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14.11.2021 , 22:26 Uhr
Wie sollte denn nun reagiert werden? Den technischen Fortschritt so weit zurückzudrehen, daß wir wieder, wie vor 200 Jahren klimaneutral sind, ist ja nicht möglich. Deutschland hatte noch vor 1000 Jahren 80-90% Waldfläche, bis Rodungen (Wernigerode, Harzgerode, Stadtroda...) diesen Wert auf die heutigen 37,9% runtergedrückt haben. Davon sind gescholtene Staaten, wie Brasilien und Rußland noch weit entfernt! Es sind nicht Mahnrufe und Politikerschelte, sondern ausschließlich neue Wirtschaftszweige mit Freigabe von Naturräumen, und das vor allem in Ländern, die wenigstens bis auf 50% Naturflächenrückgabe kommen sollten, wie Deutschland, die das bewirken können. Dabei wird, ob es uns paßt oder nicht, auch der Verkehr vom Boden in die Luft verlegt werden müssen. Woanders sind bei uns Flächen nicht zurückholbar. Und nur die Wirtschaft wird Lösungen dafür schaffen können.
Realitätssinn bedeutet, daß genau über die Wirtschaft die Lösung zu suchen ist!
zum Beitrag14.11.2021 , 21:43 Uhr
Wenn auch spät in der gesamten Klimagipfelberichterstattung, aber schlußendlich Gott sei Dank doch noch, kommt Herr Pötter mit einem Trend der Klimakonferenz zum Wesentlichen. Die Wirtschaft muß sich dieses Themas als eines der wichtigsten Geschäftsgebiete der Zukunft annehmen. Nicht die Rückkehr zum Lastenfahrrad, sondern gewinnbringend über die neuen ökologischen Technologien als Industriezweig werden die Lösungen geliefert werden müssen. Schön wäre es gewesen, wenn da noch der Zungenschlag gefolgt wäre, daß der Staat dafür auch e h r l i c h e Förderprogramme aufsetzen muß. Da kann es nicht sein, daß in Deutschland noch immer der alte Wärmetauscher gefördert wird und die Solarzelle, nur weil aus Fernost stammend, bewußt nicht. Da ist auch die 10KW-Begrenzung im Privatsektor für PV-Anlagen ein Hindernis, da sich damit die meisten Privatinteressenten nicht autonom machen können, ohne daß man ihnen eine gewerbliche Nutzung der Sonne mit steuerlichen Konsequenzen unterstellen würde. Da mit 10KW keine Batterieanlagen bei einem Durchschnitts-Einfamilienhaus für Speicherung und zeitgleiche Direktnutzung der Sonnenenergie im Haushalt aufgeladen werden können, sabotiert diese Regelung vorsätzlich echte Ökö-Hauskonzepte. Dabei gibt es sicher ehrlich ökologisches Interesse an solch dimensionierten Anlagen ohne kommerzielle Hintergedanken.
Hier sehe ich noch erhebliche Reserven, die sich die Politik abseits vom Kontingentgerangel und von Aktivistenforderungen erschließen könnte.
zum Beitrag12.11.2021 , 00:27 Uhr
...unterm Strich ist das Flugzeug offensichtlich doch besser und - bei einem Ganztagsflug von @Resto mit aufwendiger "Stückelei" oder von 2 Tagen mit Hotel-Zwischenstop von @D. Rauter - ökologischer als die Bahn :) Das macht auch die lange Erklärung Herr Hubers nicht besser. Fehler aus den 90iger Jahren, deren Korrektur noch immer Jahrzehnte und ab heute Unsummen verschlingen sollen, mögen die Leser zufriedenstellen, mir zeigt es vor allem, daß die Parteinahme für die Schiene nicht gerechtfertigt und nicht logisch ist?
