, als ob das jetzt ganz unerwartet gekommen wäre aber es gibt seit Jahren immer wieder Leute die genau vor der jetzigen Situation gewarnt haben und bisher war es allen reichlich egal. Als Pfleger in einer Kindernotaufnahme gehen mir die Bürger*innen die sich jetzt über das Versagen der Politik beschweren genauso auf den Zeiger wie die, durch alle Parteien hinweg, unfähigen Gesundheitspolitiker. Nach Fukushima seid ihr doch auch alle auf die Straße gegangen und habt zu zehntausenden gegen Atomkraft demonstriert. Warum denn jetzt nicht? Offenbar sind euch eure Kinder so wichtig dann auch nicht. Es sei denn natürlich, ihr seid dann tatsächlich unmittelbar betroffen und wartet mit euren Kindern 12 Stunden in einer Notaufnahme bis ein Arzt Zeit findet sich um die Schnupfnase eures Spross zu kümmern, dann lässt man die eigene Frustration am Pflegepersonal aus und beschimpft es und unterstellt Faulheit oder Inkompetenz. Na klar, man fühlt sich total solidarisch wenn man in einem Kommentar unter einem Artikel gegen "die Politiker" wettert aber seht verdammt nochmal ein, dass jeder einzelne von euch verantwortlich ist. Weder wir Pflegenden noch die Kranken Kinder haben etwas von eurem Gemecker in online Foren und Kommentarspalten, euren Applaus brauche ich auch nicht. Geht auf die Straße und macht Druck. Klar, vielleicht seid ihr dann nicht Zuhause wenn der Amazonbote das dritte Mal an diesem Tag klingelt aber vielleicht passiert endlich Mal was wenn 200.000 Bürger*innen Tag für Tag vor dem Gesundheitsministerium aufmarschieren. Ich habe dafür leider keine Zeit, ich muss mich um eure Kinder kümmern. Wenn ihr dazu nicht bereit seid, ist das auch OK aber dann behaltet euren Applaus und eure Empörung für euch.
@bolzkopf: nicht persönlich gegen Sie. Ich weiß noch nicht man ob Sie zur kritisierten Personengruppe gehöre
zum Beitrag03.12.2022 , 12:42 Uhr
Kinder interessieren niemanden und bislang war es Herrn Lauterbach wichtiger öffentlichkeitswirksam den Konsum von Gras zu legalisieren als das marode Gesundheitssystem zu reformieren. Ich arbeite jetzt seit 14 Jahren in einer Kinderklinik und langsam aber sicher komme ich an den Punkt an dem ich nicht mehr kann. Gesundheitspolitiker, egal ob auf Landes- oder auf Bundesebene, waren in dieser Zeit durchweg eine Zumutung. Nach und vor jeder Wahl wird groß getönt, was sich jetzt alles ändern wird und es passiert doch nichts. Das mediale Interesse wird bei nächster Gelegenheit auch wieder verschwunden sein und nächstes Jahr gibt es dann wieder für ein paar Wochen große Aufregung, bis Putin dann im nächsten Land einmarschiert oder etwas in der Art. Jeder der ernsthaft glaubt, dass sich daran etwas ändert hat sie nicht mehr alle beisammen. Aber Lauterbach ist unter all den inkompetenten Fehlbesetzungen die sein Amt in den vergangenen Jahren ertragen musste wirklich eine besonders große Zumutung. Ihm allein die Schuld zu geben ist aber auch falsch. Nicht alles hängt an den DRGs. Mindestens genauso dramatisch ist die neue generalisierte Ausbildung an der Lauterbach meines Wissens nach keinen Anteil hatte. Diese Ausbildung nennt sich zwar "Generalistik" ignoriert die Existenz von Kindern aber in den ersten zwei Ausbildungsjahren aber weitgehend. Nur wer will kann sich im dritten Jahr auf Kinder spezialisieren, falls das ausbildende Haus das überhaupt anbietet. Die theoretische Ausbildung sieht dabei nicht besser aus. Viele unserer Auszubildenden haben vom RS Virus zum ersten Mal etwas in der Zeitung gelesen, weil der Schwerpunkt in der Berufsschule auf internistischer Medizin und Geriatrie liegt. Das schlimme an der ganzen Situation ist auch, dass Politiker die Konsequenzen ihrer Fehler nie am eigenen Leib spüren. Kommt ein Karl Lauterbach mit seinen Kindern in ein Krankenhaus, wird der rote Teppich ausgerollt und er muss keine Angst haben, dass seine Kinder abgewiesen werde
zum Beitrag07.04.2022 , 13:44 Uhr
Ein einmaliger Bonus bringt absolut gar nichts. Kein Mensch bleibt deshalb länger im Beruf. Stattdessen sollte man die Lohnsteuer für Pflegeberufe nach unten setzen und sämtliche Zulagen von Steuern befreien. (Letzteres steht ja auch im Koalitionsvertrag)
zum Beitrag30.01.2022 , 13:02 Uhr
IVENA ist ein Programm der Rettungsleitstelle, das mehrere Funktionen hat. Einerseits können die Krankenhäuser dort angeben, ob sie in einem bestimmten Bereich noch Betten haben oder nicht. Um es an einem Beispiel zu erklären: Krankenhaus A meldet, dass es in der Pädiatrie keine freien Betten mehr hat. Krankenhaus B hat dort noch freie Betten. Als Folge fahren nun alle Rettungswägen die einen Einsatz bei Kindern mit Fieber haben, ihre Patienten in das Krankenhaus B. Eine weitere Funktion von IVENA ist, dass über das Programm den Krankenhäusern mitgeteilt wird, welche Rettungstransportwagen gerade auf dem Weg zu ihnen sind und welche Fachrichtung sie anfahren. Dort erscheint dann etwa eine Meldung, dass ein 3 Jahre alter Junge um ungefähr 13:45 Uhr in der Pädiatrie zu erwarten ist. Eine genaue Beschreibung des Krankheitsbildes gibt es in der Regel nicht aber seit Corona gibt es die zusätzliche Klassifizierung "Sonderlage COVID", die gewählt wird wenn der Patient Corona positiv ist oder der Verdacht einer COVID Infektion besteht. Aber nur weil ein Patient als Sonderlage COVID von der Rettungsleitstelle bei den Kliniken angemeldet wird, heißt es noch lange nicht, dass der Patient dann auch stationär aufgenommen wird oder wirklich COVID19 hat. Wenn nun also die Patienten die vom RTW mit "Sonderlage COVID" eingeliefert werden, herangezogen werden um die Hospitalisierungsrate zu berechnen, dann ist das totaler Unsinn. Die Zahl würde, falls es so gehandhabt wird lediglich etwas über die Belastung für die Notaufnahmen Aussagen, nicht aber über die tatsächliche Betzenbelegung.
Ich hoffe ich konnte helfen :)
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