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12.08.2024 , 14:51 Uhr
Ein Gericht im beschaulichen Den Haag ist Maduro völlig egal. Er hat noch die Option zu einem goldenen Exil, das auch seine Risiken hat. Es wird noch eine Delegation der 3 linksgerichteten Präsidenten mit ihm reden. Danach wird sich zeigen, wie weit die USA auf der einen sowie China, Russland und Iran auf der anderen Seite zu gehen bereit sind. Vielleicht entwickelt sich Venezuela auch zu einer "Die Klapperschlange Teil 2. Flucht aus Los Angeles" Location mit Erdölen und vielen weiteren Rohstoffen.
zum Beitrag01.07.2024 , 20:00 Uhr
Morales entwickelt sich zu einer Art Juan Perón des 21. Jahrhunderts. Der destabilisierte durch allemöglichen Ränkespielchen zwischen 1955 und 1973 die Entwicklung Argentiniens.
zum Beitrag06.02.2024 , 08:38 Uhr
Lieber Nutzer, Du behauptest hier vogelwild Zeugs. Ich empfehle dir diesen wikipedia Artikel: es.wikipedia.org/w..._externa_argentina Da steht u.a. drin, dass bereits zwischen 2003 und 2010 die Auslandsschulden des argentinischen Staates von 153,6% auf 34,7% des BIP gesunken sind. Da Du die - wie praktisch alle Leute, die wilde Dinge über Argentinien behaupten - nie in deinem Leben die Mühe gemacht hast Spanisch zu lernen: Lass dir den Artikel in google translate oder sonstwo übersetzen.
zum Beitrag05.02.2024 , 20:04 Uhr
Das war vor 25 Jahren! Zwischenzeitlich waren die Auslands-Schulden zum Teil erlassen und zum anderen Teil zurück bezahlt. Das große Problem Argentiniens besteht seit Jahren darin, dass sie eben KEIN Geld mehr auf dem Internationalen Finanzmarkt aufnehmen können und ihre 5 bis 12% Haushaltsdefizite mit dem Drucken von Pesos finanzieren. Dann benutzten sie einen gegenüber Auslandswährungen völlig überbewerteten Peso zur Dämpfung der Inflation. Inzwischen hat niemand mehr Vertrauen in den Peso und es droht eine Hyperinflation. Außerdem gehen so hohe Haushaltsdefizite auf Dauer natürlich auch nicht.
zum Beitrag22.12.2023 , 07:40 Uhr
Die Exekutive kann trotzdem nicht ein Paket von über 300 Gesetzen beschliessen. Dafür gibt es die Legislative. Zwar muss nur eine Kammer des Parlaments zustimmen, aber die Präsidentschaft hat wohl einen Fehler gemacht, als sie das zu einem Riesenpaket zusammenschnürten. Es gibt dafür vermutlich keine Mehrheiten.
zum Beitrag18.12.2023 , 19:30 Uhr
So spielt sich linker deutscher Journalismus über Chile ins Abseits. Es gelten nun wirklich nicht mehr die gleichen Regeln wie 1980. Die Verfassung von 1980 wurde mehrfach massivst geändert. Hier ist eine ausführliche Darstellung dazu: www.misabogados.co...n-desde-1980-a-hoy Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als Pinochet auch nach seiner Abwahl einen Senatorensitz auf Lebenszeit hatte, ohne sich je einer Wahl stellen zu müssen. Weitere Änderungen betreffen Kleinigkeiten wie Anti-Terror-Gesetzgebung, Zensur, Möglichkeit für Regierung hohe Militärs zu entlassen, Anerkennung des Internationalen Strafgerichtshofs, etc. Noch in den 90ern war das ein anderes Land. Die Sozialrenten sind zwar bei weitem nicht auf deutschen Niveau, wurden aber auch vor dem Hintergrund der Proteste unter Pinera stark aufgestockt. Trotz aller Schwächen bringt das Bildungssystem 80% der aktuellen Generation zur Hochschulreife. Lehrer werden heute deutlich besser bezahlt als noch vor 10 Jahren. Die erste Verfassungsgebende Versammlung spiegelte so wenig die politischen Überzeugungen der meisten Chilenen wie die aktuelle. Frau Boddenberg verwechselt hier mutmaßlich ihre santiaguinische peer group aus Polit-Aktivisten mit Chile.
zum Beitrag10.12.2023 , 16:35 Uhr
Ich verfolge Milei seit ca 2018 und ich find da wird hierzulande an den falschen Stellen überdramatisiert. Viele seiner Ausbrüche sind einer burlesken Performance geschuldet, die ich persönlich übrigens immer recht unterhaltsam fand.