zum Beitrag10.11.2021 , 18:40 Uhr
Mein Problem mit Böttchers Beitrag besteht darin, daß er letztlich auf eine Politikerkompetenz und -interessenlage baut, die diese naturgemäß nicht haben können. Aktuell laufen alle Maßnahmen in der Klimapolitik auf Enthaltsamkeits-, Maßregel-, und Durchhalteszenarien mit Vermittlungsnot hinaus. Die Wirtschaft liefert Öko-Beiträge aktuell nur, wenn sie damit etwas verdienen kann. Aufwand kostet nun einmal Geld und unser Wirtschaftssystem spendiert dieses am liebsten in Form einer Investition. Ich würde mich freuen, wenn diese Orientierung mehr Gewicht in den Debatten bekäme.
zum Beitrag10.11.2021 , 17:56 Uhr
sehe ich ein, kommt nicht wieder vor, zumal die Reihenfolge nicht stimmt. Trotzdem Dank an die Moderatoren, daß sie diesen Kommentar durchgelassen haben.
zum Beitrag09.11.2021 , 22:30 Uhr
Einsparungen sind nur mit gesellschaftlichen Veränderungen möglich. Daß dies mit Ökologie Hand in Hand gehen könnte, zeigt z.B. ein Blick auf die gesellschaftlich sinnlos vergeudete Energie und Arbeit, die darauf verwendet wird, Wettbewerbsvorteile in einem Industriezweig zu generieren. So beginnt das E-Zeitalter der Autos gleich mit einem ausgewachsenen Gezerre um die E-Zapfsäulen, statt mit einer strukturell und normativ gut vorbereiteten Infrastruktur. Die Konferenzteilnehmer haben die gleichen Fragen und ebenso viele fehlenden Antworten. Bei Entwicklungsanstößen ist die Wirtschaft dabei, bei Enthaltsamkeitsdebatten kann sie nur passen! Ich würde diese Debatte gern um diese Komponente der Lösungssuche erweitern und danke für die Geduld bei der Lektüre meines Kommentars.
zum Beitrag09.11.2021 , 22:29 Uhr
Lebensstandards diese Exporte für deren Importe vielleicht erforderlich sind. Es dient uns auch nicht, wenn die Arbeitslosen der Tourismusindustrie als Flüchtlinge an unsere Pforten klopfen, weil wir ihre Länder aufgrund der Ächtung des Flugzeuges nicht mehr anfliegen. Wo könnte denn nun eine Lösung zu finden sein. Das vorgesagte läßt ja den Schluß aufkommen, es gäbe keine. Meine Lanze für den Flugverkehr bis in den Individualbereich folgt eben als ein Beispiel dieser Erkenntnis, daß bei allein gleichbleibendem Energieaufkommen (ich kann nachweisen, daß es im Kurzstreckenindividualverkehr erheblich zu senken ginge) ein Beitrag bei der Renaturierung von Flurstücken geleistet werden könnte. Die aktuell gebundenen Verkehrs-Trassen (Straße, Schiene, Parkflächen…) werden nicht mehr oder nur noch zu einem Bruchteil für den Güterverkehr benötigt. Hier bietet sich ein enormes Potential für den Zugewinn von Grünflächen jedweder Art und für Energieeinsparung. Die Verbesserung von ÖPNV und Schiene bieten kein solch großes Reservepotential mehr. Auch der Blick in die Zukunft sei gestattet. Kleinstflugzeuge wiegen etwa ¼-tel ihres KFZ-Verwandten und sie könnten sich mit der jetzigen KI (Künstlichen Intelligenz) auch schon autonom bewegen lassen, also nach Ankunft am Zielort, zu zentralen Parkflächen oder nach Hause fliegen und noch zeitversetzt die Frau zur Arbeitsstelle und Kinder in die Schule bringen. Einkaufszentren böten ihre Dächer als Parkfläche an oder man schickt das Flugzeug in eine Parkschleife ohne Kollisionsgefahr, da die Schwarmintelligenz von der KI nachgebildet wird. Was würde allein an totem Parkraum in einer Stadt frei! Verkehrsmittel-Sharing wäre einfacher, da man Abrufszenarien autonom gestalten könnte. Verbesserungen lassen sich außerdem nur über wirtschaftliche Stimuli erzeugen. Hier wurden ein paar Entwicklungsthemen genannt. Diese kann die Industrie in neue Wirtschaftszweige verwandeln. Noch weitergehende – gesellschaftlich signifikante –
