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30.05.2024 , 12:18 Uhr
"Kein Weg, seine Absichten geheimzuhalten, ist sicherer als der, sie in programmatischen Propagandaschriften millionenfach zu verbreiten. Als Hitler unermüdlich versprach, die Juden umzubringen, hat niemand das geglaubt. Was herauszufinden keine Mühe gekostet hat, wird auch nichts wert sein, denken die Leute und haben meistens recht. Es muss nur fett genug gedruckt in der Zeitung stehen, dass mit einem Schlag die Welt in die Luft gesprengt werden kann, und alle werden diese Tatsachenmeldung für die gewohnte Sensationsmache oder Propagandalüge halten." wolfgang pohrt: jonestown/guayana. in: ausverkauf, 1980. darin viele aufschlüsse über den zusammenhang von autoritärem charakter, sekte als grundform der volksgemeinschaft & unbedingter faschismusbereitschaft.
zum Beitrag30.05.2024 , 11:56 Uhr
seeßlens hier ungenannt bleibende provinzstadt liegt im allgäu & heißt kaufbeuren. vor einigen tagen hat sogar der guardian über die bayerische braune brut berichtet. als dort aufgewachsener & rechtzeitig entkommener irritiert mich jedoch: warum überrascht es einen opa gegen rechts, dass dort so viele rechte opas, omas, söhne & töchter ein so ungeheures faschismus-potential bilden? erinnert sei an die letzten landtagswahlen: wählen in KF knapp 2/3 der ureinwohner*innen seit jeher pechschwarz mit braunen untertönen, so verteilten sie es letztes jahr halt etwas fairer auf die mittlerweile wählbaren 3 teile der alten csu: so kommt die nsafd in KF auf knappe 20 %! ihr spitzenkandidat ist beruflich folgerichtig ein "Anlagenführer". zugleich machten um die 20 % ihr hakerl unter aiwangers FW-kreuzle. die gute alte csu, mit den fw quasi die afd am bayerischen kabinettstisch, bekam 35%... ca. 75% aller kaufbeurer wählten eine partei mit in nuancen unterschiedlichen schwarz-braunen schattierungen: FUCKING FÜNFUNDSIEBZIG PROZENT!!! da sind die omas & opas gegen rechts eine sehr kleine gesellschaftliche minderheit!!! somit ist der gemeine bayerische bazi nichts anderes als ein...
zum Beitrag11.10.2023 , 11:28 Uhr
da schorsch lebt meines wissens im allgäu, genauer in kaufbeuren. dort wählen kanpp 2/3 der ureinwohner*innen seit jeher pechschwarz mit braunen untertönen. dieses mal verteilten sie es halt etwas fairer auf die mittlerweile wählbaren 3 teile der alten csu: so kommt die braune brut in KF auf knappe 20 %. ihr spitzenkandidat ist beruflich folgerichtig ein "Anlagenführer". zugleich machen um die 18 % ihr hakerl unter aiwangers kreuzle. oder wie ma au sagen könnt: es is zum speibm! ps.: die dortige spitzenkandidatin der spd heißt kontrafaktisch susanne sorgenfrei. die wenigen vernunftbegabten können einem in der tiefsten allgäuer provinz schon leid tun...