Es ist kein Wunder, dass in der argentinischen Gesellschaft das Ansehen der Politiker im Keller ist. Die genehmigen sich größere Diäten als etwa deutsche Abgeordnete und haben on top eine erstaunliche Menge an unglaublichen Korruptionsskandalen am Hacken. Eine solche Demokratie sehe ich nicht würdig an, um verteidigt zu werden. Sorry.
Sozialhilfe wird über die Hierarchien der Sozialen Bewegungen ausgezahlt. Da bleibt natürlich oben einiges extra hängen. Wenn die jetzt die Reformen behindern wollen, indem sie ihre Leute alles lahm legen lassen, muss der Präsident reagieren. Das Gewaltmonopol liegt halt in repräsentativen Demokratien beim Staat. Wir wissen aus der Verschuldungskrise der 80er, dass Schockprogramme unter bestimmten Bedingungen erfolgreich sein können, es aber für die Armen existentiell kurzfristig eng werden kann. Präsident Milei hat angekündigt, dass Sozialtransfers ein wichtiges Standbein seiner Politik bilden werden. Er will halt nur diese korrupten Gewerkschaftstypen und Piqueteros-Führer ausschließen. Vielleicht kann man den Herrschaften ein Asyl auf dem Prenzlauer Berg anbieten. Das wäre auch gut für unsere Wirtschaft, weil die nämlich in Geld schwimmen.
zum Beitrag10.12.2023 , 10:30 Uhr
Ich finde deine Einschätzung zu hart. Was die Brasilianer da seit Jahren im Amazonasgebiet veranstalten, ist wirklich nicht richtig. Neuere Studien zeigen, dass die Auswirkungen auf das südamerikanische Klima viel stärker sind als auf das Weltklima. Chiles leidet unter einem in manchen Regionen echt dramatischen Wassermangel. Man glaubt heute, dass das stark durch das Abholzen des Regenwaldes verursacht ist. Zwischen Lateinamerikanischen Regierungen ist aber Kritik nicht so angesagt. Deshalb geht das immer so weiter. Chiles Lachzuchten kippen ihrerseits viel Antibiotika ins Meer. Die Folgen sind dann immer mal wieder auftretende Algenpesten. Wir dürfen unsere Positionen nicht zu sehr kritisieren, nur weil Spanien und Portugal vor hunderten von Jahren da mal auf Kolonialmacht aufgetreten sind.
zum Beitrag11.09.2023 , 09:19 Uhr
Natürlich rechtfertigt nichts die darauf folgenden massenhaften Morde, Folterungen, Vergewaltigungen und Kindesentführungen unter Pinochet. Aber zur Allende-Regierung gibt die umfangreiche chilenische Diskussion doch deutlich mehr her. Leider wird davon nichts übersetzt. Auch zum 50er Jahrestag haben chilenische Medien sehr viel Material eingestellt. Interessant sind etwa die Beiträge in Radio Bio Bio, Radio Universidad de Chile, Radio Agricultura. Da gibts auch Playlists. Für Spanischkundige empfehle ich mal reinzuhören. Interviews mit Sergio Bitar, Daniel Mansuy, Jorge Arrate als ausgewogenen Einstiegspunkt. Mein extrem kurzes Fazit: Die Unidad Popular versuchte eine sehr radikale Umgestaltung der Verhältnisse, ohne dafür über ein entsprechendes Mandat des Volkes zu besitzen. Sie war immer eine Minderheitsregierung. Dabei war die Koalition uneinig über den Kurs. Sozialisten und eine Links-Abspaltung junger Christdemokraten (MAPU) versuchten den revolutionären Eifer u.a. durch illegale Fabrik- und Landbesetzungen immer weiter zu treiben. Die Kommunisten forderten eine Konsolidierung und Zusammenarbeit mit den Christdemokraten. Der Nachfrageschub des ersten Jahres war nur durch die massive Ausweitung der von der Regierung diktierten Preise und Gebrauch der Gelddruckpresse möglich. Wir haben in der lateinamerikanischen Geschichte der letzten 80 Jahre eine Menge von Beispielen, die belegen, dass dies ins makroökonomische Chaos führt. 1973 lag die Inflation bei interanual 600% und die Schlangen vor den Geschäften wurden immer länger. Zwar konnten bis zur Parlamentswahl im März 1973 immerhin 43% der Sitze gewonnen werden, gleichzeitig verschärfte sich die Ablehnung. Versuche Allendes Christdemokraten und sogar Militärs taktisch in die Regierung einzubinden scheiterten. Wirkliche Zugeständnisse konnte er auch gar nicht machen, weil sonst die Unidad Popular auseinandergebrochen wäre. Sozialisten und MAPU übten einen starken Druck gegen Kompromisse aus.