zum Beitrag09.11.2021 , 22:28 Uhr
… Genau bei der Kenntnis der Pfade habe ich meine Zweifel. Und da diese von genau der Komfortzone auch noch beeinflußt werden, sind manche Wege auch nicht gangbar. Ihr Optimismus zur grundsätzlichen Änderungsbereitschaft hat außer der ökologischen Notlage keinen wirklichen gesellschaftlichen Unterbau und das zeigt sich eben auch in Koalitionsverhandlungen. Es ist illusorisch (nur um beim Verkehr zu bleiben) über Enthaltsamkeit oder alternative Lösungen, wie dem Lastenfahrrad, Verkehr reduzieren oder ökologisch umverlegen zu wollen. Das mag alles zu einem bestimmten Grad gehen, doch das Transportaufkommen, individuell, wie wirtschaftlich, ist eine reichlich feststehende Größe, die man nicht wesentlich unterschreiten kann, weil sie die Gesellschaft/Wirtschaft benötigt, um zu existieren. Reduziere ich Verkehrsspuren auf städtischen Straßen für alternative Verkehrsmittel, vergrößere ich Verkehrszeiten oder produziere Staus. Schlimmer noch, ich muß mit sekundärinduziertem Verkehr rechnen, da Menschen, die vormals mit dem Auto zur Arbeit fuhren, nach dem Wechsel zum ÖPNV abends noch einmal extra das Auto hervorholen, um den Einkauf, der früher auf dem Arbeitsweg erledigt wurde, zu tätigen. Das Transportvolumen in einer bestimmten Zeit ist das Maß der Dinge und da dies nicht mit Lastenfahrrädern zu bewältigen ist, bleibt deren Einsatz eben eine nett gemeinte Randerscheinung. Umverlegungen führen zu keinem signifikanten Lösungsansatz. Die jetzigen Verkehrsverteilungsverhältnisse sind eben „Gleichgewichtsverteilungen“, die sich aus der Optimierung von Wirtschaftskraft, angebotener Technologie und der Verteilung des Arbeits-, Waren- und Dienstleistungsgeschehens ergeben. Verschiebungen sind nur unter der Prämisse der Beibehaltung des Transportvolumens oder Ersatzes von Komponenten davon möglich. Da ist das Home-Office ein denkbarer Ansatz, die Einsparung von Apfelimporten aus Australien schon wieder eher nicht, da für Australien zur Aufrechterhaltung des dortigen
zum Beitrag09.11.2021 , 08:14 Uhr
Ich hab fast den Eindruck, daß hier Klimaleugnern das Wort geredet werden soll :) :), aber Flaps beiseite, dazu ist die Meldung zu ernst. Jede Grünpflanze, die über Chlorophyll Photosynthese betreibt, verarbeitet CO2 und produziert dabei Sauerstoff. An diesem Prinzip hat sich nichts geändert. Das Gleichgewicht, daß sich dabei auf der Erde zwischen CO2-Verwertung und Neuproduktion über die "normalen" (auch von Pflanzen betriebenen nur erheblich geringeren) Stoffwechselprozesse ohne Mensch eingestellt hat, liegt bei 0,04%. Der Mensch und seine Industrie sind in die Wälder gezogen und hinterlassen dort ihre klimaschädlichen Wirtschafts-Spuren. Ich finde den Beitrag nicht nur irreführend, sondern desorientierend.
