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26.07.2021 , 21:13 Uhr
Liebe Frau Schwarz,
Ihrer Argumentation kann ich nicht folgen und halte sie für gefährlich. Nicht, weil ich mich in meiner persönlichen Ausdrucksvielfalt beschränkt sähe, sondern weil Zitate aus guten Gründen nicht verändert gehören.
"Wer das Wort nutzt, um auf diskriminierende Inhalte aufmerksam zu machen, beleidigt, triggert und verletzt Schwarze Menschen. Die Reproduktion durch Nichtbetroffene ist also niemals in Ordnung – weder als Zitat noch als Satire getarnt.", schreiben Sie.
Haben Sie das einmal zu Ende gedacht?
Wenn Sie aus einer Rede Hitlers oder Goebbels oder dem 'Stürmer' zitieren, um zu zeigen, wie zum Rassenhass aufgehetzt wurde, dann können sie diese menschenverachtende Wortwahl doch nicht weichspülen. Damit verharmlosen sie das Gesagte!
Unter ihrer Prämisse wären Bücher wie 'LTI' kaum schreibbar und Erinnerungskultur und Aufarbeitung von Unrecht in der Menschheitsgeschichte stark behindert.
Ob nun gegen Juden, PoC oder sonst wen gehetzt wird, das Verharmlosen oder Verschweigen des Gesagten wird nicht helfen die Reproduktion des Übels zu verhindern. Im Gegenteil.
Dass die Auseinandersetzung mit solchen Dingen schmerzhaft sein kann ist unbestritten. Dafür gibt es die Trigger-Warnung. Die ist auch sinnvoller, als die Entscheidung, ob eine Platzpatrone oder scharfe Munition den traumatisierten Menschen zusammenzucken lässt.
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