zum Beitrag06.06.2023 , 10:17 Uhr
diese "analyse" ist in erster linie denkfaul: dass "sozial abgehängte" faschisten wählen, weil ihre interessen nicht mehr von der partei-gewordenen linken vertreten werden, ist eine mär, und bedient sich nur aus dem propaganda-arsenal der wagenknechtschen konterrevolution von rechts. das läuft dann neben den affekt-wörtern wie "grossstadt" und "akademiker" auf kampfvokabeln wie "globalisten" oder gleich abgehobene ostküstenspekulanten hinaus. was, wenn die partei "die linke" in ostdeutschen kleinstädten und kuhdörfern seit eh und je genau die interessen der so genannten "sozial abgehängten" vertritt? sie aber in den letzten 20 jahren natürlich nichts an der dauerproduktion von "sozial abgehängten", deklassierten, prekarisierten, überflüssigen etc., ändern konnte, weil wir schließlich immer noch in einer gesellschaft leben, in welcher kapitalistische produktionsweise herrscht. Du glaubst doch nicht im ernst, dass die linke in bautzen oder freital irgendwas mit dem klischee einer kreuzberger grosssstadtlinken zu tun hat? und was, wenn die faschisten à la afd und große teile der bürgerlichen parteien aufs neue ein unmoralisches angebot vorlegten, das kleinbürger, verrohte mitte-menschen und andere herrenmenschen noch nie ablehnen wollten: regredieren wir angesichts der dauerkrise doch einfach frisch-fromm-fröhlich-frei in den sozialdarwinistischen urzustand des "rassen"-kampfes, um mit der pathischen projektion deutscher wald- und wiesenmenschen in guter alter tradition jagd auf schwächere zu machen. sie wählen die faschisten nicht aus notwehr! "Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, - das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. Eine der unangenehmsten deutschen Eigenschaften, das triefende Mitleid mit sich selbst und den eigenen Landsleuten, aber macht aus solchen Irrläufern der Evolution arme Verführte, ihrem Wesen nach gut, nur eben ein bißchen labil etc. (...)" (wiglaf droste)
zum Beitrag27.09.2021 , 12:19 Uhr
das ist dann wohl gelebte schizophrenie: 56,4% sagen ja zur vergesellschaftung, aber nur 14% wählen genau diejenige partei, die als einzige ebenfalls ja sagt...
zum Beitrag13.09.2021 , 08:30 Uhr
denn die union ist ganz offensichtlich von einer agenda getrieben, und zwar nicht nur, im verbund mit ihrer koalitionspartnerin, die staatstragende partei des kapitals zu sein, sondern zugleich diejenige partei zu sein, die sich den staat zu ihrem unterpfand gemacht hat, die als parteiförmige konzern-lobby (RWE, immobilienwirtschaft, apotheker, pharmakonzerne etc.) von legalisierten korruptionsformen, die sie selbst in gesetzesform gegossen hat, profitiert (s. etwa die nebeneinkünfte der bundestagsabgeordneten). zudem ist die cdu/csu seit jeher eine, wenn nicht die rechtspopulistische partei schlechthin (s. strauß und konsorten), die schon immer von ihrer mitte aus die rechten extreme beheimatete. was man bei dem falschbegriff des "populismus", der seit einigen jahren komischerweise nur die afd bezeichnet, gerne vergisst, ist, dass die afd aus dem fleische der cdu/csu ist! das führt dann auch dazu, dass die afd in gestalt der union/spd längst am kabinettstisch sitzt, man siehe nur die unmenschliche abschiebungspraxis, die militarisierung der außengrenzen, der tausendfache massenmord im mittelmeer als unterlassene hilfeleistung etc. wie man all das als inhaltlichen leerstand qualifizieren kann, obgleich es das genaue gegenteil ist, nämlich die ausführung der inhaltlichen leitlinien, ist schlichtweg schleierhaft - und zeigt, wie nichtssagend diese im politikberatungsjargon gehaltene kritik der cdu/csu ist, die ausschliesslich mit floskeln aufwartet, und nichts wirklich kritisches zu ihrem gegenstand zu sagen hat. möchte man etwas über den zusammenhang von partei, staat und kapital erfahren, bieten sich weiterhin nur die schriften johannes agnolis an...
zum Beitrag12.09.2021 , 10:26 Uhr
das immer gleiche problem mit solchen politikwissenschaftlichen bestandsaufnahmen ist, dass sie wie eine umgekehrte politikberatung wirken. hätte es biebricher denn gerne gesehen, wenn "Anja Karliczek, Andreas Scheuer, Julia Klöckner oder Peter Altmaier" endlich "als Leistungsträger glänzen"? wäre es aus seiner sicht wünschenswert, wenn "die Ministerriege (...) Ambitionen [hegt], eine einigermaßen erkennbare Unions-Agenda umzusetzen." und was möchte der autor mit floskel vom "Führungsvakuum in Verbindung mit inhaltlichem Leerstand" aussagen? es ist nachgerade intellektuell erschütternd, und zeigt das ganze elend der hiesigen politikwissenschaft an: sie verfehlt ihren gegenstand, indem sie ihn aus der warte eines generalsekretärs beschreibt...
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