zum Beitrag03.11.2021 , 16:45 Uhr
Die Umweltdebatte aller Kolumnen macht mir Probleme. Wie ein roter Faden ziehen sich Enthaltsamkeit, Selbstgeißelung, das Verbieten, das Verteuern, Schuld- und Unterlassungsvorwurf sowie Politikerschelte durch die Beiträge. Nur zielführend und z.T. kompetent sind viele Beiträge nicht. Ich maße mir nicht an, kompetent zu sein, aber ob z.B. die Abschaffung der Fliegerei weiterhilft, darf ich doch anzweifeln, wenn ich einmal davon ausgehe, daß das damit an andere Verkehrsmittel abzutretende Transportaufkommen nicht wirklich geringer wird. Es steckt ja hinter den meisten Transportkilometern ein triftiger Anlaß (selbst bei Urlaubsreisen, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht). Unsere globalisierte Welt produziert, konsumiert u n d erholt sich globalisiert. Bolsonaro holzt seine Wälder doch nicht ab, um Europa zu ärgern. Ein Zurück aus dieser Wirtschaftsmechanik wird es nicht geben. Ich halte das bei allem ehrlichen Klimaschutzwillen für illusionär. Die Politikerschelte ist daher z.T. unfair, vor allem von denen, die ohne Kompetenz Forderungen aufstellen. Politiker mögen Kohlekraftwerke und Kernkraftwerke abschalten können, für die Lösungen danach sind sie auf die Kompetenz aus der Wirtschaft angewiesen, denn eine andere haben sie nicht. Die Gesellschaft kann nicht runtergefahren werden. Sie braucht ihre Energie. Die ökologische Kompetenz kommt zuerst aus der Wirtschaft – nicht von den Streikenden! Deswegen bewerte ich trotz der unbefriedigenden Zeitvorhalte Zielbekenntnisse positiv. Sie geben eine Richtung für die noch in den Kinderschuhen steckende Öko-Wirtschaft vor, die sich – natürlich mit Gewinn und nicht Selbstgeißelung – diese zielführende Kompetenz erst als Wirtschaftszweig (oft wieder gegen den Widerstand von Klimaschützern) erschließen muß und jetzt weiß, daß es sich lohnen würde. Nur dann wird sie auch Wälder an die Natur zurückgeben und das CO2 als Nahrung für klimakühlende Fotosynthese kein Gespenst mehr für uns sein.
zum Beitrag03.11.2021 , 16:21 Uhr
dann müßten deutsche Politiker und Bürger bereits hingerichtet werden?
Deutschland 32,7% Wald Brasilien 59,0% GB 13%
Vor diesen Rodungen lag in Deutschland (angeblich auch in GB) die Waldfläche bei ca. 80%!
Dieser Wald ist deutschem Verdrängungsgeschehen aus rein wirtschaftlichen Gründen zum Opfer gefallen! Es ist schon zynisch Bolsonaro vorzuwerfen, daß er uns die biologische Lunge stiehlt, die wir bei uns der Welt bereits unter egoistischer Gestaltung unseres Wohlstandes schon viel früher geraubt haben
Wir haben dieses Verbrechen bereits vor 1000 Jahren vom Zaun gebrochen, als Städte, wie Wernigerode, Harzgerode, ... über Rodungen aus dem Wald gestampft wurden und bis heute weiterbetrieben.
zum Beitrag03.11.2021 , 12:24 Uhr
... das trifft aber auch auf jedes andere Fortbewegungsmittel zu. Ohne Auto fährt man halt eben so mal nicht mehr zum Supermarkt, zu den Verwandten in anderswo. Ohne ÖPNV bleibt man zu Hause - Home-Office wäre längst erfunden. Wir können gern darüber orakeln, wieviel Verkehr das Weglassen eines Verkehrsmittels einspart. Daß man die ein oder andere Reise einsparen kann, gilt für alle Verkehrsmittel. Der meiste Traffic ist jedoch nicht mehr einzusparen. Er folgt aus wirtschaftlich triftigen Gründen, die auch die Erfindung besagter Verkehrsmittel verursacht haben. Die Eisenbahn wurde ja nicht erfunden, weil ein dekadenter Wanderfauler nicht mehr laufen wollte. Und zu diesen Gründen gehört dann eben auch, um beim Flieger zu bleiben, der Urlaubsort in Übersee, den wir aus CO2-Überlegungen heraus nicht boykottieren dürfen, da er diesen bereisten Ländern eine Existenzgrundlage entziehen würde und eine "Reisetätigkeit" der dortigen Bevölkerung z.B. in unsere Richtung zur Folge haben könnte. Der Raub an Flurstücken jedweder Art (Wald, Auen,...) durch unsere raumverzehrende Infrastruktur könnte diese Flächen wieder freigeben, wenn auf dem Boden wieder Platz für Pflanzen wäre, da man Verkehrsflächen in die Luft verlegt. Aktuell müssen, wie im Film "Avatar", die Pflanzen das Fliegen lernen :), damit wir ihren Platz auf dem Boden weiter vernichten können!