zum Beitrag20.08.2023 , 11:37 Uhr
Meine Reaktion war ein bisserl aggressiv. Das tut mir gegenüber Herrn Vogt Leid. Der macht insgesamt einen guten Job. Vertrauen sie mir auch nicht. Ich denke heute anders als zu dem Zeitpunkt, als ich das geschrieben habe. DIE LAGE IN BUENOS AIRES IST SEHR UNÜBERSICHTLICH. Ich bin selbst Dienstag bis Donnerstag abend Javier Milei auf dem Leim gegangen. Dann habe ich die scharfe Kritik von Diego Giacomini an Mileis Dollarisierungs-Plänen. Giacomini ist ebenfalls Ökonom und hat 4 oder 5 Bücher mit Giacomini geschrieben, war also bis vor relativ kurzer Zeit sein Weggefährte. Empfehle die folgenden youtube Kanäle: "Plan M" und "ahora play" von Maxi Montenegro. Kanal von Diego Giacomini.
zum Beitrag17.08.2023 , 06:42 Uhr
In dem Artikel vermisse ich eine wichtige Information: Der IWF forderte von Argentinien die Senkung des offiziellen Wechselkurses um 22% auf 350 US$. Die weitere Auszahlung von 8 Mrd US$ ist gebunden an diese Abwertung. Offenbar hat Massa die Zentralbank erst am Montag morgen über diese unverzüglich umzusetzende Abwertung informiert. In der Nacht auf heute kam nun die Nachricht rein, dass Massa diese Abwertung dieses Anker-Wechselkurses herunterverhandelt hat. Diese zu geringe Abwertung ohne jeden Stabilisierungsplan war wohl eine sehr schlechte Idee. In den Programmen des Wirtschaftsjournalisten Maxi Montenegro wird dies alles seit Montag ausführlich besprochen und bewertet. Die anderen Wechselkurse sind sofort um die 22% gesunken. Die Abwertung verpufft also sehr schnell in Inflation. Der Sieg Mileis in den Vorwahlen hat mit dem Inflationsschub diese Woche überhaupt nichts zu tun. Futures auf den offiziellen Wechselkurses preisen nun bis Oktober eine weitere 20% Abwertung ein. In Argentinien gibt es nach meinen Informationen anders als zu Zeiten der Hyperinflation 1989nkeinerlei automatische Indexierung der Löhne und Renten auf die Inflation.
Anm. der Red.: Kommentar gekürzt.
zum Beitrag25.06.2023 , 08:16 Uhr
Das sind veraltete Daten. Letztes Jahr wurden über 50% des Stroms regenerativ erzeugt. Verwirrend ist, dass in vielen Statistiken der Begriff ERNC verwendet wird, also Energias Renovables No Convencionales". Grössere Wasserkraftwerke gehören nicht dazu. www.latercera.com/...NANPIFL4W7INJPCZ4/ Wind- und Solarenergie wurden in den letzten Jahren massiv ausgebaut. Problem ist nun, dass der Strom für Investoren auf den Strombörsen an vielen Tagen oft zu billig wird. In Chile werden Kohlekraftwerke vom Netz genommen. www.pv-magazine-la...a-carbon-en-chile/
zum Beitrag19.04.2023 , 00:06 Uhr
- Massenmord an Zivilisten - Systematische Folter und Vergewaltigung - Kindesentführungen
Genau diese Dinge geschahen auch in den Cono Sur Diktaturen der 70er.
