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03.11.2014 , 11:23 Uhr
Polizeikosten muss nicht der Bezirk tragen. Die fallen gewissermaße sowieso an. Das ist ja das absurde. Recht und Ordnung darf ruhig kosten.
Ein Problem ist eher: für das Haus ein tragfähiges Konzept zu finden. Die Ideen gibt es, die Pläne sind gut auch weit fortgeschritten - allerdings sind die Wünsche der Besetzer*innen nicht umsetzbar, und auch die Idee, die Menschen während des Umbaus dort wohnen zu lassen hat sich als unmöglich herausgestellt.
Leider spielt das, was möglich ist nur eine kleine Rolle in der Debatte.
zum Beitrag29.07.2014 , 22:06 Uhr
Ich finde, wenn Systemkritik, dann bitte richtig. Dann sollten wir darüber reden, dass hier bei uns Menschen in der Regel arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt sicher zu stellen. Auch wenn viele die Arbeit nicht unbedingt machen, um sich dabei selbst zu verwirklichen.
Und dann sollten wir über alle Jobs reden, die schlecht bezahlt sind, entwürdigend und ausbeuterisch. Wenn das sicher auch für viele Prostituierte* zutrifft, sind nicht nur die erfasst. Ich glaube nicht, dass Spargelstechen oder Schweinehälften zerlegen oder Abwasserkanäle spülen die Traumjobs sind.
Insofern sollten wir uns darüber unterhalten, ob unser verfassungsrechtlich garantiertes "soziokulturelles Existenzminimum" ausreicht, dass niemand zu einer Arbeit gezwungen wird. Danach sollten wir uns darüber unterhalten, was uns die "ungeliebten Jobs" wert sind.
Und wenn wir dann soweit sind, dass niemand solch einen Job machen MUSS, dann sind wir deutlich weiter als über irgendwelche Verbote.
Die vermutlich nichts bringen. Denn Verbote helfen auf zwei Arten:
1. Sie werden staatlichen kontrolliert und über Strafen durchgesetzt und/oder
2. sie erzeugen ein soziales Unwerturteil, das die Menschen ohne (staatlichen) Zwang dazu bringt, das Verbot einzuhalten.
Das soziale Unwerturteil besteht bereits, durch ein Verbot würde sich nicht wirklich was ändern. Bleibt also die staatliche Kontrolle und Durchssetzung. Und damit verbinde ich als u30-Linker Geschichten von stigmatisierenden Zwangstest, Razzien in Gay-Saunas und entsprechenden Hetero-Etablissements und entsprechende Inkognito-Test durch Zivilpolizist*innen als Freier*innen oder Prostituierte. Warum ich sowas haben mögen sollte, erschließt sich mir auch durch dieses Plädoyer nicht.
zum Beitrag