zum Beitrag01.11.2021 , 18:41 Uhr
Zunächst vielen Dank für die Beiträge. Statistiken habe ich mir keine gebaut. Zum Teil sind technische Daten der Flugzeughersteller herbeigezogen worden. Dann habe ich mir mal spaßeshalber vorgestellt, wie voll die Meere wären, müßte das heutige Luftverkehrsaufkommen mit Linienschiffen bewältigt werden. Weglassen kann man es ja kaum noch. Ich vermute, daß das Verkehrsaufkommen heut zu 90% aus triftigem Grund besteht, also nicht einzusparen ist. Die Reisebranche auf die Bahn zu reduzieren, würde sie umbringen, Reiseländer ruinieren und Kontinente + Inseln zu Eilanden aus Kolumbus Zeiten machen. Die Reduktionen des Verkehrsaufkommens durch Preiserhöhungen und Mineralölsteuer wären marginal. Beim Flieger ist indes nur die Infrastruktur für den „stehenden Verkehr“ bereitzustellen (ca. 1 Dutzend Flugzeughersteller für die nennenswert am Verkehr beteiligten Flugzeuge, die Flugplätze + einem überschaubaren Zubringerbereich). Diese ist auch recht lokal platzierbar, jedenfalls erheblich flächengenügsamer als 100erte Autoherstellerstandorte in Städtedimension, zigtausende Servicewerkstätten,… und weit mehr als 5 Parkplätze für ein Auto (daheim, auf Arbeit, am Einkaufscenter, in der Werkstatt …). Bei allen landgestützten Verkehrsmitteln kommt zudem noch der Verkehrsraum für die Trassen Straße, Autobahn, Schiene…) dazu, auch wieder prophylaktisch mit hoher Redundanz – es führen ja viele Wege nach Rom – und trotzdem Stau. Letztere fehlen beim Flugzeug, von imaginären abgesehen, völlig. Da man CO2 braucht (Thema biologische Kühlung), ist auch die Rückgabe von Flächen an die Natur existenziell. Deswegen mein Pro fürs Fliegen, da dieses Bodenflurstücke großer Dimension freigeben könnte. CO2 ist zwar ein Treibhausgas, aber heizen tut es nicht. Ein Gewächshaus mit CO2 wird nicht wärmer als ein gleiches mit Sauerstoff. Im reinen Sauerstoffzelt sterben Pflanzen. Mit der 100-fachen CO2-Menge als der in der jetzigen Atmosphäre, gedeihen sie indes bestens.
zum Beitrag01.11.2021 , 10:57 Uhr
Ist ihre Ablehnung der Fliegerei, Herr Pötter, wirklich nur den Umständen geschuldet, die Sie bei Reiseplanung und -antritt stören oder nicht doch eher einer umweltideologischen negativen Stigmatisierung des Flugwesens geschuldet? Es gibt keine ökologischere Fortbewegungsart als die Fliegerei, auch wenn das aktuell nicht so gesehen wird. Infrastruktur und pro-Kopf-Literverbrauch an Kraftstoff sind nicht annähernd so umweltbelastend, wie bei Auto, Schiff oder Bahn, wenn man (nur beim Auto) neben Straßen noch Herstellerindustrie, Flurbeanspruchung oder die Infrastruktur, die ja nicht nur Straßen, Tunnel, Brücken, ADAC, Autobahnmeistereien, Winterdienst, Verkehrsleitsysteme und Verkehrspolizei hervorbringt, sondern auch noch den Umweg um Geländehindernisse und durch Städtestraßennetze sowie den vergeudeten Platz für den stehenden Verkehr berücksichtigt. Die Fliegerei ist vor allem aber die Chance, die der Natur geraubten Flurstücke in einer nie dagewesenen Dimension rückgeben zu können, indem man den Verkehr vom Boden in die Luft verlagert. Diese Rückgabe ist dringend erforderlich, denn ohne Vergrößerung der CO2-umsetzenden Biomasse, wird es eins nicht geben – die chemische Kühlung der Erde durch Photosynthese. Die CO2-Reduktion mag kurzzeitig die Steigerung der Erderwärmung bremsen, kühlen geht nur mit CO2 – dies jedoch nur unter der Prämisse der Rückgabe von uns besetzter Flurstücke an eine grüne Natur!