Schon erschreckend wie wenig viele (nicht alle) Lateinamerikaner aus ihrer Geschichte gelernt haben.
zum Beitrag19.04.2023 , 00:01 Uhr
Die meisten Europäer sind über Lateinamerika nicht gut informiert und umgekehrt auch nicht.
zum Beitrag01.10.2022 , 14:28 Uhr
Ich bin endgültig genervt über die Lateinamerikanische Politik inklusive der Berichterstattung in Deutschland. Pintoreske Polarisierung, sehr personalisiert und viel Emotion. Lateinamerika ist in den letzten 15 Jahren gegenüber anderen Regionen mit Ländern aus dem Einkommens-Mittelfeld wie Mittel-Osteuropa oder Ostasien weiter deutlich zurückgefallen. Das erfolgreichste lateinamerikanische Land ist durch einen nüchterneren Politik-Stil geprägt: Uruguay. Die Selbstdarsteller langweilen mich. Mich würde viel mehr interessieren, welche Vorstellungen die wahrscheinliche da Silva Regierung in so Feldern wie Fiskal, Wettbewerb, Innere Sicherheit, Bildung, Außen, Sozial denn nun hat.
zum Beitrag06.09.2022 , 10:36 Uhr
Liebe(r) Tinki,
Sie mißverstehen da einiges.
Im Nachgang des Referendums in chilenischen Medien war eine der Hauptkritikpunkte für das Ausmass der Niederlage des Apruebo, dass man sich nicht hinreichend um eine breitere Koalition bemüht hat. Genau das ist bei dem Referendum dann nach hinten losgegangen. Selbstverständlich bin ich für die Ausweitung der Rechte für Indigene und Frauen. Mit brachial-Feminismus meine ich die Art wie diese in die Verfassung verankert wurden. Vor allem fehlten Beschränkungen. Selbst Elisa Lonkon hat inzwischen fehlende Präzision als ein Grund des Scheiterns genannt --> www.cooperativa.cl...-09-05/201228.html Ich bin aus persönlichen Gründen seit Ende der 90er Jahre eng mit Chile verbunden, wobei ich eindeutig für Soziale Verbesserungen, Rechte der Indigenen und Frauen eintrete. Eine der besten Investitionen meines Lebens war ein guter Anwalt für eine Chilenin in einem Rechtsstreit mit dem Vater ihres Sohnes über Unterhaltszahlungen (he he). Seit der überraschenden Wahl höre/lese/schaue ich Reaktionen und Analysen derselben aus chilenischen Medien in erstaunlichen Mengen. Ich habe noch keinen Apruebista gehört, der nach diesem klaren Ergebnis die faked news besonders betont. Die sind schon weiter, nämlich bei der Selbstkritik. Und das ist gut so, weil die chilenische Linke dringend aus ihren Fehlern in diesem Prozess lernen muss.
zum Beitrag05.09.2022 , 10:44 Uhr
Wer eine gute Analyse dieser katastrophalen Wahl in Spanisch hören will, dem empfehle ich das hier -> www.youtube.com/watch?v=olmqMZvSnjM Das sind bekannte linke chilenische Linke. Ein Viele Bücher schreibender Soziologie-Professor, Chiles Investigativ-Journalismus Legende, ein Berater von Gewerkschaften, eine Frau aus einem wichtigen linken Think Tank und ein beliebter Komiker. Die vertreten ganz andere Dinge als die Autorin dieses Artikels. Meiner Erfahrung nach treffen Boddenbergs Ideen außerhalb gewisser hipster-communities in manchen besseren Stadtvierteln Santiagos und Valparaisos auf wenig Verständnis.