zum Beitrag25.10.2021 , 17:24 Uhr
Das Thema des Beitrages lautet: „Wer ist schuld an der Misere der Linken“. Es geht also nicht darum, ob Parteien neue Gesellschaftskonzepte zu liefern hätten, sondern darum, womit man die Linke Jahrzehnte in Verbindung gebracht hat. Dieses Thema hat sie nun einmal seit Erscheinen des Kommunistischen Manifestes besetzt. Und auch für die SPD, die nicht mehr laut von Sozialismus spricht, stand ebenfalls mehr als ein halbes Jahrhundert dieses Thema im Vordergrund. Die Erwartung der klassischen Linkspartei-Wähler bezieht sich auf diese traditionelle Rolle. Zur Verbesserung des Kapitalismus wird der Linken indes keine Sonderkompetenz, ausgedrückt im Wahlergebnis, zugeschrieben. Hierin sehe ich ihre Misere.
zum Beitrag25.10.2021 , 11:02 Uhr
Falsch Rainer B. "Gäähn-! Kenn` wa schon schon" ist zuerst die Folge von n i c h t s neuem! :) Sie liefern eben nichts neues, vor allem keine Mechanik zu Ihren "Gesellschaftskonzepten", die auch den Anspruch einer Funktionstüchtigkeit erfüllen könnten. Die stets zitierten Eigenschaften "klassenlos", "gesellschaftliches Eigentum", "ausbeutungsfrei" und weitere... sind mit keiner allgemein anerkannten Wirtschaftsmechanik untersetzt. Was würde also passieren, wenn sie eines lieferten? Ich weiß es nicht, sie haben ja in meinen Augen - dies der Vorwurf meines Beitrages - noch nie eines geliefert. Ihre Konzepte waren nie in den genannten Kriterien zielführend, geschweige hinreichend. Sie bemühen sich jedoch und da mag der Verweis auf die Notwendigkeit wirtschaftsmechanischer Kompetenz schon einmal Tipp sein, wie man sich von Klischees und Dogmen lösen kann. Es geht um die Unterscheidung von Wunschzettel und Funktion, etwa so wie bei Fernsehern, wo alle wissen, was er leisten soll aber nur wenige, wie er funktioniert.
zum Beitrag21.10.2021 , 15:40 Uhr
Die Linke ist eine Partei, in der man zuerst ihre Mitglieder erneuern sollte. Sahra Wagenknecht hat ihrer Partei Schaden zugefügt? Wenn unbequeme Themen oder (u.a. auch in meinen Augen) Wahrheiten so schädlich sind, daß sie einer Partei so viele Stimmen kosten, dann hat sie letztere auch nicht verdient! Es wird von Transparenz, von Neuaufstellung u.v.m. geredet. Man versuche doch nur einmal ein Forum, wie dieses der taz zu kritischen, aktuellen, oder Transparent-Themen auf den WEB-Seiten der Linken zu finden. Man wird nicht fündig! Seit 150 Jahren wird der Linken (als Bewegung, nicht nur Partei) die Initiative bei der Gestaltung neuer Gesellschaftskonzepte zugeschrieben. G. Gysi ruft auf seinem letzten Büchlein danach, "warum wir eine neue Gesellschaftsidee brauchen" und unternimmt nichts damit hier eine beigesteuert wird. Nicht einmal die Fehler für die mißlungenen "Experimente" der letzten 100 Jahre, die gut 1 Milliarde Menschen betroffen haben, wurden aufgedeckt. Man kann alles zu verbessern versuchen, solange man nur tut, was alle anderen auch tun, ist man nicht erforderlich, zumindest nicht mit Mehrheits- oder Vorreiteranspruch. Die Linke wird ihrer historisch wichtigsten Rolle nicht gerecht, der Lieferung eines neuen Gesellschaftskonzeptes und des Nachweises ihrer Kompetenz auf diesem Gebiet!
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