zum Beitrag05.09.2022 , 09:47 Uhr
Es gab eine sehr hohe Wahlbeteiligung. Im Jahr 1958 gab es in Chile eine entscheidende Wahlrechtsänderung. Vorher waren auf dem Land alle Wahlen manipuliert. Damals lebten noch nicht so viele Chilenen in Städten wie heute. Seit 1958 hat es noch nie annähernd ein so klares Wahlergebnis wie in dieser Abstimmung gegeben. Es gibt viele plausible Gründe für die 62% Ablehnung. Manche linke Chilenen übten Selbstkritik, nämlich dass sie im Überschwang der 2019 Proteste ihre bubble mit der gesamten chilenischen Gesellschaft verwechselt haben. Genau dieses Gefühl beschleicht mich bei der Autorin auch. Das nehmen viele Chilenen als sehr arrogant wahr. Chile bleibt dringend reformbedürftig, aber dieser brachial-Feminismus und Indegenismus erscheint nun endgültig als Holzweg. Leider ist der Wahlsieg so deutlich, dass die Rechte nun für einige Zeit jedwege Reformen ablehnen können und werden. Genau das bestürzt mich.
zum Beitrag23.08.2022 , 11:56 Uhr
Die "Doctora" scheint sich nun echt in ihrem Labyrinth eingebaggert zu haben. Im Falle eines Urteils Ende des Jahres kann sie Berufung einlegen. Aber so geordnet wird das nicht ablaufen. Bis zum Ende des Jahres sind da noch einige verrückte Manöver zu erwarten. Sowas wie Grenzen kennt die Frau ja nicht. Super-Minister und quasi Präsident Massa wird im September die Subventionen für Elektrizität und Gas aufheben. Das dürfte das Ende des Bündnisses CFK - Massa sein. Grabois & friends können dann die (A)sozialen Bewegungen loslassen, aber Mob-Macht in einer Stadt ohne finanzielle Mittel zur Subsistenz ist instabiler als die Pariser Kommune 1871. Das Abfeiern des Endes des Prozesses durch diese Oppositions Fernsehjournalisten wie Eduardo Feinmann, Jonatan Viale und Baby Etchecopepar war durchaus beeindruckend, aber eine Lösung dieser vielen Konfliktlinien hat keiner. Blauhelm-Einsatz erscheint wegen Größe des Landes und v.a. geopolitischer Gesamtlage auch keine Option. CFK hatte immer einen großen Machtinstinkt, aber absolut keine Fähigkeiten das Land zu regieren. Eine Art Isabel Perón mit Muskeln. Hinweis: Isabel ist nicht Evita.
Das sympathische Land scheint für mich auf eine Katastrophe zuzusteuern.
zum Beitrag20.12.2021 , 17:33 Uhr
Der Ausdruck ist absolut positiv und recht verbreitet. cachandochile.word...viva-chile-mierda/
zum Beitrag20.12.2021 , 14:12 Uhr
Ich sehe vieles sehr anders, bewundere aber aufrichtig ohne jede Ironie die Persistenz von der Frau Boddenberg (Autorin) und habe mich übrigens ebenfalls sehr über das klare Wahlergebnis gefreut.
Gehen wir nun zum grummeligen Teil über. Als Gabriel Boric 3 Jahre alt war, wurde "der Pinochetismus" schon einmal mit einem sehr ähnlichen Ergebnis besiegt: Das No Referendum 1988. Falls es einen Kampf zwischen "Moderne" und "Pinochetismus" gäbe, wären dessen Fronten sehr stabil. Chile ist aber politisch in den letzten 10 Jahren sehr liquide. Ganz anders als in den 20 Jahren vorher.
Ich hoffe nun auf eine möglichst breit aufgestellte Regierung, die an den vielen ekligen Klippen vorbeisteuert. Das wird sehr schwierig, aber es gibt keine Alternative. Für die Zukunft bildet der chilenische Neoliberalismus keine tragfähige Basis mehr. Erstmal schön, dass das über 55% der Wähler gestern zumindest in der sehr groben Richtung ebenso gesehen haben. Das kann sich aber auch schnell wieder ändern. Etwa im Zusammenhang der nun erwarteten 20-monatigen Wachstums-Stagnation und der sich daraus ergebenen Existenzängste vieler Chilenen.
Viva Chile, mierda!
zum Beitrag23.11.2021 , 00:02 Uhr
Konkret chilenisch problematisch ist der Zustand der Kommunistischen Partei Chiles, die ja Bestandteil von Boric Liste ist. Neben vernünftigen Persönlichkeiten wie Camila Vallejo und Carol Kariola, die sich öfters kritisch zu den Jurassic Parks der Lateinamerikanischen Linken äußern, dominieren da Aparatschiks und Verbal-Radikalinskis, die den Blödsinn immer noch verteidigen. Unter Allende fungierten die Kommunisten ja als realpolitische Bremser gegen radikale Solis bestimmter Teile von Allendes fragiler Koalition. Mit Gladys Marin hatten sie um die Jahrhundertwende noch eine hochintelligente und weitsichtige Vorsitzende. Davon ist heute noch Vallejo und Kariola übrig. Ich habe nie geglaubt, dass Boric wirklich eine Chance hat, jetzt viel zu bewegen, aber Kast muss nun wirklich auch nicht sein. Zumindest sein Vater scheint konkret mit der super-brutalen Geheimpolizei und Foltertruppe DINA verbunden zu sein, die Ende der 70er gottseidank v.a. auch auf Druck seitens der USA aufgelöst wurde. www.youtube.com/watch?v=aDbovKqY5fY Johannes Kaiser, ein sehr sichtbares Mitglied von Kasts Wahlkampfteam und neuer Abgeordneter in der Camara de Diputados hatte ständig den bekannten Menschenrechtsverletzungen-unter-Pinochet Leugner Hermogines de Arce in seinen youtube Sendungen. Das geht einfach zu weit. Aus Chile höre ich privat Dinge wie Ärger über illegale Hausbesetzungen von Migranten, die Chilenen Wohnraum wegnehmen. Ganz vertraue ich den Anekdoten nicht, kann aber sein. Chile ist nicht so geordnet wie viele im Ausland glauben Wirklich erstaunen auch die 13% von Franco Parisi, der den ganzen Wahlkampf per Internet aus den USA führte, weil ihn in Chile Prozesse wegen Wirtschaftskriminalität und nicht-zahlen von Unterhaltszahlungen an die Mutter eines Kindes erwarten. Nachdem sich die Gesellschaft 4 Jahre über die wohl betrügerischen Geschäftspraktiken Pineras aufregt, wird so ein Vogel mit 13% gewählt...
zum Beitrag22.11.2021 , 13:06 Uhr
Ich würd mal deutlich die Kirche im Dorf lassen. Folterkeller wird es ganz bestimmt nicht geben.
zum Beitrag22.11.2021 , 13:04 Uhr
Seit 1990 hat immer der mit den meisten Stimmen in der ersten Wahl auch die Stichwahl gewonnen. Die Parisi-Wähler denken eher wirtschaftsliberal und va. anti-kommunistisch. Kast ist aktuell Favorit für die 2. Runde und ob das uns Deutschen nun paßt oder nicht gehört eher zu den Sack Reis Themen.
zum Beitrag15.11.2021 , 11:41 Uhr
Ist eigentlich der Hammer. Im September oder Oktober war ich in Buenos Aires. Alle (Taxi-Fahrer, Vermieter, Leute in Kneipen/Imbissen) redeten davon, dass nun wieder die Peronisten regieren und die es "auch nicht können". Als nächstes dann wohl wieder die Macristen, aber die haben ja auch während ihrer Regierung die Probleme nur verschleppt und mit ihrem dollen IWF Kredit und aufgehobene Kapitalverkehrskontrollen den wenigen Vermögenden ermöglicht, ihre Bimbes komfortabel außer Landes zu schaffen. Es ist nicht mal der Ansatz der Lösung der dramatischen strukturellen Probleme in Sicht. Ich befürchte auch, dass diese Lösung radikal aussehen wird.
zum Beitrag15.11.2021 , 11:01 Uhr
Don't feed the troll.
zum Beitrag15.11.2021 , 09:03 Uhr
Es gibt ja durchaus Lateinamerikanische Linke, die sich kritisch zu Kubas äußern. Etwa in Reihen der beiden völlig unterschiedlichen Frente Amplios in Chile und Uruguay. Eine Zukunft hat das Regime sowieso nicht. Man schaue sich einfach die Demographie Daten an und bedenke dabei, dass es sich um ein Auswanderer-Land handelt, d.h. die Kurve wird wohl noch steiler ansteigen. de.statista.com/st...oelkerung-in-kuba/
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